Herzlich willkommen zu einer weiteren Rezension in der Star Wars Comic-Kollektion. Heute wenden wir uns etwas verspätet dem letzten Band der Legacy-Reihe zu, nämlich Legacy: Krieg. Dieser Band erschien schon im Juli 2019, fristete dann allerdings ein ungerechtes Dasein in meinem Regal, weil ich ihn schlicht und einfach vergaß. An dieser Stelle also erstmal eine Entschuldigung von meiner Seite, falls ihr euch schon sehnlichst eine weitere Rezension des Bandes erhofft habt. Vielleicht seit ihr in der Zwischenzeit dafür auf die Rezension meines Kollegen Maximilian gestoßen, der den Comic schon im April 2019 in der Sonderband-Veröffentlichung rezensiert hat.
Der Comic
Legacy: Krieg ist ein Legends-Comic, der in den USA unter dem gleichnamigen Titel in sechs Teilen von Dezember 2010 bis Mai 2011 veröffentlicht wurde. Wie die übrigen Teile der Legacy-Reihe stammt die Handlung für Krieg von John Ostrander, während Jan Duursema den Band illustrierte. Dan Parsons war als Tuscher verantwortlich und Brad Anderson lieferte erneut die Kolorierungen. Die Cover gestaltete ebenfalls Jan Durseema. Krieg ist der letzte Teil der ursprünglichen Legacy-Reihe. Mit diesem ist nun auch der Handlungsbogen um Cade Skywalker vollständig in der Comic-Kollektion erschienen. Komplettisten dürfen sich also an dieser Stelle besonders freuen.
In Deutschland erschien Legacy: Krieg nicht gestaffelt, sondern als Star Wars Sonderband #64 Legacy: Krieg – Darth Krayts Wiedergeburt, der alle sechs amerikanischen Einzelhefte bündelt. Die Übersetzungen stammen auch wieder von Michael Nagula.
Von Panini gibt es dazu folgende Inhaltsangabe:
Darth Krayt, der Anführer der Einen Sith, ist wieder zum Leben erwacht. Cade, der letzte lebende Skywalker, weiß, dass es sein Schicksal ist, sich dem Sith-Imperator zu stellen – sowie dessen neuer Flotte und bis in den Tod hinein ergebenen Armee.
Zur Handlung: Auf 144 Seiten wird der Konflikt zwischen Darth Krayt und den Einen Sith, dem Imperium, Cades Gruppe und den Jedi, und was sich sonst noch zwischen den Fronten bewegt, abgeschlossen. Darth Krayt kehrt mit Darth Talon und Darth Niehl zurück und übernimt wieder die Führung über die Einen Sith, natürlich nicht ohne sich seines Usurpators zu entledigen. Auf der anderen Seite will Cade Skywalker selbstverständlich Krayt aus dem Verkehr ziehen und als wäre das nicht genug, erfahren wir auch noch, dass der imperiale Ritter Antares Draco unter der Folter der Sith den Standort des geheimen Jedi-Tempels auf Taivas preisgibt. Draco wird später von Darth Talon netterweise Cades Gruppe als Geschenk überbracht, ein Schachzug, der bei mir für Kopfschütteln sorgte, denn bei aller Liebe für die Gedankenspielchen der Sith, erschien mir das unnötig riskant und dämlich. Natürlich werden die Jedi sofort gewarnt und gemeinsam mit Gar Stazi von der Galaktischen Allianz, Imperator Roan Fel und Cades Gruppe muss nun ein Schlachtplan erstellt werden. Da ein Sieg über die Sith von vornherein unmöglich scheint, soll der Tempel lediglich lange genug gehalten werden, um den Jünglingen die Flucht zu ermöglichen. Im Verlauf der folgenden Schlacht opfern sich T’ra Saa und Nat Skywalker, während Cade von seiner Gruppe gerettet wird.
Die Niederlage auf Taivas sorgt allerdings bei Roan Fel für eine gewisse Verzweiflung, sodass er sich von der gefangenen Darth Maladi das Omega Rot, ein Virus zur Vernichtung allen Lebens auf einem Planeten, herstellen lässt. Im Folgenden wird auf Drängen Roan Fels Coruscant angegriffen, damit man die Sith ein für allemal vernichtet. Roan Fel will in seinem Wahn dann das Omega Rot auf Coruscant freisetzen, obwohl seine eigenen Truppen dort ebenfalls kämpfen. Am Ende ist es Antares Draco, der seinen Imperator in einem Duell tötet. Währenddessen stellt sich Cade Skywalker Darth Krayt und kann sich trotz aller Gedankenspielchen des Sith gegen ihn durchsetzen. Da er aber immer noch Krayts Stimme in seinen Gedanken hört, fliegt er dessen Leichnam kurzum in eine Sonne hinein. Lukes Geist kann ihn dabei gerade noch davon abhalten, sich selbst in dem Glauben, dass Krayts Geist in ihm wohnt, umzubringen. Schlussendlich ziehen sich die überlebenden Sith, darunter Darth Niehl, zurück und gelten fürs Erste als vertrieben. Roan Fels Tochter Marasiah, Admiral Gar Stazi und der Jedi-Meister K’Kruhk bilden ein Triumvirat der Galaktischen Föderation. Cade Skywalker und seine Freunde dagegen machen sich auf den Weg die Galaxis zu bereisen.
Fazit
In diesem Finale der Legacy-Handlung treffen wir so ziemlich alle Charaktere der Reihe wieder, so sie nicht zuvor das Zeitliche gesegnet haben. Da für jeden Charakter einige Panele oder sogar Seiten eingeräumt werden müssen, springt die Handlung extrem oft umher und wird an einigen Stellen etwas unübersichtlich. Ich kann tatsächlich auch beim erneuten Lesen noch rein gar nichts mit Cade Skywalkers Mutter Morrigan anfangen, die für mich eine der blasseren Figuren der Reihe geblieben ist. Auch hatte ich das Gefühl, dass einige Teile der Handlung in Krieg schon fast gehetzt wirkten, als ob John Ostrander keine Zeit mehr hatte, die losen Enden gemächlich zu verbinden und zu beenden.
Positiv fand ich allerdings, dass gerade alle Handlungsstränge beendet wurden, sodass man als Leser doch einen Abschluss für die Reihe bekommt. Mit dem Überleben einiger Sith war auch genug Potenzial für mögliche Fortsetzungen geschaffen. Hier möchte ich auch noch die Zeichnungen hervorheben, die kontinuierlich sehr gut gelungen sind. Jan Duursema ist für mich eine der konstantesten Zeichnerinnen und ihr Stil hat mich schon immer sehr begeistert. Auch in diesem Band liefert sie wieder fabelhafte Arbeit ab! Ich muss zugeben, der Band spiegelt für mich sehr gut meine Gefühle für die gesamte Legacy-Reihe wieder. Er hat einige fantastische Höhepunkte, wie T’ras Opfer oder Dracos Rechtfertigung, warum er seinen Imperator nun töten muss. Gleichzeitig hatte ich schon immer Probleme mich mit dem Hauptcharakter Cade Skywalker und seiner Crew wirklich anzufreunden. Insgesamt ist Legacy: Krieg für mich jedoch ein gelungener Comic, dem ich gerade durch die Zeichnungen eher 4 von 5 Holocrons geben möchte, anstatt nur 3.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!