Nachdem ich euch in meiner letzten Rezension bereits den ersten Teil der Han-Solo-Trilogie von A.C. Crispin, Der Pilot, vorgestellt habe, wenden wir uns heute Teil zwei der Trilogie zu.
Anknüpfend an den ersten Band der Trilogie verfolgen wir in Han Solo: Der Gejagte den weiteren Lebensweg unseres Lieblingsschurken, der – weil er einen uns nicht ganz unbekannten Wookiee aus der Sklaverei rettete – zunächst einmal unehrenhaft aus der Imperialen Akademie entlassen wird. Zusammen mit seinem neuen Partner Chewbacca macht sich Solo auf den Weg nach Nar Shaddaa, um sich dort innerhalb der kriminellen Halbwelt eine Existenz als Schmuggler aufzubauen. Bei der Wahl eines solchen Lebensweges kann man selbstverständlich nicht davon ausgehen, dass dieser immer ganz geradlinig verläuft: Es gibt natürlich jede Menge Abenteuer zu bestehen, es sind Rückschläge zu verkraften. Auch wird Solo ein ums andere Mal von der eigenen Vergangenheit eingeholt und natürlich reicht der lange Arm des Imperiums mitunter auch bis in den Hutt-Raum, was dazu führt, dass im zweiten Teil des Buches eine spektakuläre Schlacht zwischen imperialen Streitkräften und den Schmugglern und Piraten von Nar Shaddaa geschlagen wird. Selbstverständlich hat unser Held großen Anteil daran, dass diese Auseinandersetzung für die Imperialen mit einer Niederlage fast schon epischen Ausmaßes endet.
Mit großem Interesse habe ich bei der Lektüre verfolgt, wie sich das Buch durch Einführung von Figuren wie Jabba, Lando Calrissian, Boba Fett und natürlich der von Chewbacca sowohl zeitlich als auch inhaltlich allmählich den Geschehnissen von Episode IV annähert. Insbesondere in diesem Zusammenhang zeigt sich, dass A.C. Crispin seinerzeit durchaus ihre „Hausaufgaben gemacht“ hat, denn ich denke, jeder Star Wars-Fan hat sich schon einmal ausgemalt, wie sich zum Beispiel Lando und Han bzw. Han und Chewie wohl kennengelernt haben mögen. Crispins Deutung ist diesbezüglich eher konservativ, aber eben auch einleuchtend. Bei der Frage, welche gemeinsame Vorgeschichte die beiden Figuren Han und Boba Fett haben könnten, ist die Autorin sehr viel mutiger und selbst eingefleischte Mandalorianer-Fans unter den Lesern dieses Buches dürften sich bezüglich des Ausgangs der ersten Begegnung zwischen Solo und Fett wohl kaum ein Schmunzeln verkneifen können.
Des Weiteren haben mich im zweiten Teil der Trilogie der einfache und klare Sprachstil und der im Vergleich zum ersten Band eher dezente Einsatz der stilistischen Mittel überzeugt.
Fazit: Der zweite Band der Han-Solo-Trilogie verzichtet weitestgehend auf sprachlich–stilistische Experimente, er treibt die Lebensgeschichte und das Erwachsenwerden Han Solos konsequent voran, hält für den Leser aber dennoch das eine oder andere überraschende und gut durchdachte Detail bereit und gilt völlig zu Recht als einer der Meilensteine des Erweiterten Universums bzw. des Legends-Bereiches. Daher erhält er von mir vier von fünf Holocrons.
Hab die Reihe vor längerer Zeit auch mal gelesen und fand sie eigentlich echt gut.
Fand es allerdings schade, dass der 2. Teil schon da beginnt, nachdem Han schon nicht mehr Imperialer Offizier war und Chewie schon aus der Sklaverei gerettet hatte.
Hatte mir, bevor ich die Reihe gelesen hatte, eigentlich gewünscht, dass man vor allem über die Befreiung von Chewie mehr Details erfährt.
Aber nichtsdestotrotz fand ich die Reihe ziemlich gut. Müsste ich eigentlich auch mal wieder lesen 🙂
Ach ja und gute Rezensionen zu Band 1 und 2 🙂
Danke für das Lob 🙂 und ja, jetzt wo du es sagst: man hätte die Geschichte mit der Rettung Chewies durchaus ausbauen können.
btw: Rezension für Band 3 erfolgt vor Pfingsten. Liebe Grüße und may the force be with you
Na da bin ich doch schonmal gespannt drauf 🙂
Wirst du die 3 Abenteuer von Han Solo auch rezensieren (Die müssten glaub ich irgendwo zwischen dem dritten Teil spielen, müsste sogar im Buch markiert sein)
Die Rezension zum dritten Band der Han Solo Trilogie kommt Sonntag (wie ich gerade erfahre :-)) Ja du hast Recht: im dritten Teil versucht Crispin, die Trilogie von Daley einzubeziehen. Puh, ob ich mich da mal ranwage? Ich hab die Bücher vor ca. 10 Jahren gelesen und müsste mir die auf jeden Fall vorher nochmal alle drei zu Gemüte führen…. Aktuell bin ich eher in den Klonkriegen und im post Endor EU, sowie im Comic Bereich unterwegs … Man muss mal sehen ob das hinzubekommen ist. Liebe Grüße
Korrekt. Sonntag, 11:38, hier bei uns. An der Stelle nochmal danke für die tollen Rezis, Christian! 🙂
Sonntag 11:38? 😀
Was sind dass den für seltsame Zeiten und wieso wisst ihr das jetzt schon so genau?
Die Zahl 1138 ist ein Running Gag bei Star Wars, der in den Filmen (und im Begleitmaterial) immer wieder auftaucht. Es handelt sich um eine Hommage an George Lucas‘ frühen Film THX-1138. Und wir wissen das so genau, weil die Rezension bereits fertig und zur automatischen Veröffentlichung eingeplant ist.
no Prob, ich machs gerne auch weil ich die Arbeit der Jedi Bibliothek sehr schätze… du weisst ja dass ich mir manchmal ein bischen mehr EU und ein bischen weniger Kanon wünschen würde, aber die Zeiten haben sich seit 2014 geändert und auch wenn ich persönlich mit dem Kanon nicht so recht warm werd, ist die Arbeit eurer Seite für die lesenden SW Fans sehr wichtig. Also: weiter so and may the force be with you 😉
Wir berichten eben immer über das, was gerade aktuell ist – und die meisten Neuerscheinungen sind halt Kanon. 😉 Aber durch die Rezensionen kommt ja immer eine ordentliche Ladung Legends mit rein und wir haben nicht vor, damit aufzuhören, bevor wir alles Interessante (und einiges Uninteressantes) aus dem Legends-Bereich rezensiert haben. 😀
Geht mir ähnlich.
Ich les auch hauptsächlich Legends, weil ich an den neuen Kanon noch nicht so wirklich rankomm.
und ich werd da auch in Zukunft helfen wo ich kann 🙂 zumindest ab Herbst wieder, denn ich hab mir selbst eine laaaaaange Sommerpause verordnet. 🙂