Rezension: The Clone Wars, Band 10: Die Sternbrecher-Falle von Mike W. Barr

Im zehnten Band der The Clone Wars-Comicreihe von Panini, welcher am 12. August 2013 erschien, erwartet den Leser (nach Kurzgeschichtensammlungen in den vorangegangenen Ausgaben) mal wieder eine einzelne abgeschlossene Geschichte. Die Sternbrecher-Falle (Orig.: The Starcrusher Trap) wurde von Autor Mike W. Barr verfasst. Die Zeichnungen und Farben stammen von den Fillbach Brothers und Raymund Lee. Zeitlich wird die Handlung durch den Einleitungstext im Jahr 22 vor der Schlacht von Yavin eingeordnet.

Die Handlung

In den anhaltenden Klonkriegen sieht sich die Galaktische Republik einer neuen Bedrohung gegenüber. Unter dem Kommando des Separatisten-Admirals Kirst zerstört ein gewaltiges Kampfschiff republikanische Kreuzer. In Sorge vor dieser Gefahr entsendet der Jedi-Rat eine Eingreiftruppe bestehend aus Mace Windu, Obi-Wan Kenobi, Ki-Adi Mundi, Jyl Somtay und Ahsoka Tano. Noch ahnen die Jedi nicht, dass der Sith-Lord Darth Sidious sie direkt in seine Falle lockt…

Meine Bewertung

Die Sternbrecher-Falle stellt aus meiner Sicht eine klassische Klonkriegsgeschichte dar, wie man sie vor allem in den ersten Staffeln der TV-Serie findet. Fernab von größeren Handlungsbögen wird eine winzige Episode aus dem galaxisweiten Konflikt erzählt, die den Alltag des Krieges widerspiegelt. Den Leser erwartet im vorliegenden Band insofern nichts Neues. Das Erzählmotiv einer gewaltigen neuen Waffe ist bereits unzählige Male verwendet worden. Auch dieses Mal obliegt es dem Leser, festzustellen, dass es sich letztlich nur um eine riesige Ressourcenverschwendung handelt.

Im weiteren Verlauf bleibt die Story unglaublich vorhersehbar und bietet keinerlei Überraschungen. Schließlich ist das Überleben der (meisten) handelnden Figuren bereits durch die Serienvorlage gesichert. Apropos Charaktere: Mal abgesehen davon, dass Mace Windu und Ki-Adi Mundi nur als komplett austauschbare Statisten auftreten, bieten die anderen Beteiligten den einzigen Punkt, warum Die Sternbrecher-Falle überhaupt halbwegs unterhaltsam ist.

Zum einen wären da die mittlerweile zum Standardrepertoire zählenden Sticheleien zwischen Anakin und Obi-Wan, die auch in diesem Comic immer wieder für mindestens ein Schmunzeln sorgen. Zum anderen sind da Ahsoka und Jyl, die zu Beginn der Handlung überhaupt nicht miteinander auskommen. Erst durch die weiteren Erlebnisse öffnet sich die Jedi-Padawan zusehends und findet bei Meisterin Somtay Verständnis und Unterstützung. Diese Charakterentwicklung ist eine angenehme Idee, wird allerdings sehr unausgearbeitet umgesetzt. Nimmt man es genau, besteht sie aus drei kurzen Panel-Serien, die von Antipathie zu Verbindung zu tiefer Freundschaft hüpfen.

Bei den Antagonisten sorgt einzig Palpatine für ein wenig Spannung. Alle anderen Helferlinge sind blass und austauschbar. Der Leser wird aktiv an die Doppelrolle von Kanzler und Sith-Lord erinnert, welche zeichnerisch durch einen Hell-Dunkel-Kontrast verdeutlicht wird.

In Bezug auf die Zeichnungen beglückt uns der vorliegende Comic mit einer kleinen Erinnerung an die ersten Ausgaben, indem die Fillbach Brothers wieder ihre unförmigen Karikaturen der Charaktere auf die Seiten bringen dürfen. Auch beim Entwurf der tödlichen Superwaffe kommt so nur eine knubbelige Mischung aus riesigem Triebwerk und Darth Vaders TIE Advanced heraus. Überhaupt stören weithin fehlende Details. Positiv möchte man da schon die Darstellung von Sidious hervorheben, der hier noch gruseliger als in allen anderen Medien aussieht. Die farbliche Gestaltung ist grundsätzlich stimmig, überrascht jedoch mit unnötig starken Highlights.

Fazit

Die Sternbrecher-Falle ist eine simple Idee, die vorhersehbar umgesetzt wird und keinerlei wirkliche Tiefe bietet. Dazu überzeugen die grotesken Zeichnungen in keinster Weise. Wer einen Zeitvertreib für zwischendurch sucht, darf hier gerne zugreifen. Erwartet nur nicht, euch in einer Woche noch an die Handlung zu erinnern.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

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