Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 15: Imperium – Darklighter

Star Wars Comic-Kollektion, Band 15: Imperium: Darklighter (27.03.2017)
Star Wars Comic-Kollektion, Band 15: Imperium: Darklighter (27.03.2017)

Ein herzliches Hallo und Willkommen zu einer Rezension, die nicht einen, sondern zwei Comics aus dem Legends-Bereich für euch bereithält. Wieso wir die beiden bündeln, statt sie getrennt zu rezensieren? Ganz einfach, die beiden sind in unserem heutigen Comic-Kollektionsband Nummer 15 enthalten: Imperium: Darklighter!

Dieser 15. Band der Reihe ist übrigens mit 172 Seiten der bisher dickste, auch wenn er Dark Times und Obi-Wan und Anakin nur um vier Seiten schlägt. Trotzdem kostet er nur die bisher üblichen 12,99 € (wobei der Preis der Kollektion bald auf 13,99 € ansteigen wird). Enthalten sind neben den beiden Comics auch Covergalerien der Einzelhefte und zwei Bonus-Fließtexte, sowie eine Einleitung in den Band und zwei Comic-spezifische Einleitungen.

Gehen wir das Ganze von vorne nach hinten durch. Der einleitende Text für den Band beschreibt hauptsächlich George Lucas‘ Faszination für Raumschiffkämpfe und die Verbindung zu Comics, die nun einmal billiger herzustellen wären als große Filme. Diese Faszination setzt sich auch in diesem Band um, in dem es laut R2-D2s Speicherkarte vermehrt um die „legendären X-Flügler“ geht. Zu dieser Beschreibung werde ich gegen Ende noch etwas sagen.

Der erste Comic ist auch der Titelgeber: Imperium: Darklighter. Im Original erschien er in den US-Heften Empire #8, #9, #12 und Empire #15. Übrigens: In der Darklighter-Geschichte fehlt an dieser Stelle nichts, denn Empire #10 und #11 enthielten The Short Happy Life of Roons Sewell, Empire #13 enthielt What Sin Loyalty? und Empire #14 enthielt The Savage Heart. In Deutschland erschien Darklighter im Star Wars Sonderband #18, welcher ebenfalls Imperium: Darklighter hieß und bis heute die einzige deutschsprachige Quelle dieses Comics war. Die Story stammt von Paul Chadwick und die Übersetzung wurde von Michael Nagula angefertigt.

Sonderband #18: Imperium: Darklighter (10.12.2003)
Sonderband #18: Imperium: Darklighter (10.12.2003)

Wie der Name der Geschichte bereits vermuten lässt, geht es um Biggs Darklighter, Luke Skywalkers besten Freund auf Tatooine. Wir treffen die beiden in Anchorhead, einem kleinen Städtchen auf Tatooine, während sie an Biggs‘ Skyhopper herumschrauben (der später einmal Luke gehören wird). Das Jahr ist das der Schlacht um Yavin. Später gibt es noch ein Abendessen auf der Lars-Feuchtfarm, also bei Luke zu Hause, und Beru spricht Biggs auf seine Akademieeinschreibung an, woraufhin Owen die Nerven verliert. Von diesem Moment an folgen wir Biggs in größeren Zeitintervallen von seiner Aufnahme über sein Training bis hin zu den Bonusszenen von Eine neue Hoffnung, in denen sich die beiden Freunde wieder treffen. Auch sehen wir, wie Biggs sich der Rebellion anschließt und dabei beinahe einen seiner später besten Freunde umbringt. Außerdem beobachten wir die Rebellen auf einer Mission, um X-Flügler aus Incoms Lagerhallen zu stehlen. Leider wird nicht gesagt, auf welchem Planeten das ganze stattfindet, doch der Kontrast zu Star Wars: Empire at War ist definitiv trotzdem gegeben, denn hier werden nicht nur einige Piloten ausgesandt, sondern, je nach Spieletyp, auch mehrere Truppen hinterhergesandt, um diese zu verteidigen. Übrigens verliert der gleiche Freund, den Biggs beinahe umgebracht hätte, hier sein Bein. Armer Kerl.

