Rezension: The High Republic Adventures – The Monster of Temple Peak #3 von IDW

IDW Publishing ist diese Woche mit dem dritten Heft der Graphic Novel The Monster of Temple Peak aus der The High Republic-Epoche bei den Neuerscheinungen vertreten.

Der Inhalt

Ty und Drewen setzen ihren Aufstieg zur Höhle des Gretalax fort. Und wie immer, wenn man mit Kindern reist, haben diese was zu nörgeln und tausend Wünsche. Auch Ty macht diese Erfahrung, denn Drewen lässt in seinem Bestreben, wie ein Jedi kämpfen zu können, immer noch nicht nach. Und wie nicht anders zu erwarten, wirkt sich all dies auf die Dauer nicht sehr vorteilhaft auf Tys Laune aus. Als Drewen dann auch noch wieder den Absturz des Mädchens, den Ty am Tag zuvor hatte nicht verhindern können, aufs Tapet bringt, verliert Ty erst die Fassung und dann den Halt. Und selbst während sie nur noch mit einer Hand am Rande einer Schneekante über dem Abgrund baumelt, hat Drewen Wünsche und unerbetene Vorschläge, was sie tun könnte, um ihm das Leben etwas einfacher zu machen. Dass deren Umsetzung dann etwas prompter, aber auch härter als gewünscht ausfällt, darf dann eigentlich keinen wundern.

Aber gleich darauf erreichen sie auch schon den Eingang zur Höhle des Monsters und stehen nun vor anderen Problemen. Ty fühlt sich wieder stark an einen Augenblick erinnert, als sie Klias ins dunkle Innere der Tempelanlage auf Alaris Prime gefolgt war, wo dieser auf schnelle Entdeckungen aus war, während Ty es eher vorsichtig angehen wollte. Als Klias dann auch noch einen Vitalicron, der die gespeicherten Erinnerungen der Yallow-Kultisten enthält, an sich genommen hat, kommt es zum Streit zwischen den beiden. Und die Gefahr, allzu unbesorgt mit unbekannten Objekten herumzuhantieren, materialisiert sich sogleich, als durch ein leckgeschlagenes Siegel die Erinnerungen freigesetzt werden und Besitz von Klias nehmen. Er kann sie nur noch warnen, sofort wegzulaufen.

Mit diesen Erinnerungen aus der Vergangenheit im Hinterkopf und einem weiterhin rumnervenden Drewen in der Gegenwart macht sich Ty auf, erneut ins Dunkle einer Höhle vorzudringen und sich dem zu stellen, was sie dort erwartet. Drewens unaufhörliches Gequengel macht dann auch das Monster auf die beiden aufmerksam. Sein Versuch, Ty in ihrem Kampf zu unterstützen, geht dann auch sogleich ins Auge bzw. der von ihm geworfene Stein trifft Ty am Kopf. Allerdings entdeckt er, während Ty noch mit dem Monster ringt, gleich darauf in einer Nebenhöhle das abgestürzte Mädchen, welches in ein Netz der Felsweber eingesponnen ist. Ty ringt unterdessen weiterhin mit dem Monster und ihren nicht mehr so gut trainierten Jedi-Kräften. Als sie versucht, ihr verloren gegangenes Lichtschwert wieder zu sich in die Hand zu rufen, löst sie ein Felssturz aus und macht dann ebenfalls eine unerwartete Entdeckung, nämlich dass das Monster sie vor diesem Steinschlag schützt, indem es sie zur Seite stößt und sich selber unter den größten Steinen begraben lässt. Und auch noch etwas anderes stellt sich als anders als erwartet heraus. So ist es nicht Drewen, der Ty zur Hilfe kommt und sie aus den kleineren Steinen ausgräbt, sondern drei der Felsweber.

