An diesem Marvel-Mittwoch bringt man mit Heft #11 der Bounty Hunter-Reihe die ersten Figuren in Stellung für das im Mai kommende große Crossover War of the Bounty Hunters (Krieg der Kopfgeldjäger).
Und damit ihr nicht unerwartet aus dem Hintergrund überrascht werdet, hier noch die übliche Warnung, dass die Rezension und Kommentare am Marvel-Mittwoch Spoiler enthalten können.
Der Inhalt
Das Heft beginnt mit einem etwas lustlosem Kampf zwischen Valance und Dengar und in der Tat will Valance ihn nicht töten, sondern bietet ihm an ihn im Austausch für die Information, wo sich Han Solo befindet, laufen zu lassen. Dengar nimmt dieses Angebot an und erweitert es auch noch, indem er sich freiwillig als Partner für diese Mission anbietet, weil er noch eine Rechnung mit Boba Fett offen hat.
Währenddessen ist auch Bossk auf einer Mission, die ihn zumindest einstweilen in die Rolle eines Läufers in der sogenannten Großen Jagd auf Malastare versetzt. Wer da wen und warum jagt und tötet ist zunächst nicht ganz klar, es scheint eine gewisse „Jeder gegen Jeden“-Mentalität zu herrschen, was ja auch fast immer bestimmte amüsiersüchtige Personen aus den finanziell besser gestellten Kreisen anzieht. Und so ist es auch kein Wunder, dass auch Bib Fortuna rein zufällig dort mal vorbeischaut, um Exum Jermit vom Bankenklan zu bitten, doch noch mal ein paar geschäftliche Entscheidungen, die sich überschneidende Interessen beider Gruppen betreffen, zu überdenken. Aber dieser ist solchen Ermunterungen derzeit gar nicht zugeneigt, ihn lockt die Jagd und die Aussicht einen Trandoshaner erlegen zu können. Eben selbiger, Bossk, hat aber gar nicht die Absicht als Beute zu enden und dezimiert stattdessen die Zahl der auf ihn und andere Läufer angesetzten Jäger, bis sich schließlich der große Plan hinter all dem offenbart und er seine Mission vollenden kann.
Nach erfolgreichem Abschluss bekommt Bossk auch schon die nächste Mission von Bib Fortuna angetragen, auch wenn deren Ziel noch nicht verraten wird. Und auch Valance und Dengar bekommen rein zufällig einen Hinweis von einem für die Hutten arbeitenden Informanten, wo sich Boba Fett und damit Han Solo aufhalten.
Die Umsetzung
Ethan Sacks bereitet mit dieser recht gradlinig erzählten Geschichte den Boden für das kommende große Crossover War of the Bounty Hunters. Wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass Bossks ganz unterhaltsamer Jagdausflug wohl keinen wirklichen Wert für die größere Geschichte hatte, sondern uns Leser wieder etwas auf Bossk und seine Vorgehensweise einstimmen sollte.
Wovon sich Sacks leider immer noch nicht freimachen konnte ist die Idee, dass er ständig die gleichen Top 10 der Kopfgeldjäger in abwechselnden Kombinationen gegeneinander antreten zu lassen. Und so bleiben solche Episoden wie hier, leider nur ein bisschen Ablenkung vom repetitivem Grundmuster der Reihe. Dabei hatte sie sehr gut gezeigt, dass man anhand solcher Episoden und mit geschickten Anspielungen und Verknüpfungen auch mal ein paar Ereignisse aus der Saga-Geschichte um ein paar Seitenaspekte und neue Hintergründe erweitern könnte. Ich hoffe sehr, dass Bib Fortuna, dessen Auftritt mich sehr erfreut hat, ordentlich in diesem Sinne genutzt wird.
An den Zeichnungen und Kolorierungen gibt es nichts auszusetzen, Paolo Villanelli und Arif Prianto haben sehr gute Arbeit geleistet und eine action- und farbenreiche Welt auf Malastare geschaffen. Lediglich ein Panel, welches das Gesicht von Bib Fortuna von der Seite zeigt, wirkt anatomisch sehr merkwürdig.
Fazit
Das Heft hat mir gut gefallen und erzeugt gewisse Erwartungen, aber gleichzeitig auch gewisse Befürchtungen für den Fortgang der Geschichte. Mal sehen, was und wie es kommt.
Das nächste Heft, Bounty Hunters #12 ist dann schon Bestandteil des großen Crossovers, welches am 5. Mai mit War of the Bounty Hunters Alpha #1: Prelude: Precious Cargo beginnt und alle der regulären Comic-Reihen einbindet bzw. miteinander verbindet.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die Bereitstellung eines digitalen Vorab-Exemplars, ohne welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!