Mit John Ostranders Klonkriege VII: Waffenbrüder wird endlich die verworrene Story um Quinlan Vos aufgelöst. Und das nicht allzu schlecht. Enthalten sind in der Neuauflage von 2009 wie auch im Star Wars Sonderband #27 die amerikanischen Einzelhefte Republic #72-77, die die Geschichten Aayla Undercover und Neue Klone, Gleicher Krieg erzählen, die beide von John Ostrander geschrieben wurden. Als Zeichner verantwortlich waren Jan Duursema und Dan Parsons, die beide bereits früher in der Reihe aktiv waren und herausragende Zeichner sind. Die deutsche Übersetzung lieferte, wie schon bei allen anderen Teilen der Reihe, Michael Nagula. Das Cover des 27. Sonderbandes zeigt Quinlan Vos und Aayla Secura Rücken an Rücken vor einem Magmatank. Beide haben gezündete Lichtschwerter in den Händen, Vos zusätzlich einen Thermaldetonator. Bei der Neuauflage sind neben dem weißen Rand und dem Episode-III-Trooper Meister Tholme und drei Morgukai-Klone – Klone einer Kriegerkaste der Nikto – im Kampf abgebildet.
Obwohl angegeben ist, dass Waffenbrüder im 36. Monat nach der Schlacht von Geonosis und damit im selben Monat, wie Episode III spielt, ist dies nicht zur Gänze wahr. Waffenbrüder setzt sich, wie oben gesagt, aus zwei Geschichten zusammen, von der Aayla Undercover die Vorgeschichte zu Neue Klone, Gleicher Krieg darstellt. Zwischen den beiden Geschichten liegen allerdings sage und schreibe fünf Monate. Aufgrund der Tatsache, dass Aayla am Ende nach Felucia abberufen wird, muss Aayla Undercover entsprechend im 31. Monat nach der Schlacht um Geonosis und damit im Jahr 20 VSY spielen. Neue Klone, Gleicher Krieg spielt tatsächlich kurz vor Die Rache der Sith und damit zeitgleich mit mehreren Ereignissen im Star Wars Legends-Universum – je nachdem welche Quelle man zurate zieht sogar schon während der Schlacht um Coruscant.
Auf die Story will ich dieses Mal eigentlich gar nicht besonders eingehen. Tatsächlich ist sie wesentlich besser gelungen, als die des Vorgängerbandes und bringt die langwierige Geschichte um Quinlan Vos zu einem vorläufigen Ende. Hauptcharakter ist ein weiteres Mal Quinlan Vos, doch auch Meister Tholme, Aayla Secura und A’Sharrad Hett bekommen ihre Zeit im Rampenlicht. Daher wirkt der Fokus nicht allzu sehr auf Vos gelegt und der Jedi führt den Krieg nicht mehr alleine.
Besonders interessant ist allerdings Vos‘ psychische Verfassung, denn er redet sich immer wieder ein, ein Jedi zu sein, und fällt doch immer weiter auf die dunkle Seite. Um darauf zu hoffen, ihn von dort zurückzuholen und letztlich die Schlacht zu gewinnen, müssen seine Freunde mit vereinten Kräften vorgehen…
Die Gegner: die dunklen Jedi Skorr und Sora Bulq, der ehemalige Schwertmeister des Jedi-Tempels und einst guter Freund Meister Tholmes. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass Sora Bulq auch in den vorigen Bränden immer mal wieder einen Feind der Republik gespielt hat. Aus Spoilergeünden habe ich ihn jedoch bis hier nicht erwähnt. Das Schlachtfeld: Saleucami, der Planet, den Obi-Wan Anakin nennt, nachdem dieser relativ zu Beginn von Die Rache der Sith in den Besprechungsraum tritt und bemerkt, dass die Besprechung bereits vorbei ist.
Besondere Gastauftritte haben Count Dooku, der als Hologramm Vos‘ Loyalität infrage stellt, Dexter Jettster, der sich beschwert, dass Obi-Wan nicht aufgekreuzt ist, Meister Yoda, der in einer von Vos Visionen auftritt, Commander Bly, der kurz die Geschehnisse des letzten Bandes rekapituliert, Darth Sidious und einmal im Hintergrund auch General Grievous, der, obwohl er kein Wort sagt, trotzdem äußerst detailreich gezeichnet wurde und so schon sehr furchteinflößend aussieht.
Leider sterben auch viele Jedi auf Saleucami und mehrere Jedi verstoßen gegen die Beziehungsregeln des Ordens, ohne, dass es irgendjemanden zu interessieren scheint. Trotzdem ist der Comic ohne Frage äußerst spannend und verdient, wie ich finde, alle fünf Holocrons.
Vos-Story und verworren? Nicht immer vorhersehbare, aber abwechslungsreiche Handlung, würde ich sagen. 🙂 Die Saleucami-Geschichte ist wirklich gelungen. Einmal, weil sie über einen ganzen Band erzählt (und in Rendili schon angedeutet) wird, andererseits, weil sie viele der begonnenen Handlungsstränge auflöst.
Ok, vielleicht ist verworren doof gesagt… Verwirrend passt viel besser an der Stelle, weil ich die Storyline zwar mochte, aber mich doch einige Male stark wundern musste 😀
Also, bezogen auf die komplette Reihe.