Sie hat noch gar nicht richtig verarbeitet, was diese Wendungen bedeuten, als Drewen, der sich ihres Lichtschwertes bemächtigt hat, auftaucht und die Felsweber durch wildes Fuchteln mit dem Lichtschwert zu vertreiben sucht. Ty kann gerade noch verhindern, dass er die Steinweber verletzt, indem sie ihm mittels der Macht das Lichtschwert aus der Hand schlägt. Sie hat mittlerweile begriffen, dass sie Sachlage eine ganz andere ist, als bislang angenommen. Das Monster, der Gretalax, steuert die Felsweber und ist ein fühlendes, denkendes Wesen. Sie versucht daher, über die Macht mit ihm in Kontakt zu treten. Ein Umstand der sie erneut an ihre Jugend und an die entsprechenden Lektionen ihres Meisters hierzu erinnert. Damals war sie immer an dieser Aufgabe gescheitert, aber diesmal gelingt es ihr und sie versteht nach und nach, wie sich alles verhält.

Die Umsetzung

Cavan Scott lässt die Geschichte in zwei Teile zerfallen. Zum einen die äußere Handlung, zu der nicht viel mehr zu sagen ist, als in der Inhaltsangabe geschrieben steht. Zum anderen in die innere Handlung, die als Metapher passend tief in einer Höhle spielt und in der Ty, konfrontiert mit all den widersprüchlichen Dingen, ihren Ängsten und ihrem Versagen in der Vergangenheit über sich hinaus wächst. Nach dem Machtkontakt mit dem Gretalax hat sie ein umfassenderes Bild und Verständnis der Lage erlangt, welche ihr eine weitere komplexe Entscheidung abverlangt. Dass wir als Leser selbiges Verständnis für die Situation und die aus ihr folgenden Handlungen noch nicht haben, finde ich völlig vertretbar für diese Phase der Geschichte. Dies wird im finalen Heft demnächst folgen. Ty konnte jedenfalls einiges an Versagensängsten und Selbstzweifeln überwinden. Ob ihr dies auch in ihrer ebenso ungeplanten wie unerwünschten Meister-Padawan-Beziehung helfen wird, wird sich zeigen.

Scott macht auch weiterhin sehr gelungen Gebrauch davon, aktuelle Erlebnisse der Akteure an Ereignissen aus der Vergangenheit zu spiegeln. So entsteht, besonders im Hinblick auf die innere Handlung, eine sehr gut verzahnte Erzählung, die den Leser zu jeder Zeit mitnimmt und die Motivationen und Entscheidungen von Ty nachvollziehbar macht. Alles in allem eine sehr gelungene Geschichte bislang, auch wenn es zwischendrin etwas von einem Wandertag mit einer Schulklasse in einem Museum hat, zumindest was den Nörgelfaktor angelangt.

Die Qualität der Zeichnungen von Rachael Stott und die Kolorierungen von Vita Efremova und Civola Righi haben sich nochmal etwas gesteigert. Sie sind sehr detailliert, stimmungsvoll und auch im Hinblick auf das Lettering, welches sich auch farblich anpasst, sehr gut gemacht. Dieser Comic kann mit allem mithalten, was wir bislang an hochwertigen Comics bei Marvel gesehen haben.

Das Cover von Rachael Stott sieht zwar sehr ansprechend aus, hat aber zumindest bislang keinen erkennbaren Zusammenhang mit der Geschichte, aber vielleicht kommt das ja noch. Auf jeden Fall ist Ty Yorrick darauf sehr detailliert dargestellt, was die wachsende Schar der an dieser Figur interessierten Cosplayer begeistern dürfte.

Fazit

Nach einer anfangs etwas zähen Geschichte, kam im zweiten Teil des Heftes etwas mehr Zug und Ziel in die Sache und diese verspricht nun, in ein spannendes Finale zu münden. Glücklicherweise müssen wir nicht so lange auf selbiges warten, denn der vierte und letzte Teil soll schon in drei Wochen, am 17. November, erscheinen.

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

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