Ein letztes Mal entführt uns Dark Horse bzw. Autor Cecil Castelucci noch mal in die gefährliche und dramatische Welt jener Wookiee-Puppe bzw. deren Besitzer.
Der Inhalt
Die Geschichte beginnt mit einer typischen Einstiegsszene, ein Sternezerstörer jagt ein Raumschiff der Rebellion, hier das Flüchtlingsschiff Dorlanna. Natürlich hat das Schiff keine Chance, aber die Brückencrew gibt ihr Bestes, um das Schlimmste zu verhindern. Besonders Flugingenieur Barsch gibt bis zuletzt Alles, um zumindest noch möglichst vielen Flüchtlingen nun die Flucht von diesem zerschossenen Schiff zu ermöglichen. Als er dann auf ein kleines, verängstigtes Mädchen namens Tobie (passend auch mit To be – zu leben zu übersetzen) stößt, unterbricht er kurz seine allgemeinen Rettungsbemühungen, um das kleine Mädchen sicher zu einer Fluchtkapsel zu bringen. Leider bleibt in der Hektik ihre Wookiee-Puppe am Einstiegspunkt auf dem Boden zurück. Zwar findet Barsch sie, aber die Kapseltür ist schon versiegelt und die Startsequenz kann nicht mehr unterbrochen werden. Er verspricht ihr aber ihr die Puppe nachzubringen.
Zunächst setzt Barsch seine Rettungsbemühungen fort und schließt sogar noch einen Tie-Fighter ab, aber dann muss auch er die Flucht antreten und nimmt die Puppe, die ihn in den letzten dramatischen Minuten begleitet hat und mit der er ständig spricht, mit. Sie und sein Versprechen geben ihm einen Auftrag und einen Grund nicht mit dem Schiff unterzugehen, sondern auch sich selber zu retten. Im letzten Augenblick schießt er sich noch mit einer Rettungskapsel raus, aber diese wird von Wrackteilen beschädigt und so überlebt er die anschließende Notlandung nur mit erheblichen Verletzungen. Als er eine unbestimmte Zeit später im Krankenhaus wieder zu sich kommt, erfährt er, dass man die anderen Überlebenden zu deren Schutz mit neuen Namen und Identitäten ausgestattet und auf diverse Siedlungen verteilt hat. Er kann also Tobie die Puppe nicht wieder zurückgeben, daher behält er sie als seinen persönlichen Glücksbringer, bis er ihr eine neue Besitzerin finden kann, die sie genauso liebt wie Tobie.
Daraufhin verschlägt es ihn aber an Bord der Rebellenflotte und er wird während der Schlacht von Endor als Bordingenieur der Crew von Lando Calrissian im Millennium Falken zugeteilt. Dort bringt er die Puppe als Glücksbringer für die ganze Crew im Cockpit in Stellung und obwohl er ein paar Hänseleien dafür einstecken muss, bleibt sie da und begleitet sie durch alle gefährlichen Momente des Angriffs und der glücklichen Zerstörung des zweiten Todessterns.
Während der Siegesfeierlichkeiten genießen Han und Lando einen ruhigen, gemeinsamen Moment im Millennium Falken, dem Schiff, dass für sie beide so viel bedeutet. Dabei entdeckt Han die schon etwas lädierte Puppe, derer sich Leia annimmt und dabei ihren wirklichen Inhalt entdeckt.
Die Umsetzung
Cecil Castelucci hat hier eine schöne und intensive Geschichte erzählt, die viele Verknüpfungen enthält und sogar jene Perspektive abdeckt, die wir im JediCast zu From a Certain Point of View zu Episode VI noch vermisst haben. Es ist schön mitzuerleben, wie so ein harter Kerl, der jeder Gefahr bis zur letzten Sekunde trotzt, sein Herz an so eine Puppe hängt und in gewisser Weise so von ihr gerettet wird; war es doch „die schlechte Idee“ dieser Puppe, dass er doch noch in eine Rettungskapsel steigt und damit etwas tut, was sich so ein harter Kerl sonst nie zugestehen würde. Sie gibt ihm zudem in dieser gefährlichen Zeit Hoffnung und eine Motivation zu überleben. Die Einbindung in Landos Crew ist gelungen, entsprechende Soldaten sind auch im Film im Hintergrund im Cockpit zu sehen. Auch die Auflösung des Rätsels ihres Inhalts, der ja im Heft #1 recht deutlich als etwas wichtiges angeteasert wurde und dessen Machtausstrahlung immer mal wieder in den Heften seitdem aufgefallen war, war soweit stimmig und passt sich nahtlos in die weitere Star Wars-Saga ein. Kurz, eine rundum stimmige Geschichte, die beim zumeist doch sehr jungen Publikum dieser Reihe, die ihre eigenen Teddys noch in guter Erinnerung haben sollten, bestimmt gut ankommt.
Die Zeichnungen von Lucas Marangon sind merklich überdurchschnittlich für diese Reihe. Auch das Cover von Cary Nord ist sehr gut gelungen. Bei der Komposition der Panels hat man sich schon wie heute üblich recht frei bewegt und auch die Kolorierungen von Michael Atiyeh treffen die Stimmungen sehr gut. Und ähnlich wie die Geschichte nimmt man in den Illustrationen einige der Star Wars-Motive wieder geschickt auf und erweist Episode VI so eine sehr würdige Reminiszenz.
Fazit
Dieses Heft hat mir aus der Reihe am besten gefallen. Ein würdiger Abschluss, wären nur mehr Hefte dieser Reihe so gut gelungen.
Mit diesem Heft endet diese Reihe, aber im April nächsten Jahres geht es mit einer neuen Reihe weiter.