Allerlei Gefahren warten auch an diesem Marvel-Mittwoch wieder auf die klassischen Helden und uns Leser. Lando und Lobot sind in Star Wars #39: Hostile Hybroid erstmal mit Überleben beschäftigt. Und auch Obi-Wan muss sich und die junge Leia in Obi-Wan Kenobi #2 heil vom Planeten Daiyu schaffen. Es sollte also nicht langweilig werden.
Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.
Da es keinerlei Zusammenhang zwischen den beiden Heften gibt, gibt es keine zu beachtende Lesereihenfolge.
Star Wars #39 – rezensiert von Flo
Es sieht nicht gut aus für Lando und Lobot, die sich noch immer inmitten von Jabbas Palast befinden. Nachdem das letzte Heft mit einem Cliffhänger in der Rancor-Grube endete und die beiden gefangen zwischen infizierten Droiden und dem gewaltigen Haustier von Jabba sind, stehen die Chancen der beiden schlecht. Han Solo würde dazu wohl meinen, dass ich ihnen nicht sagen sollte wie ihre Chancen stehen, aber dieser hängt ja gerade als Trophäe im Thronsaal des Hutten! Apropos Han, dieser hat in diesem Heft einen kurzen frostigen Auftritt. Doch der Reihe nach: Zunächst glingt es Lando und Lobot mithilfe des noch nicht infizierten Droiden bei ihnen, aus der Grube zu entkommen. Nun stehen sie, mitten in Jabbas Palast, welcher gerade jedoch recht leer ist, da der große Verbrecherlord einen Entspannungsausflug im Dünenmeer unterimmt. Lando nutzt glatt die Gelegenheit, um mit Han zu sprechen, auch wenn dieser ihn im Karbonit nicht hören kann. Schnell kommt jedoch die nächste Schar angriffslustiger Droiden auf unsere Helden zu und entreisen Lobot, sodass sich kurz darauf eine weitere Bedrohung zu erkennen gibt..
Charles Soule hat mich in dieser Ausgabe wirklich gut unterhalten und ich bin ich froh, dass es nach dem Gespräch von Lando mit Han eine halbwegs gute Erklärung dafür gab, warum er seinen Freund nicht einfach mitnehmen konnte. Auf Dauer könnte man sich da aber auf dünnem Eis bewegen. Ebenfalls hat mir die Rückblende von Lando am Ende des Comics, an sich recht gut gefallen, jedoch fand ich sie an dieser Stelle etwas unpassend platziert. Ansonsten freue ich mich durchaus auf die Fortsetzung des Dark Droids-Tie-Ins auch wenn mich die Handlung noch nicht komplett abgeholt hat, zwei Hefte werden ja in diesem Handlungsbogen noch folgen.
An den Zeichnungen von Madibek Musabekov habe ich nichts auszusetzen. Besonders der Rancor sieht fantastisch aus, sodass ich mir fast schon noch ein paar mehr Seiten Rancor-Action gewünscht hätte! In Kombination mit den Farben von Rachelle Rosenberg fangen diese die durchaus gruselige Stimmung, passend zur Halloween-Saison, sehr gut ein. Die befallenen Droiden wirken bedrohlich und genau so sollte das doch auch sein. Ebenfalls möchte ich noch kurz die Panelkomposition erwähnen, die mir, wie auch das Lettering von Clayton Cowles, durchaus positiv aufgefallen ist.
Fazit
Ein wilder Rancor, massenhaft befallene Droiden und eine abenteuerlich-schaurige Story, die durch stimmige Zeichnungen und Farben ergänzt wird, was möchte man zur Spooky-Season mehr? Somit kann ich Star Wars #39 – Hostile Hybroid durchaus empfehlen und bin positiv gestimmt, dass mich die übrigen Hefte des Dark Droids-Handlungsbogens noch einmal komplett in den Bann ziehen!
Obi-Wan Kenobi #2 – rezensiert von Matthias
Der Inhalt
Obi-Wan begibt sich nach Daiyu, um von dort aus die Fährte von Leias Entführern aufzunehmen. Aber die Suche nach Informationen gestaltet sich etwas unerwartet. So stößt er auf einen vorgeblichen Jedi, der im Menschenschmuggel tätig ist. Natürlich fühlt sich Obi-Wan motiviert, diesen zu konfrontieren. Aber so abgefeimt diese Person, Haja Estree, auch sein mag, so nützlich ist sie auch. Denn mit ein paar Tipps von ihm gelingt es Obi-Wan sehr schnell in einer Drogenküche weitere Unterweltler aufzutun, die ihm mit den Hinweisen dienen können, wo er das Mädchen und ihre Entführer finden kann. Gut, das „Mädchen“ entpuppt sich als ein kaputter Droide und Falle der Kidnapper, aber wo diese sind, kann Leia ja nicht weit sein. Insofern ist der Plan voll aufgegangen. Noch ehe die Inquisitorin auftaucht, kann er Leia finden, auch wenn diese sich nicht als ganz so hilflos und naiv herausstellt, wie es sich Obi-Wan vorgestellt hat. Und auch für Reva läuft es nicht so wie erhofft, denn die anderen Inquisitoren kommen ihr in die Quere. Aber davon lässt sie sich ähnlich wenig aufhalten, wie Obi-Wan und Leia von all den Kopfgeldjägern, die auf die Belohnung aus sind, die Reva auf sie ausgesetzt hat.
