Rezension: The Old Republic – Betrogen von Paul S. Kemp

The Old Republic: Betrogen¹ von Paul S. Kemp ist der zweite Roman der Reihe Star Wars: The Old Republic. Er spielt im Jahr 3.653 VSY und damit vor Band 1: Eine unheilvolle Allianz ¹ und nach Band 3: Revan.¹, den wir bereits rezensiert haben.

The Old Republic: Betrogen
Paul S. Kemp – Betrogen

Der Roman lockt mit einer 314 Seiten starken Handlung und ist am 19. Juli 2011 beim Panini-Verlag erschienen. Weiterhin glänzt der Roman auch mit seinem Cover, welches, wie alle Bücher der Reihe, mit einem Hochglanzdruck daherkommt und Darth Malgus, eine der Hauptfiguren, mit gezogenem Lichtschwert zeigt.

Die Handlung setzt ein als Zeerid Korr, ein ehemaliger Soldat der Republik, der sich inzwischen als Schmuggler für eine Organisation namens Exchange durchschlagen muss, auf Ord Mantell in einen Hinterhalt gerät. Er erhält von seinem Kontaktmann einen neuen, jedoch weitaus gefährlicheren Auftrag, der ihn auf den republikanischen Hauptplaneten Coruscant führt.

Auf ebenjenem Planten greift inzwischen der Plan der Sith und der Jedi-Orden muss einen gewaltigen Schlag unter die Gürtellinie einstecken, der mit der Vernichtung des Jedi-Tempels durch Darth Malgus seinen Anfang nimmt.

An anderer Stelle, auf dem friedlichen Planten Alderaan, finden zur selben Zeit Friedensverhandlungen zwischen Republik und Jedi und dem Sith-Imperium statt. Ein Mitglied der republikanischen Delegation, Aryn Leener, spürt den Tod ihres ehemaligen Meisters als physischen Schmerz und löst beinahe ein Scharmützel mit den Anwesenden Sith-Kriegern aus, welches aber vorzeitig von der Vorsitzenden der republikanischen Delegation geschlichtet werden kann. In Folge dessen Flüchtet Aryn von Alderaan um ihren Meister zu rächen. Dabei, so stellt sie fest, ist sie allerdings auf Hilfe angewiesen.

So kommt es, dass bereits zwei der drei Handlungsstränge miteinander verknüpft werden, was allerdings nicht so ganz gelungen ist, da der Autor an dieser Stelle zu schnell vorgegangen ist und er den ganzen Vorgang etwas länger hätte ausführen können. Es wirkt also etwas gestellt, dass sich zwei Hauptcharaktere von früher kennen sollen. Nach diversen kleineren Scharmützeln kommen die beiden allerdings an ihrem Zielort an und gehen Aryns Plan nach. Letzten Endes verknüpft sich aber auch der dritte Handlungsstrang mit den beiden anderen und es kommt zum finalen Showdown. Dieses Mal ist die Verknüpfung allerdings gelungen und der Lesefluss wird nicht gestört.

Die Handlung an sich ist auf zwei Tage aufgeteilt, wobei der erste Tag die ersten zwei Drittel des Romans einnimmt und der zweite Tag das letzte Drittel. Der erste Tag ist hierbei leider zu langatmig gestaltet, da Kemp einige Dinge, die mehr Aufmerksamkeit benötigt hätten, zu kurz, dafür aber Dinge, die weniger ausführlicher beschrieben hätten werden können, zu lang gestaltet hat. So wird der Lesefluss teilweise gestört und es kommt keine richtige Stimmung auf.

Der zweite Tag lässt sich hier deutlich besser lesen. Die Spannung steigt und spitzt sich bis zum Ende immer weiter zu, sodass man ihn an einem Stück durchlesen will. Auch gelingt es Kemp, den Ausgang für alle beteiligten Charaktere würdig zu gestalten.

Wer Das MMORPG The Old Republic aus dem Hause BioWare spielt, sollte sich dieses Werk auf jeden Fall zu Gemüte führen, da es eine wertvolle Ergänzung darstellt und einige Geschichten ein wenig aufklärt. Die Spieler des Sith-Imperiums werden übrigens mit dem Trailer Betrogen begrüßt, der die oben erwähnte Schlacht um den Jedi Tempel darstellt. Zwar stellt der Roman den Vorgang ausführlicher und in leicht veränderter Fassung dar, wer aber noch zögert, Betrogen zu kaufen sollte, sich den Trailer auf jeden Fall anschauen.

Für Einsteiger ins Erweiterte Universum von Star Wars ist Betrogen meiner Meinung nach absolut ungeeignet, da es zu viele Dinge gibt, die ein ungeübtes Auge überliest oder nicht versteht. Wer allerdings The Old Republic spielt kann Betrogen ohne Bedenken kaufen.

Letzten Endes erhält Betrogen drei von fünf Holocrons von mir, da die Handlung teilweise zu zäh fließt und an einigen Stellen zu gestellt und vorhersehbar gestaltet ist.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Mit freundlicher Genehmigung von Panini haben wir auch eine PDF-Leseprobe für euch:

9 Kommentare

    1. Also lieb gewinnen konnte ich ihn schon zumindest etwas (mein Lieblingscharakter ist er jetzt noch lange nicht), ich muss aber auch sagen, dass ich das „Z-Man“-Gehabe etwas überzogen fand und es der Figur etwas an Sympathie raubte. Herr Kemp hat definitiv in die Stereotypenkiste gegriffen.

  1. Also ich habe ja jetzt erst die anderen zwei Kemp Romane rezensiert und Ihnen auch nur je 3 Holocrone gegeben. Aber bei diesem Buch stimme ich mit Maximilian nicht überein. Ich finde, daß dieses Buch das Beste von Kemp ist. Ich habe es regelrecht verschlungen. Da mir dieses Buch so gut gefallen hat, war ich so enttäuscht von den zwei anderen. Es hat sicher auch seine Schwächen, aber trotzdem würde ich 4 von 5 Holocons vergeben.

    1. Das ist auch das Schöne, dass jeder seine eigene Meinung haben kann. Ich fand das Buch auch etwas besser als Maximilian, aber ich verstehe, wo er die Schwachpunkte sieht. Letztendlich sind die Holocron-Bewertungen ja auch subjektive Einschätzungen des Rezensenten und kein universeller Maßstab, mit dem wir auf der Jedi-Bibliothek Bücher vergleichen. Ich würde vielleicht 3,5 Holocrone vergeben, wenn das möglich wäre. Das kaputte Holocron wäre dann für die Klischees. *grins*

    2. Ich möchte klarstellen, dass ich das Buch keinesfalls als schlecht darstellen möchte und auch nicht schlecht fand. Aber vier Holocrone sind mir insofern zu viel gewesen, dass die Handlung an gewissen Stellen viel zu gestellt auf mich wirkte. Als Beispiel gebe ich hier nur gern die Szene in dem Treppenhaus.

    3. Ich glaube, dass du es nicht schlecht findest, wissen wir. 🙂 3 Holocrons sind immerhin „Durchschnitt“, für unterdurchschnittlich und schlecht haben wir ja noch die Bewertung mit 2 und 1 Holocrons. 🙂

  2. Betrogen ist gut – gerade Malgus‘ Geschichten (gut, mit seiner Twi’lek-Begleiterin/Sklavin haben wir wieder das Klischee erfüllt) und die „böse“ Jedi haben schon etwas für sich. Die englische Ausgabe war mein erster Kindle-Roman, den habe ich an einem Tag fertig gehabt, aber trotzdem hat das Buch halt seine Schwächen.

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