Rezension: Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 1 von Daniel José Older

Bereits vor einem Monat veröffentlichte Panini hierzulande Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 1 als Sonderband. Der Comic stammt von Daniel José Older und schließt damit auch hierzulande die erste Welle von Phase 1 von Die Hohe Republik ab! Nun haben wir von jedem Autor des Projekt Luminous auch je ein Werk erhalten: Den Auftaktroman Das Licht der Jedi von Charles Soule, den Jugendroman Die Bewährungsprobe von Justina Ireland, dem Comic Es gibt keine Angst von Cavan Scott, den YA-Roman In die Dunkelheit von Claudia Gray und nun den Comic Abenteuer, Band 1 von Daniel José Older.

Im englischen Original erscheinen die fünf Einzelhefte des Comics The High Republic Adventures zwischen Februar und Juni diesen Jahres. Der englische Sammelband erschien diesen Monat.

Die Illustrationen der 120 Seiten des Comics stammen überwiegend von Harvey Tolibao, wobei Manuel Bracchi (Teil 2 und 5) und Pow Rodrix (Teil 5) ebenfalls Zeichnungen beisteuerten. Mit Farbe versehen wurden die Zeichnungen dann durchgehend von Rebecca Nalty. Ins Deutsche übersetzt wurde der Comic für den Sonderband von Matthias Wieland.

Panini liefert folgende Inhaltsangabe:

Jahrhunderte vor den Ereignissen der Skywalker-Saga herrscht Frieden in der Galaxis, bis ein neuer Feind alles bedroht, was die Jedi aufgebaut haben. In den Tagen der Hohen Republik befinden sich die Jedi auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Doch das Auftauchen der Nihil beweist, dass kein Frieden ewig währt und der Einfluss der Jedi nicht so allumfassend ist, wie sie glauben. Nach einem Angriff der Nihil auf Trymant IV eilen die unerfahrenen Padawane Lula, Farzala und Qort der Bevölkerung unter dem Kommando von Yoda zu Hilfe. Doch sie werden nicht von allen Bewohnern des Planeten mit offenen Armen empfangen.

Vom Verlag haben wir auch folgende 16(!) Vorschauseiten aus dem Comic:

Im Comic begleiten wir den Jedi-Meister Yoda und seine Gruppe Padawane auf ihrer ersten Mission – nach der Großen Hyperraumkatastrophe (siehe Das Licht der Jedi) eilen sie nach Trymant IV, um die Bevölkerung vor den einschlagenden Trümmerteilen aus dem Hyperraum zu schützen. Hauptpersonen der Geschichte sind aber die beiden auf Trymant IV heimischen Figuren Zeen und Krix. Wir erfahren, dass die Bewohner von Trymant IV nichts von den Jedi bzw. generell von Nutzern der Macht halten – und kurze Zeit später stellt sich auch schon heraus, dass Zeen selbst machtbegabt ist. Dies führt zur Entzweiung der beiden besten Freunde und während es Zeen zu den Jedi verschlägt, landet Krix bei den Nihil, welche unter Führung des Auges, Marchion Ro, und im Schatten der Hyperraumkatastrophe auf der Suche nach einem Artefakt auf den Planeten gekommen sind.

Ich muss dabei erwähnen, dass ich bereits The Rising Storm von Cavan Scott, dem Auftaktromen zur zweiten Welle von The High Republic, gelesen habe – aus schlicht logistischen Gründen. Daher ging mir bei der Erwähnung dieses Artefakts direkt ein Licht auf – und das Unverständnis in meinem Kopf während des Lesens der ersten paar Seiten des Romans wich nun Erkenntnis! Das Ende des Comics ist ja zugleich auch das Ende der ersten Welle und hat zugleich auch einen super Cliffhanger zur nächsten Welle – welcher hier aber logischerweise nur in der richtigen Reihenfolge gelesen auch richtig zündet. Ich muss dabei aber auch zugeben, dass ich nicht erwartet hätte, dass die Figur des Anführers der Nihil in diesem Comic auftauchen würde. Mea culpa, das zeigt wieder Mal, wie wichtig sich die verschiedenen Medien auch nehmen und dass man etwas nicht einfach abtun soll, nur weil es in erster Linie an eine andere Altersklasse gerichtet ist! Ich gelobe Besserung und für die zweite Welle bin ich mir dessen nun bewusst.

