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Lune Divinian
Rebel Force neigt sich mit Band 5: In der Falle langsam aber sicher dem Ende entgegen. Alex Wheeler und Scholastic veröffentlichten die erste Version im Januar 2010, während die Übersetzung von Dominik Kuhn im Oktober desselben Jahres bei Panini erschien. Unglaublich, dass das schon neun Jahre her ist. In der Falle spielt, wie auch alle anderen Bücher der Reihe, im Jahr 0 NSY und in etwa eine Woche nach Unter Beschuss, dem vierten Band der Reihe. Achtung! Die Bewertung dieser Rezension (am Ende) enthält Spoiler zum Ausgang der Geschichte.
Lune Divinian ist ein Gefangener der Rebellenallianz. Ihm gefällt das Ganze zwar ganz und gar nicht, doch fügt er sich diesem Schicksal mehr oder weniger. Sein beinahe-Namensvetter Luke ist dabei der Mann, der die Informationen über den Attentäter X-7 aus ihm herausquetschen soll. Doch Luke ist sich seiner Sache nicht wirklich sicher und schafft es deshalb nicht Lune zu brechen.
Wie wir gegen Ende des letzten Bandes erfahren haben ist Lord Vader unterdessen recht aufgebracht, was Rezi Soreshs Bemühungen angeht Luke auszuschalten und ist X-7 ebenfalls auf der Spur. Dieser scheint seine Lakaien nach Yavin 4 zu führen, denn dort hält sich immerhin Lune auf, welcher wichtige Informationen besitzt. Klar, hinter denen ist Luke immerhin auch her. Also wird Divinian aus der Zelle der Rebellen „befreit“ und auf ein Transportschiff gebracht. Die Rebellen, besonders die Gruppe um Han, Luke und Leia bemerkt dies natürlich frühzeitig und versucht die Entführer aufzuspüren. Mithilfe der Macht gelingt Luke dies auch, doch fliegt er nun als blinder Passagier mit.
Im Zuge der Rettung Divs und seiner eigenen, begegnet Luke erneut Ferus Olin. Offenbar kennen Olin und Divinian sich von früher und im weiteren Verlauf wird klar: Man sollte nach Möglichkeit Der letzte Jedi vorher gelesen haben. Es wird an so vielen Stellen auf vergangene Ereignisse hingewiesen, die nur kurz angeschnitten werden, dass es fast nicht möglich ist der eigentlichen Handlung zu folgen, ohne sich zu fragen, was denn in der Vergangenheit noch alles passiert ist und um wen es in einer bestimmten Anspielung denn grade überhaupt geht. Hoffentlich wird mir dann ein Licht aufgehen, wenn ich die Reihe dann auch selber lese.
Von der Charakterwahl her ist In der Falle einer der „höherwertigen“ Vertreter der Reihe. Neben der Gruppe um Luke, Leia, Han und Chewbacca, zur der auch R2-D2 und C-3PO gehören kommt Lune Divinian, der ja im letzten Band eine Hauptrolle eingenommen hat, hinzu. Außerdem – wie gesagt – Ferus Olin, der sich nach ca. einem Drittel blicken lässt und die Handlung, wie üblich, maßgeblich beeinflusst. Auf der Seite der „Schurken“ haben wir dann X-7, der nach seiner Pause in Unter Beschuss nun wieder eine Hauptrolle einnimmt und seinen Commander Rezi Soresh. Außerdem kommt auch Lord Vader in mehreren Szenen vor und ist größtenteils für das foreshadowing des sechsten und letzten Bandes Der Aufstand zuständig. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Rezension habe ich dieses Buch noch nicht gelesen, aber wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass Soreshs Projekt Omega, zu dem auch X-7 gehörte, komplett beendet und Soresh durch Vader exekutiert wird und dass Vader Ferus Olin umbringt. Zu Lune Divinians Schicksal würde ich sagen, dass er ebenfalls auf die eine, oder andere Art umkommt, da die Jugendromancharaktere meist unter sich bleiben und mir kein anderes Buch einfällt, in dem er vorkommen könnte. Alternativ baut er sich ein eigenes neues Leben, abseits vom galaktischen Geschehen auf, um Ferus Tod zu ehren. Doch genug der Spekulationen.
Die Story führt uns wie gesagt ans Ende der Reihe heran und beginnt dabei langsam, aber sicher die losen Storyfäden aufzunehmen und zu beenden. Dies geschieht unter weiterer Verwebung mit den noch aktiven Handlungssträngen und teils auf sehr subtile Weise. Einmal war ich selber kurz verwirrt, weil ein kleiner, bis mittelgroßer Zeitsprung nicht explizit erwähnt wurde. Die Verwirrung wurde jedoch später durch die Charaktere selber wieder gelöst. Vielleicht war ich zu diesem Zeitpunkt auch einfach nur müde, man weiß ja nie.
Allerdings war ich recht überrascht, dass Wheeler seinen Hauptbösewicht der Reihe schon in diesem Band umbringt und nicht erst im letzten. So wird entweder eine neue kurze Handlung benötigt, oder der letzte Band nimmt sich nurnoch die restlichen offenen Handlungsstränge aus den vier Jugendromanreihen und beendet diese.
Ganz sicher, welche Holocron-Bewertung ich geben möchte, bin ich mir aber nicht. Ich schwanke zwischen drei bis fünf Holocrons. Auf der einen Seite ist die Story spannend geschrieben und man merkt förmlich, wie man hineingesaugt wird, auf der anderen Seite wird man bei jeder Erklärung der Vergangenheit auch wieder herausgeschleudert. Auch wurmt es mich, dass wir als Leser, die normalerweise mit einem allwissenden Erzähler gesegnet sind, nicht erfahren, wer X-7 vor seinem Eintritt ins Projekt Omega war. Aber das kann ja noch kommen.
Das World-Building hingegen ist einwandfrei gelungen und ich konnte mir die komplette Umgebung zu jeder Zeit wunderbar vorstellen.
Ich einige mich mit mir selbst auf vier von fünf Holocrons.