Was in aller Welt plant das Imperium bloß? „Diese Galaxis… Diese Galaxis ist einfach nicht groß genug… Ciena.“ In dem Moment hatte ich Angst, dass heute der Tag ist, an dem ich Thane töte. Oder er mich. Wir werden uns womöglich nie wiedersehen. Aber wenn doch… für wen entscheide ich mich dann?
Duschgedanken von Ciena Ree
Das Buch Verlorene Welten von Claudia Gray ist hier in Deutschland am 16.11.2015 erschienen. 2017 erschien in Japan eine Manga Adaption, die 2018 und ’19 in den USA erschien und von der am 25.02.2020 der dritte und letzte Band bei Paninis Hauseigener Mangasparte Panini-Manga geschafft hat, veröffentlicht zu werden. Ebenso wie seine Vorgänger wurde dieser dritte Sammelband von Yusaku Komiyama geschrieben und gezeichnet. Die Übersetzung – ich kann leider nicht sagen, ob aus dem Japanischen oder dem Englischen – stammt von Markus Lange.
Die Story setzt kurz vor Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter ein. Thane und Ciena treffen sich zufällig bei einer gemeinsamen Mission, aber auf verschiedenen Seiten der Gefechtslinie. Thane in einem X-Wing, Ciena in einem TIE-Jäger. Beide wollen sich nicht gegenseitig abschießen. Ganz anders sieht es da aber bei Nash Windrider aus, der ebenfalls auf imperialer Seite an der Mission beteiligt ist und Thane unbedingt auf seiner Abschussliste sehen will, um dessen Verrat am Imperium selber verkraften zu können. Ciena kann dies aber als Missionsleitende Kommandantin verhindern und Nash erhält außerdem eine Rüge. (Wer es übrigens vergessen hat, Nash war ein Freund Thanes und Cienas, der von Alderaan stammte und der Ansicht ist, dass jeder Alderaaner stolz sein sollte in der Machtdemonstration des Imperiums durch den Todesstern umgekommen zu sein.)
Kurz darauf erfahren wir außerdem, dass Ciena sogar den Befehl hatte, die Rebellen entkommen zu lassen. Die von ihnen erbeuteten Daten sind nämlich die, welche letztlich zur Schlacht von Endor führen werden.
Ich muss zugeben, dass es bei mir sehr lange her ist, dass ich die Romanvorlage gelesen habe, aber gefühlt hält sich der Manga wirklich unglaublich nah daran. Logischerweise werden viele Stellen gekürzt, aber es ist alles wichtige enthalten und das wird auch so zusammengefügt, dass es sich nicht anfühlt als würde etwas fehlen.
Komiyama hat es wieder geschafft, Star Wars und das Medium Manga passend zu vereinen. Obwohl es fast keine Stilmittel aus dem Manga Bereich gibt – im letzten Kapitel finden sich einige – merkt man doch, dass es ein Manga ist und kein westlicher Comic, aber die Figuren sind trotzdem in keinem Fall japanisiert. Das kann man insbesondere in den wenigen Panels sehen, in denen auch Captain Lando Calrissian vorkommt.
Im direkten Vergleich mit den übrigen Star Wars-Comics, insbesondere den aktuellen, kann ich nur wieder sagen, wie viel besser ich Manga finde. Man sieht den Figuren ihre Emotionen an, man muss sie nicht aus dem Kontext erschließen. Insbesondere ihre Gesichter sind so viel expressiver. Logisch, es gibt sowohl in den Legends als auch im Kanon unglaublich talentierte Zeichner, die es auch in den Standard Comics geschafft haben, diese Emotionen rüber zu bringen, aber das ist gefühlt eher selten. Der aktuelle Doktor Aphra-Comic Schlimmste unter Gleichen hat es zum Beispiel geschafft, dass man den Charakteren ihre Emotionen auch ohne die viel genutzten Stilmittel des Comics ansehen kann. Beim Neustart der Star Wars-Reihe mit The Destiny Path hingegen, der bisher trotzdem ein guter Comic ist, fehlt mir das komplett.
Dafür ist der Manga wieder komplett in schwarz-weiß gehalten, was aber bei diesem Medium eher der Standard ist als die Ausnahme.
Von mir gibt es also wieder eine absolute Kaufempfehlung und ich muss sogar sagen, wenn es von diesem Manga Sonderausgaben oder sowas geben würde, wäre ich einer der ersten, die diese kaufen. Und das kommt bei mir so gut wie nie vor.
Es gibt also wieder fünf von fünf Holocrons!
Wir bedanken uns bei Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!