Aber zurück zum eigentlichen Comic. Hier hat mir die Dualität der beiden Hauptfiguren sehr gefallen. Dies wurde im Comic selbst auch wunderbar eingefangen, wenn die parallele Handlung der beiden auch in den Panels nebeneinander gestellt wurde. Sehr lobe ich mir auch den Einsatz von Yoda. So hatte ich die Befürchtung der Fokus würde zu sehr auf ihm ruhen, quasi Deus ex machina, aber ich wurde auch hier eines Besseren belehrt. So liegt der Fokus auf all den neuen Figuren, welche Die Hohe Republik mit sich bringt, und trotzdem bekommt der weise Jedi-Meister quasi am Ende seine ganz eigene Mission, die ihm gerecht wird. Bei allen Figuren gelingt es dem Autor, bei mir genug Interesse zu wecken, dass ich am Ende wissen will, wie es wohl weitergehen wird. Dazu sei gesagt, dass ich bereits in Kampf um Valo von eben Daniel José Older reingelesen habe und daher sagen kann, dass der Jugendroman quasi die Handlung aus diesem Comic hier fortsetzt.

Positiv gefallen haben mir neben dem Comic selbst auch die eingeschobenen Seiten Galaktisches Datenblatt (Vorschauseite 10), welche zum Comic ergänzende Illustrationen und Informationen bereit halten. Neben einer Orientierung in der Galaxis gibt es hier auch Daten zu Raumschiffen, Lichtschwertern und den Rängen im Jedi-Orden.

Doch kommen wir zu meinem Kritikpunkt an dem Comic und das ist, was einen Comic als solchen ausmacht: die Illustration! So sehr mir auch der Stil an sich gefällt, wenn es um statische Figuren geht, so ist er eine Katastrophe, sobald mehrere Figuren auftauchen und eine dynamische Situation dargestellt werden soll. Generell bin ich jemand, der nicht genug Details in den einzelnen Panels haben kann, aber hier verliert sich das Auge stellenweise im Bild und in der Handlung an sich, da die Übersicht fehlt. Etwas mehr Fokus wäre hier wünschenswert gewesen. Dazu kommen die bereits angesprochenen parallelen Handlungsverläufe, was dazu führt, dass es relativ oft rasche Schauplatzwechsel gibt, bzw. zwischen verschiedenen Handlungsorten hin und her gewechselt wird – da verliert man zwangsläufig den roten Faden und muss nochmal kurz innehalten, um nochmal zu rekapitulieren, was eigentlich gerade Sache ist. Das mag ja vielleicht zur aktuellen Situation in der Handlung passen, wo eben viel passiert, aber als Leser ist man in dem Moment etwas überfordert.

Fazit

In Die Hohe Republik – Abenteuer, Band 1 lernen wir zwei Freunde kennen, welche durch die Hyperraumkatastrophe auf verschiedenen Seiten des Konflikts zwischen Nihil und Jedi landen. Dazu führte mir der Comic vor Augen, dass jedes Werk der Reihe seine Daseinsberechtigung hat und keines mehr oder weniger wichtig ist! Zusammen mit dem super Cliffhanger zu zweiten Welle würde ich dem Comic eigentlich die volle Bewertung zugestehen, muss aber wegen der angesprochenen teils chaotischen Darstellung doch ein Holocron abziehen. Daher erhält der Comic-Sonderband von mir vier Holocrons!

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsxemplars!

Ein Kommentar

  1. Interessate Rezenssion. Ich war leider vom Comic nicht so begeistern. Die Illustrationen waren teils echt verwirrend, aber die Story hat mich leider auch nicht umgehauen. Das Auftauchen von Yoda war tatsächlich schön minimalistisch gehalten, dafür war ich umso mehr überrascht vom Auftritt von Marchion Ro. In den anderen Medien der ersten Welle blieb er eher im Hintergrund und nun stürzt er sich mitten ins Geschehen?
    Passt irgendwie nicht.

    Aber das Entzweien der beiden Freunde und das Geheimnis der Artefakte macht Lust auf mehr. Auch wenn ich das Ende nicht kapiert hab. Zwei Helme? Na ja. Ich will mich nicht spoilern lassen, von daher bin ich gespannt auf die zweite Welle im März.

    PS: Ist auch jmd. aufgefallen, dass der Helm von Marchion Ro dem Helm vom Ritter von Ren (Vorgänger von Kylo) verdächtig ähnlich sieht?

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