Rezension: Star Wars #50: Age of Republic: Darth Maul & Qui-Gon Jinn

Heute habe ich nun endlich auch die Rezension zu Star Wars #50 für euch, welches bereits im September 2019 von Panini veröffentlicht wurde. Die Jubiläumsausgabe war gleichzeitig auch der Start der „neuen Megareihe“: den Age of Star Wars-Geschichten. Für mich ist es jetzt dadurch, dass ich die Age of-Comics ab Star Wars #56 von hinten her aufgerollt habe, aktuelle der Schlusspunkt, bis es mit Star Wars #57Age of Rebellion: Lando Calrissian & Jabba der Hutt weiter geht, das in wenigen Tagen erscheinen wird.

Das Comicmagazin enthält die beiden Kurzgeschichten Qui-Gon Jinn in „Gleichgewicht“ und Darth Maul in „Asche“. Beide stammen von Autorin Jody Houser, wurden aber von unterschiedlichen Teams illustriert. Die Comics wurden wieder von Michael Nagula ins Deutsche übersetzt.

Das Heft ist in zwei Varianten veröffentlicht worden, von denen die Kioskausgabe den Sith Darth Maul und die Comicshop-Ausgabe den Jedi Qui-Gon Jinn auf dem Cover trägt. Beide Motive stammen von Paolo Rivera:

Panini macht folgende Angaben zum Inhalt des Comics:

Passend zur Jubiläumsausgabe #50 des Star Wars Comicmagazins startet die neue Megareihe! Die Age of Republic-Reihe ist die erste (von drei) Serien, die zusammen die „AGE OF- … Saga“ ergeben und die drei große Äras umspannt: Age of Republic, Age of Rebellion und Age of Resistance. Der Fokus liegt auf Abenteuern der größten Helden… und Schurken! Wir präsentieren in jeder Ausgabe jeweils einen beider Seiten und den Anfang machen der Jedi-Meister Qui-Gon Jinn und der Sith-Lord Darth Maul!

Vom Verlag haben wir auch sechs Vorschauseiten aus dem Darth Maul-Comic zur Verfügung gestellt bekommen:

Die Kurzgeschichte zu Qui-Gon Jinn spielt einige Zeit vor Episode I – Die dunkle Bedrohung und ist recht philosophisch gehalten. Nach einer Mission auf dem Planeten Bri’n kommt Qui-Gon ins Grübeln über die Rolle der Jedi in der Republik. Nach einem Gespräch mit Meister Yoda begibt er sich in ein Schiff und lässt seine weitere Reise von der Macht bestimmen. Als Ergebnis dieser Erfahrung sieht Qui-Gon das Gleichgewicht als einzig wahren Weg. In Bezug auf den Auslöser dieser Gedanken rät der Jedi daher dann zu mehr Kompromissen, anstatt seinen Standpunkt und Meinung mit Gewalt durchzusetzen.

Ehrlich gesagt hat mir die Handlung nicht gefallen. Sie mag auf der einen Seite versuchen zu erklären, wieso Qui-Gon später nach dem Auserwählten sucht, welcher der Macht das Gleichgewicht bringen wird, aber auf der anderen passt es irgendwie nicht zu dem Qui-Gon, der in Episode I vor den Verhandlungen mit der Handelsförderation davon überzeugt ist, dass diese nicht lange andauern werden. Das wirkt auf mich genau nach dem, was diese Mistress Th’er von den Jedi hält: Die Republik schickt sie und sie werden dafür sorgen, dass er Konflikt rasch beigelegt wird. Da machte der Roman Meister & Schüler von Claudia Gray einen besseren Job was Qui-Gons Skepsis der Rolle der Jedi gegenüber anbelangt.