Letztlich wissen wir natürlich, wie der Comic ausgehen muss, aber das hält den Autor nicht davon ab, das Ganze möglichst spannend zu gestalten. Auch die Zeichnungen von Doug Wheatley und Tomas Giorello sind super gelungen und tragen zu einem ausgelassenen Comic-Abenteuer bei.

Der zweite Comic Renegat 1 hat schon rein zeitlich gar nichts mehr damit zu tun, denn er spielt im Jahr 4 NSY und wenige Wochen nach Die Rückkehr der Ritter. Die Story erschien in den USA erstmals in X-Wing: Rogue Leader #1 bis #3, in Deutschland ebenfalls als Auftakt der X-Wing-Reihe in der monatlichen Heftreihe Nummer #54 und #55. Die Geschichte stammt von Haden Blackman, die Übersetzung erneut von Michael Nagula.

Kurz nach der Schlacht von Endor gibt es noch viel zu tun für die Rebellen. Einerseits auf dem Waldmond selbst, auf dem immer noch viele Imperiale unterwegs sind, und andererseits auch in der intergalaktischen Politik, denn Coruscant ist immer noch in imperialer Hand. Doch für Luke Skywalker zählt das erstmal nicht, denn er trommelt die besten Piloten der Rebellion zusammen und begibt sich mit ihnen auf eine „Mission“ nach Corellia. Nicht nur der Heimatplanet von Han Solo, sondern auch von Wedge Antilles, der selbstverständlich Teil der neuen Renegatenstaffel ist. Ein wenig verwirrend fand ich allerdings die Zeichnungen von Tomas Giorello, der entschieden hat, Wedge die gleichen Sachen anzuziehen, die Han Solo immer trägt, sodass ich erst dachte, der Pilot wäre durch den Schmuggler ersetzt worden. Dies war allerdings nicht der Fall. Han und Chewbacca haben keinen Auftritt in diesem Comic. Mit dabei sind allerdings Ten Numb, ein Sullustaner, und die Legends-Größen Tycho Celchu und Wes Janson, die in diversen Werken im Legends-Bereich eine Rolle spielen. Selbstverständlich wird der Fronturlaub, den Luke so geschickt eingefädelt hat, von einigen Imperialen, die übrigens erstaunlich gut gekleidet sind, unterbrochen. Nach einem selbstmörderischen Versuch, diese zu bespitzeln, wird Ten, der Sullustaner, von einem sadistischen imperialen General gefangen gehalten und gefoltert.

Dabei muss man sagen, dass die Zeichnungen tatsächlich so gut sind, dass man dem Folterungsprozess nicht wirklich gerne zusieht. Und das, obwohl es eigentlich nur ein Comic ist. Letztlich ist Rogue Leader der perfekte Auftakt zur X-Wing-Reihe.

Auch die Bonustexte machen dieses Mal Sinn, denn sie berichten von den Quellen der Macht, also wie George Lucas auf die Idee gekommen ist und welche Religionen und Kulturen Einflüsse auf die Idee der Macht hatten. Der zweite Text ist an sich einfach nur eine Lobpreisung auf das Medium Comic im Bereich Star Wars mit seinen diversen Lizenzwechseln, Autoren und Zeichnern.

So. Nach viel Positivem kommt nun noch etwas Negatives. Obwohl in R2-D2s Speicherkarte erklärt wird, dass die beiden im Band enthaltenen Comics jeweils mit X-Flüglern zu tun haben, finde ich die Auswahl doch ziemlich unpassend. Nicht nur, dass es abgesehen von den Jägern keine weitere Überschneidung gibt, wenn man mal von Lukes Anwesenheit absieht, die beiden Comics spielen auch noch an anderen Enden der Originaltrilogie. Statt die beiden Comics also zusammen in einen Band zu packen, hätte man in Darklighter ruhig noch andere Imperium-Comics einbauen können und dafür vielleicht einen eigenen X-Wing-Band mit Rogue Leader machen können. So hingegen muss man sich doch fragen, wer für die Planung verantwortlich ist und wer danach die Einleitung geschrieben hat und sich dann den Zusammenhang aus den Fingern saugen musste. Sorry, aber das geht gar nicht. Ich würde es sogar als „Dealbreaker“ bezeichnen und ziehe daher zwei Holocrons von der Gesamtwertung ab. Das ist mir viel zu unüberlegt.

Der Band im Gesamten kommt daher auf drei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.

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