Rezension: Star Wars Classics #8 von Panini

Ein weiteres Mal hallo und willkommen zu unserer Rezensionsreihe zu den klassischen Marvel-Comics. Heute haben wir Star Wars Classics 8 vorbereitet, der sich Schreie im Nichts nennt, wie auch schon sein Vorgänger, und damit auch den Zusatz „Teil 2“ im Titel trägt, der aber nicht abgedruckt wird. Erschienen ist der 212 Seiten starke Comicband am 15. Februar 2012 und enthält die US-Ausgaben 61-67 sowie das King-Size Annual #2. Als Hauptautor hatte in allen Geschichten David Michelinie die Finger im Spiel, unterstützt wurde er zeitweise von Walter Simonson, der sich übrigens auch als Zeichner betätigt hat, sowie von Michael Fleisher. Als Zeichner waren der genannte Walter Simonson, Tom Palmer, Joe Brozowski, Vince Colletta, Carmine Infantino, Rudi Nebres und Ron Frenz mit dabei, wobei mehrere Geschichten doppelt besetzt waren. Ins Deutsche übersetzt wurde der Band von Justin Aardvark.

Classics #8
Classics #8

Inhaltlich schließt Schreie im Nichts Teil 2 selbstverständlich an den ersten Teil, also Star Wars Classics 7 an. Wie in meiner letzten Rezension schon prophezeit – zugegeben wegen einiger anderer Quellen wusste ich schon etwas mehr – spielt Leutnant Shira Brie weiterhin eine große Rolle und bekommt in der ersten Geschichte eine ähnliche Auszeichnung wie Luke und Han in Eine neue Hoffnung. Damit einher gehen eine Beförderung zum Captain und ein, wie mein ehemaliger Deutschlehrer gesagt hätte, kleines Techtelmechtel mit Luke, welches durch einen bevorstehenden Kampfeinsatz unterbrochen wird. Wir erinnern uns an die TIE-Fighter, die die Rebellen in den letzten Geschichten erbeutet haben. Diese kommen erneut zum Einsatz. Durch einen dummen Zufall und durch imperiale Einmischung fällt allerdings die Kommunikation aus und so muss Luke auf die Macht vertrauen.

SPOILER

Diese sagt ihm genau, welcher Pilot Freund und welcher Feind ist, nicht jedoch wer tatsächlich in den Jägern sitzt. Und so kommt es, dass Luke Shira abschießt. Das natürlich gefällt den anderen Rebellen gar nicht. Leia jedoch glaubt Luke, doch die beiden entscheiden, dass Leia Luke seines Ranges entheben muss, um ihr Gesicht zu wahren.

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In den nächsten Geschichten versucht Luke, seinen Rang wiederzuerlangen. Dabei begibt er sich in irrationale Gefahren, um seine Wahrnehmung durch die Macht mit für andere Menschen wahrnehmbare Beweisen zu untermauern, und trifft dabei nicht nur auf ein merkwürdiges Nomadenvolk, sondern auch auf Lord Vader.

In einer späteren Geschichte sind Luke und Lando zusammen mit Chewbacca auf der Suche nach dem immer noch in Karbonit eingeschlossenen Han Solo. Durch einen Erinnerungsstein, eine Art primitiven Holoprojektor, erzählt dieser uns eine Geschichte, die sich einige Zeit zuvor zugetragen hat und auch für die Gegenwart durchaus relevant ist. Auch R2-D2 und C-3PO bekommen ihre eigene Geschichte, in der auch Chewbacca und die auf Arbra heimischen Hoojibs, angeführt von Plif, eine größere Rolle spielen.

Wie an dieser Stelle üblich, beschwere ich mich erstmal über den klassischen Zeichenstil, der mich immer noch nicht überzeugt hat und wahrscheinlich auch nie überzeugen wird. In einem Gastauftritt ist Bossk beispielsweise kaum zu erkennen. Dafür hat sich Chewbacca inzwischen völlig vom Orang-Utan zum Wookiee entwickelt und Luke ist von seinem He-Man Image runtergekommen. Nett gemacht war allerdings die Kleidung von Han Solo in dessen eigener Erzählung, die doch stark an Harrison Fords andere große Rolle, Indiana Jones, erinnert hat. Ebenso übrigens der Hauptfeind der Geschichte, der dem Priester aus „Der Tempel des Todes“ zum Verwechseln ähnlich sieht.

Die Geschichten sind durchwachsen. Etwas anderes kann man dazu nicht sagen. Interessant war, dass einige der Stories dichter miteinander verwoben wurden als andere und ein fetter Admiral, statt von Vader getötet zu werden, nur degradiert wurde. Vader kam mir dabei im Gesamten etwas zu kurz. Ich hoffe auf mehr Auftritte seinerseits in den nächsten Bänden, da wir ja stark auf Episode VI zugehen und er danach bekanntlich nicht mehr auftreten kann. Mit Shira Bries Storyline haben wir auch eine schöne Geschichte, bei der man, sollte man Wächter der Macht nicht gelesen oder schon wieder vergessen haben, nicht weiß, wie es weiter geht. Ich freue mich aber schon auf die Fortsetzung. Ebenso frage ich mich, was mit den Hoojibs passiert, da die Rebellenflotte sich in Die Rückkehr der Jedi-Ritter ja über Sullust sammelt und nicht über Arbra. Wo wir grade bei der Flotte sind: Mon Mothma und Admiral Ackbar sowie die restlichen Rebellenführer kommen leider kaum vor. Die Handlung beschränkt sich vollständig auf Luke, Leia, Lando, Chewie, R2 und 3PO. Auf Dauer wirkt das ganze etwas eintönig. Wirklich gestört hat mich in diesem Band der Teezl, ein angebliches Lebewesen, welches mehr aussieht wie eine große Flamme und angeblich die Kommunikation verbessern soll, sowie der Finstere, der in einer Geisterstadt unter der Rebellenbasis lebt. Bei beiden ist die Herkunft stark fragwürdig und passt nicht wirklich in das mir bekannte Star Wars-Universum (auch nicht im Legends-Bereich). Beim Teezl kommt zusätzlich sein Aussehen dazu sowie die Tatsache, dass er der Einzige seiner Art ist und daher weder vor noch nach der Geschichte irgendeine Bedeutung hat. Beim Finsteren stört mich der Lebensraum. Eine riesige Stadt direkt unter der Rebellenbasis. Ich meine hallo? Als ob die Rebellen nicht den Boden untersucht haben, auf dem sie sich seit Monaten bewegen!

Alles in allem ist Classics 8 ein langer, aber vom Inhalt eher durchschnittlicher Band, der allerdings einige sehr gute Momente dabei hat. Hätten wir eine Bewertungsskala mit zehn Holocrons, würde ich sieben geben. So gebe ich drei.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

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