Rezension: The Mandalorian – Jugendroman von Joe Schreiber

Ich habe ihn beschützt! Ich habe ihn beschützt! Ohne mich wäre er bereits tot!

Dr. Pershing

Ende Februar erschienen, Ende März bei mir angekommen, versucht Joe Schreibers Jugendroman zu The Mandalorian junge Leser in das neue Serienuniversum zu entführen. Nachdem ich zuvor die Kurzgeschichtensammlung Flucht der Rebellen gelesen hatte (Rezension folgt im Juni) und dann die Folgenzusammenfassungen von The Clone Wars in Geschichten von Licht und Dunkelheit (Rezension zur Englischen Fassung von Tobias, Zur Deutschen Fassung folgt von Julian), dachte ich mir, dass die Zusammenfassung der ersten Staffel The Mandalorian ganz gut in die Reihe passt, um wieder zu „normalen“ Romanen zurückzukehren. Joe Schreiber hat in den Legends mit Horror-Romanen angefangen, im Kanon wird er leider mit Jugendromanen abgespeist, meiner Meinung nach einer Verschwendung von Talent. Warum erkläre ich euch sofort.

The Mandalorian hatte in der ersten Staffel acht Folgen, zu ungefähr je 40 Minuten. Insgesamt hat die erste Staffel 309 Minuten an Spielzeit. Der Jugendroman hat 204 Seiten und behandelt jede Folge in insgesamt 31 Kapiteln. Alleine anhand dieser Zahlen kann man bereits sehen, dass nicht nur viel weggelassen werden musste, sondern alles, was nicht unmittelbar wichtig für die Haupthandlung ist. Jede noch so kleine Nebenhandlung wurde weggelassen, Haupthandlung musste verkürzt wiedergegeben werden, Schreiber hatte keinerlei Möglichkeiten näher auf einzelne Charaktere einzugehen, nicht einmal auf den Mandalorianer und das Kind. Der Jugendroman ist ein stures runterbeten der wichtigsten Ereignisse der ersten Staffel und nicht mehr als Werbung für dieselbe.

Dabei kann man allerdings merken, dass Schreiber versucht hat immer noch möglichst viel rauszuholen. Neben seinem wirklich guten Schreibstil hat er anhand des Materials, was unglaublich zusammen gequetscht wurde, versucht so etwas wie Spannung aufzubauen und hat das stellenweise sogar geschafft. Insbesondere bei der Szene mit dem Flammenwerfer in der Cantina gegen Ende. Emotionale Tiefe ist jedoch immer noch nicht rübergekommen, dafür fehlten Schreiber schlicht die Seiten. Auf 400 aufwärts, wäre dieses Buch wesentlich besser aufgehoben gewesen, dann hätte man 50 Seiten pro Folge gehabt und etwas mehr als eine Seite pro Minute.

Nichtsdestotrotz kann ich Schreiber ebenfalls zugutehalten, dass er seine Hausaufgaben wirklich gemacht hat. Nicht nur nennt er Cara Dune mehrfach Carasynthia, also beim vollen Namen, er identifiziert die Banditen im Bauerndorf auch als Klatooianer, die erstmals in den Legends aufgetreten waren.

Auch ein wenig Humor kommt rüber, dieser hält sich allerdings eher in Grenzen.

Auch Andreas Kasprzak und Mark Winter (Übersetzung und Lektorat) kann ich dieses Mal ein Kompliment machen, denn Dialogzeilen sind wirklich sehr nah an der Übersetzung der deutschen Serienfassung, sofern denn vorhanden.

Wem empfehle ich dieses Buch? Für mich ist dieses Buch eher eine Sache fürs Regal als dass ich noch einmal lesen würde. Wenn man komplett vergessen hat, worum es in The Mandalorian ging, kann man es noch einmal durchblättern. Für jüngere Leser kann einiges verwirrend sein, weil eben so unglaublich viel gekürzt werden musste, das hatte Tobias ja schon bei Stories of Light and Dark angesprochen, so ist es hier auch. Wenn ihr die Serie gesehen habt und euren Kindern die Story nahebringen möchtet, die Szenen euch aber zu heftig sind, dann könnt ihr ihnen das Buch geben, oder es ihnen vorlesen. Die Kapitel sind maximal 15 Seiten lang, der Schnitt liegt eher bei sieben. Ansonsten kann ich nur sagen: Schaut in der Zeit einfach die Serie, die hat mehr Inhalt.

Und deshalb ist The Mandalorian – Jugendroman eine Verschwendung von Joe Schreibers Talent.

Zwei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Wir danken Panini selbstverständlich trotzdem für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Gewinnspiel [BEEDENT]

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  • Einsendeschluss ist Mittwoch, der 14. April 2021, um 23:59
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  • Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand der Preise wieder gelöscht.
  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 15.04.2021 18:12: Die Auslosung

Adam Christopher sollte den Roman zu The Mandalorian schreiben. Von den vielen Einsendungen mit der richtigen Antwort wurden folgende Glückliche aus dem Lostopf gezogen:

  • Tobias S. aus Olbendorf
  • Alexandra S. aus Uetze

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Buch!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung der Preise!

6 Kommentare

    1. Naja, es wird sich bestimmt verkaufen an die Alterszielgruppe, zu der Maximilian nicht gehört… ob es ein gutes Buch für die Zielgruppe ist, ist wieder eine andere Frage. Ich frage mich eher, warum man diese Serie adaptiert, gut oder schlecht mal beiseite…

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