Da Obi-Wans Geschick im Umgang mit Kindern nicht sehr ausgeprägt ist, stellen sich Leia Zweifel an ihm schnell als die größte Herausforderung dar. Es kommt, wie es kommen muss und Leia läuft von ihm weg und zwingt ihn so sein Undercover-Dasein aufzugeben und auch seine im Laufe der Jahre eingeschlafenen Machtfähigkeiten wieder zu aktivieren. Über den Dächern von Daiyu, gejagt von Kopfgeldjägern und gehetzt von Reva, die Batman like über den Dächern der Stadt auf ihre Beute lauert, zwingt ein zu großer Sprung Leias ihn wieder dem Obi-Wan zu werden, der er nicht mehr sein wollte, oder besser meinte nicht mehr sein zu dürfen. In größter Not steht ihnen dann wieder Haja Estree bei, dessen Identifikation mit seiner Rolle als Jedi doch viel stärker als nur ein paar Credits ist. Und so verhilft er den beiden nicht nur zu einer Fluchtmöglichkeit vom Planeten, sondern stellt sich auch Reva als vorgeblicher Jedi in den Weg, damit die beiden mehr Zeit zum Entkommen haben. Aber die Inquisitoren lassen nicht locker und so kommt es im Frachtdock zum großen Showdown. Als Reva den Großinquisitor niederstreckt, ergibt sich die Fluchtmöglichkeit, auf die die beiden gehofft haben. Auf dem anschließenden Flug hat Obi-Wan viel Zeit über die Erkenntnis nachzugrübeln, dass Anakin überlebt hat und was aus ihm geworden ist.
Die Umsetzung
Jody Houser bleibt in der Umsetzung der Geschichte wie bei all den anderen Comic-Adaptionen der Streaming-Serien sehr eng an der Vorlage. Einige notwendige Straffungen der Handlung sorgen gegenüber der Serie zu Sprüngen und für Personen, die die Serie noch nicht gesehen haben, zu Unklarheiten im Handlungsverlauf. Da wären an anderer Stelle besser verdauliche Kürzungen möglich gewesen. Ansonsten kann man nicht viel mehr sagen, denn der kreative Eigenanteil an solchen 1:1 Umsetzungen ist einfach gering.
Wie so oft wirken bei Salvador Larrocas Zeichnungen die Köpfe irgendwie unpassend und unnatürlich. Dieser, in seinem vermeintlich besonders realistischen Zeichenstil begründete Umstand wird in diesem Heft aber noch dadurch verstärkt, dass die Hintergründe sehr spärlich gehalten und oft nur koloriert wurden. Dadurch rücken die Köpfe noch stärker in den Fokus. Guru-eFX hat sich zwar nach Kräften bemüht, kann da aber nicht mehr viel retten. Auch sind die farblichen Stimmungen teilweise nicht korrekt getroffen, was aber ein eher kleineres Problem ist. Joe Caramagna hat hier wieder die gewohnt gute Arbeit im Lettering gemacht, verschiedene Actioneinlagen geben ihm ja auch ausgiebig Gelegenheit zu zeigen, was er denn so draufhat.
Fazit
Im Vergleich zu der sehr gut und stimmungsvoll gelungen Folge der Streaming-Serie fällt dieser Comic deutlich ab. Ich würde mal sagen, das Heft ist okay, mehr aber auch nicht.
Star Wars #40 erscheint schon in 2 Wochen, am 1. November. Obi-Wan Kenobi #3 hingegen erst am 29. November. In der nächsten Woche gibt es dann Dark Droids: D-Squad #2 und Doctor Aphra #37.
Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.
Star Wars #39 fand ich insgesamt eigentlich ok bis gut aber was mich extrem gestört hat, war die Szene mit Lando und Han. Das war DIE Gelegenheit Han zu retten. Jabbas kompletter Hofstaat war außer Haus und keine einzige Wache war zurück geblieben.
Natürlich waren ihnen die Droiden auf den Fersen aber die kamen erst, nachdem Lando gesagt hat, dass sie Han jetzt nicht retten können. Warum nicht? Selbst wenn er schwach und blind wäre, hätten sie ihn mitschleppen können. Zu dem Zeitpunkt waren sie alleine im Thronsaal. Das fand ich einfach nur sehr unlogisch und hat mir den Comic insgesamt leider etwas verdorben.
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Wie ich in der Rezi geschrieben habe, bewegt man sich da meiner Meinung nach auf sehr dünnem Eis. Wären da nicht die ganzen Droiden gewesen, hätte ich das als absolut unlogisch empfunden. So stelle ich mir das schwierig vor, Han in diesem Moment da rauszuholen.