Am Dienstag startet bei Disney-Lucasfilm Press eine neue Bilderbuchreihe für Kinder, die sich mit den Droiden der Saga und ihren Abenteuern abseits der Filme beschäftigt. Die von Caitlin Kennedy geschriebene und von Brian Kesinger illustrierte Reihe unter dem Titel Droid Tales macht ihren Auftakt mit C-3PO Does Not Like Sand. Der Verlag hat mir das Buch vorab zur Verfügung gestellt und ich möchte euch heute ein paar Eindrücke präsentieren.
Zur Prämisse: Irgendwann nach der Schlacht von Crait entsendet General Leia Organa die drei Droiden C-3PO, R2-D2 und BB-8 auf eine nicht näher definierte Mission, um Planeten zu „scannen“ – persönlich vermute ich, weil sie die Optionen für eine künftige Basis ausloten möchte, aber genauer erklärt das Buch dies nicht. Warum auch – der Zielgruppe dürften diese Ausgangsinformationen bereits genügen und ansonsten reibt sich das Buch auch nicht mit dem existierenden Kanon, sondern fügt sich problemlos ein.
Gags, Gags, Gags: Beim „Scannen“ des Planeten wandern die drei Droiden durch die Wüste und erleben eine Eskapade nach der anderen. Dabei wird viel Wert auf Gags gesetzt, die auf die Filme anspielen. Sei dies C-3POs historische Abneigung dem Planeten gegenüber, eine Begegnung mit einem schleckfreudigen Ronto oder BB-8, der eine wunderbare Nachahmung von Rey darbietet, die ihn auf Jakku mit einem Stock verteidigt. Wer leichte, humorvolle Kost verkraftet, der ist hier richtig.
Die Illustrationen: Brian Kesinger hat einen sehr retro anmutenden, einfachen und zugleich niedlichen Stil gewählt, der durch das Cover bereits gut verdeutlicht wird. Dabei sind die Droiden beweglicher und ausdrucksstärker als sie es in den Filmen sind. C-3PO hat Pupillen und bei allen drei Droiden – auch den „einäugigen“ Astromechs R2 und BB-8 – dürfen sich über bewegliche Augenlider freuen. Auf dem Cover sieht man bei 3POs hochgezogener Braue und R2s zusammengekniffenem Auge bereits ein Beispiel dafür. Dies hat mich insgesamt sehr an die klassischen Droids-Comics von Marvel bzw. Star Comics zur gleichnamigen Animationsserie erinnert, wo dies auch bisweilen geschah. Dies ist einfach dem Umstand geschuldet, dass Droiden in Comics und Illustrationen – gerade für Kinder – nicht ausdrucksstark genug wirken. Vergleichbar finde ich das mit den LEGO-Animationsserien, wo dieser „Flexibilität“ der Droiden und Figuren noch viel stärker ausgeprägt ist. Letzten Endes hätte ich mir etwas detailliertere Hintergründe gewünscht, war ansonsten aber mit dem Stil zufrieden.
Fazit: Komplettisten können sich dieses Buch sicher kaufen, ansonsten würde ich es aber eher Eltern empfehlen, die ihren Kindern etwas Lustiges aus der Star Wars-Galaxie vorlesen möchten. Das Buch ist sprachlich natürlich denkbar einfach verfasst, mit großen Sprechblasen, die auch mit Schulenglisch leicht zu übersetzen sein sollten – eine deutsche Ausgabe ist ja aktuell nicht in Sicht. Für den größeren Kanon ist C-3PO Does Not Like Sand irrelevant, Spaß hat es aber allemal gemacht. Selbst gekauft hätte ich es mir allerdings ehrlich gesagt nicht, trotz Komplettismus. Dafür bin ich zu weit außerhalb der Zielgruppe.
Danke an Disney-Lucasfilm Press für das Rezensionsexemplar.