Der Roman Darth Scabrous, im Englischen Red Harvest, spielt zur Zeit des MMORPGs Star Wars: The Old Republic und ist das zweite Horrorwerk von Autor Joe Schreiber im Star Wars-Universum.
Der Roman ist aber dennoch eigenständig und berührt nicht die Ereignisse aus den Büchern und Comics zum Spiele-Hit. Die Geschichte dient als Prequel zu Joe Schreibers erstem Werk, Der Todeskreuzer, den ich bereits hier rezensiert habe. Hier erfährt der Leser wie das Virus, der in Der Todeskreuzer wütet, entstanden ist.
Darth Scabrous, der Leiter der Sith-Akademie auf Odacer-Faustin, will Unsterblichkeit erlangen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Er lässt die junge Jedi Hestizo Trace entführen, weil sie eine Gabe im Umgang mit Pflanzen hat, speziell mit einer schwarzen Orchidee, die der dunkle Lord benötigt, um ein Virus zu kreieren, das ihn unsterblich machen soll. Doch das Virus erweckt auch die zum Leben, die tot sein sollten, und diese haben einen unstillbaren Hunger auf Blut. Nun sind die überlebenden Sith-Schüler gezwungen, einander zu vertrauen, oder sie werden genauso zu Zombies wie ihre Mitschüler und Lehrer. Das fällt natürlich den Sith-Schülern nicht leicht, da sie lieber intrigieren und die anderen für ihr eigenes Vorrankommen verraten.
Dieses zweite Werk von Joe Schreiber kann leider nicht komplett an die Spannung in Der Todeskreuzer anknüpfen, ist aber dennoch ein gelungener Horrorroman. Joe Schreiber benutzt hier ein anderes Element des Horrorgenre, das Blut. Für dieses Buch ist der deutsche Titel nicht unbedingt passend, er müsste eher Rote Ernte oder Blutige Ernte heißen, das würde den Inhalt besser wiederspiegeln.
Mein zweiter Horrorroman überhaupt hat auch wieder Spaß gemacht beim Lesen. Die Spannung war gut, der Ausgang für die einzelnen Charaktere nicht immer klar und das Horrorszenario war gut.
Auch dieses Buch ist wieder nichts für Zartbeseitete, da es sehr sehr blutig ist. Es ist aber auch diesmal wieder nicht so schlimm wie in einem Horrorfilm, da man ja die Bilder in seinem Kopf beeinflussen kann. Generell würde ich auch dieses Buch erst Lesern ab 16 Jahren empfehlen.
Ich fand den Roman ehrlich gesagt sehr vorhersehbar was Charakterentscheidungen und Handlungswendungen angeht und somit klischeebehaftet… sprich, Papierverschwendung. Hätte von mir vielleicht 2 Holocrons bekommen. „Der Todeskreuzer“ war etwas besser und hätte sich bei mir 4 Holocrons verdient.
Was den deutschen Titel angeht, so hatte ich mal mit Marc Winter darüber gesprochen vor ein paar Jahren und offenbar hat man den Darth-Titel gewählt wegen „Sith sells“ – wenn ein Darth im Titel ist, verkauft sich das Buch gut (siehe Darth Bane, Darth Maul und Darth Plagueis). „Blutige Ernte“ war damals die aktuelle Dark-Times-Storyline (im Englischen „Blue Harvest“). „Red Harvest“ war vom Titel her wohl eine Anspielung auf Dashiell Hammets gleichnamigen Roman, der mit „Bluternte“ übersetzt wurde… „Rote Ernte“ war wohl zu „lahm“ im Vergleich zum Darth-Titel.
Lustig ist ja, dass man den Roman im Englischen erst „Black Orchid“ nennen wollte („Schwarze Orchidee“), aber viele Fans sich beschwerten, dass das wie eine Liebestragödie klingt (die eigentlich vorgesehene Anspielung des Titels war natürlich auf eine gewisse Pflanze, die im Buch eine Rolle spielt und letztlich das einzige Interessante des Buches war, aus meiner Perspektive). Aufgrund der Beschwerden entstand dann „Red Harvest“ als Ersatztitel… der Roman war also ein blankes Titel-Chaos.
Darth Scabrous ist zwar auch ein guter Roman, schafft es aber nicht, Der Todeskreuzer qualitativ zu überrunden. Gründe hat Florian genannt.
Da kann ich dir nur zustimmen, Johann. Ich bin schon gespannt auf das dritte Werk von Joe Schreiber. Mal sehen wie das in das erweiterte Universum eingebunden ist. Ich finde Horrorromane und -filme leben von den vielen Klischees, deshalb fand ich das bei beiden völlig passend.
Darth Scabrous war das erste Horror-Buch im Star Wars Universium, welches ich lesen durfte. Neben Star Wars Büchern bin ich ein großer Horror-Fan, hatte die beiden Welten vorher nie kombiniert. Beim Lesen war ich immer wieder verwundert und irritiert, da ich auf die klassischen Star Wars Elemente wartete. Beim zweiten Mal Lesen, als ich wusste was mich erwartet, war ich zunehmenst angetan.
Rückblickend ein vorhersehbares Buch, vom Horror-Element gelungen umgesetzt.