Diesen Mittwoch lässt Marvel wieder die Bounty Hunters von der Leine. Das Ziel ihrer Begierde ist weiterhin einer der ihren, der Halb-Cyborg Valance.
Und wie immer bei den Bounty Hunters muss man nicht nur mit plötzlich auftauchenden Gegnern rechnen, sondern auch mit Spoilern, und dies sowohl im Text als auch in den Kommentaren.
Zum Inhalt
Nach einem Flashback, wie Valance auf Howlan erst von seinen Staffelkameraden zurückgelassen wurde, dann dort um sein Leben kämpfen musste, und schließlich dann doch von einer Gruppe um Han Solo gerettet werden konnte, springt die Geschichte wieder in die an den letzten Comic anknüpfende Gegenwart.
Valance kommt im Erfüllung eines Versprechens einem gestrandeten und unter Belagerung durch Piraten stehenden Rebellen-Schiffe zur Hilfe. Dabei durchbricht er unter Opferung seines Raumschiffes die Blockade der Piraten und landet die Überreste seines Raumschiffes im Hangar des Rebellenschiffes. Dessen Besatzung scheint aber gar nicht so darauf erpicht zu sein, dass er ihnen zur Hilfe kommt, und steckt ihn erstmal ins bordeigene Gefängnis, während man die Kapitulation vorbereitet. Zeit genug für die Piraten einen neuen Angriffsplan zu schmieden, denn der – wie das Leben in dieser Reihe so spielt – zufällig, aber unfreiwillig anwesende Dengar hat natürlich erkannt, wessen Schiff da unversehens aufgetaucht ist und kann den Kapitän der Piraten davon überzeugen, dass es viel lohnender wäre gemeinsam Valance gefangen zu nehmen, als ihn, Dengar, an die Ohnaka-Gang auszuliefern.
Kurzzeitig springt die Geschichte nach Ruusan, wo Losha Tarkon, einem Hilferuf eines Fremden nachgehend, ihre schwerverletzte Partnerin T’Onga findet.
In einem weiteren Sprung kehrt die Geschichte dann zu Valance zurück, der seine Aufpasserin davon überzeugen kann ihn freizulassen. Sie verrät ihm auch, dass sich noch ein letzter, halbwegs intakter X-Wing-Jäger an Bord befindet. In eben diesem verlässt Valance nun das Schiff wieder, um die Piraten zu bekämpfen. Nach ein paar wilden Raumkämpfen wie zu Akademie-Zeiten, packt Valance den nächsten Trick aus, um die Piraten, die gerade das Rebellenschiff geentert haben, zu überraschen.
Die Umsetzung
Auch dieses Mal kommt die Geschichte nur in Trippelschritten voran. Immerhin kommt es in diesem Heft mal nicht zum Duell mit einem der Top-Kopfgeldjäger, aber dies kündigt sich durch die Anwesenheit von Dengar schon fürs nächste Heft an. Zumindest der Verrat des kommandierenden Offiziers des Rebellenschiffs könnte sich zu einem interessanten Twist entwickeln. Aber irgendwie scheint Ethan Sacks den Antrieb der ersten Ausgaben verloren zu haben und die Geschichte nur noch so zu drehen, dass er Valance einmal jedem der Top-Kopfgeldjäger als Duellgegner gegenüber stellen kann. Das ist prima für ein Kinder-Quartett-Spiel, aber zu wenig für eine reguläre Comicreihe für erwachsene Star Wars-Comicfans.
Die Zeichnungen von Paolo Villanelli und Arif Prianto sind auf dem üblichen, guten Niveau, nur mit der Dynamik in Personengruppen scheint man etwas Probleme zu haben. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Der Schnitt der Panels ist ebenfalls gewohnt dynamisch und trägt damit viel zur Wirkung der Szenen bei. Wenn nur die Geschichte derzeit genauso gut wie die Zeichnungen wäre.
Fazit
Mir hat dieses Heft trotz aller Kritik wieder etwas besser als die letzten Hefte gefallen, aber die dringend notwendige nachhaltige Wendung zum Besseren kann ich darin noch nicht erkennen.
Das nächste Heft, Bounty Hunters #10, soll dann am 17. März erscheinen. Wem dies zu lange dauert, der kann sich ja noch mal die ersten Hefte durchlesen, die gestern als deutscher Sonderband erschienen sind.
Wir danken Marvel Comics herzlich für die Bereitstellung eines digitalen Vorab-Exemplars, ohne welches diese Rezension nicht möglich gewesen wäre!