Interessant fand ich, dass hier nach dem Obi-Wan Kenobi-Comic erneut der Rat von Jedi-Meister Yoda erfragt wurde, wenn auch dieses Mal unter einem anderen Gesichtspunkt. Interessant deswegen, weil das immer so kurzfristig möglich ist. Anscheinend hat Yoda gar nicht soviel den ganzen Tag zu tun, sodass man immer Mal bei ihm vorbeikommen und mit ihm quatschen kann, ohne vorab einen Termin vereinbaren zu müssen (der sich dann kurzfristig verschiebt, weil etwas dazwischen gekommen ist).

Viel besser hat mir aber Darth Maul gefallen! Die Handlung des Comics spielt auch vor Episode I und die Ungeduld des Sith, die ihn auch schon in seiner Mini-Serie umher trieb, kocht noch immer in ihm. Daher nimmt ihn sein Meister mit zum Sith-Tempel auf Malachor. Die folgende Macht-Vision macht Darth Maul begreiflich, dass die Sith schlussendlich nur über ihre Feinde triumphieren werden, wenn sie nicht nur im persönlichen Duell vernichtet werden, sondern sie zuvor auch jeglicher Unterstützung beraubt wurden. Hier möchte ich kurz Ivan Vanko aus Iron Man 2 zitieren: „Wenn du Gott zum bluten bringst, dann glauben die Menschen nicht mehr an ihn.“

Der Comic hat mir aber umso mehr Freude bereitet, da ich gerade in den letzten Tagen alle vier Staffeln von Star Wars: Rebels innerhalb weniger Tage geschaut habe – wohlgemerkt zum ersten Mal! Und in der Animationsserie spielt der Sith-Tempel auf Malachor auch eine große Rolle. Treffen doch hier Kanan Jarrus und Ezra Bridger zum ersten Mal auf Darth Maul und später kommt es dort auch zum großen Kampf gegen Darth Vader, an dem auch Ahsoka Tano beteiligt ist. Und nun wissen wir auch, woher Darth Maul Kenntnis von dem Tempel hatte. Ich gebe aber zu, hätte ich den Comic noch vor zwei Wochen gelesen, so hätte ich von all dem keine Ahnung gehabt und wäre sicher weniger enthusiastisch beim Lesen gewesen. Aber nun ist es so wie es ist und das ist ja das Schöne am Kanon: Dass alles miteinander verbunden und verzahnt ist!

Die Illustrationen beider Geschichten sind super und bilden zusammen einen schönen Kontrast: In der ersten Hälfte in Qui-Gon Jinn geht es bunt und knallig zu, während es in Darth Maul dann eher dunkel und düster gehalten ist (ausgenommen Lichtschwerter). Zudem haben in beiden Comics die jeweiligen Protagonisten Gespräche mit ihren Meistern und jeweils auch eine Machtvision. So gesehen ein Glück, dass sich in der Panini-Heftreihe immer zwei US-Einzelheftveröffentlichungen zusammen finden.

Zu beiden Charakteren gibt es wieder jeweils eine Seite voll an Informationen, die auch über die Figur hinausgehen und auch sehr informativ sind. Die R2-D2-Datenbank liefert zudem noch in universe Informationen zu Adi Gallia (die aber wie Ki-Adi-Mundi bereits in Star Wars #51 im Heft selbst gar keine Rolle spielt).

Fazit

Star Wars #50 hat mich super unterhalten, wobei mir Darth Maul deutlich besser gefallen hat als Qui-Gon Jinn – und das obwohl ich mit dem Sith bisher eigentlich nicht viel anfangen konnte. Daher großer Pluspunkt für diesen Comic! Alles in allem eine super Jubiläumsausgabe von Panini, die von mir trotzdem nur vier Holocrons bekommt.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Ein Kommentar

  1. Da du den Punkt mit der Verzahnung des Kanons ansprichst, ein weiteres nettes Easter Egg ist, dass Maul sein Verbrechersyndikat, welches er versucht aufzubauen, nach der ersten Jedi benannt hat, die er jemals getötet hat, welche in der Maul Miniserie zusehen ist.

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