In der Rezensionsreihe zur Comic-Kollektion von Panini kommen wir heute zu Band 56. Dieser enthält die Comics Infinities: Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr von Tag und Bink: Special Edition. Desweiteren befinden sich noch fünf redaktionelle Texte und eine Cover-Galerie in diesem Buch.
Im Infinities-Comic wird die Geschichte aus Episode V: Das Imperium schlägt zurück in abgewandelter Form erzählt. „Was wäre wenn…“ ist hier weiter gesponnen worden. Die Ereignisse laufen nicht so gut wie George Lucas diese für seine Figuren geschrieben hatte und dadurch ergeben sich ganz neue Erzählmöglichkeiten für den Autor Dave Land. Wenn man den Comic ließt muss man vergessen was in und nach Episode V: Das Imperium schlägt zurück geschehen ist, denn nur die Handlungen vor diesem Teil der Star Wars-Saga sind dort noch relevant.
Der Tag und Bink-Comic spielt zur Zeit von Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter und wird im Lauftext zum Comic als Episode VI.III bezeichnet. Der etwas abgedrehte Comic um die dummen Anti-Helden Tag Greenley und Bink Otauna ist eine Infinity-Story, weil man den Plot nicht wirklich ernst nehmen kann und sollte. Die zwei Titelfiguren wurden im Roman und den entfernten Szenen zum Kinofilm Solo: A Star Wars Story in den Kanon gehoben, aber dort werden sie auch nur sehr kurz erwähnt. Mal sehen ob wir sie z.B. mal in einem IDW Comic sehen werden oder ob sie einen größeren Auftritt im Comic Han Solo: Imperial Cadet haben werden.
Verlagsinfo
DIESER JUNGE IST UNSERE LETZTE HOFFNUNG.
– NEIN, ES GIBT NOCH EINE ANDERE.
Was, wenn Luke den Eisplaneten Hoth nie verlassen hätte und stattdessen Leia zur Jedi ausgebildet worden wäre? In Infinities: Das Imperium schlägt zurück wurde nur ein winziges Detail der berühmten Episode geändert, und dennoch ändert sich dadurch der Verlauf der gesamten Star Wars-Geschichte.
Der Infinities-Comic ist bereits in den Comics Star Wars #36 und #37 erschienen und wurde dann erstmalig im Sonderband #24 gesammelt. Die Tag & Bink Geschichte gab es bisher nur im Star Wars Sonderband #39: Tag & Bink – Krawall im All.
Der Autor hat es geschafft eine ganz andere Geschhichte zu erzählen, bleibt aber dennoch authentisch und liefert einen Comic, der so auch in der Star Wars-Galaxie hätte stattfinden können. Er bedient sich dabei an Elementen aus Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Ein Manko daran ist leider das Ende. Dieses kommt meiner Meinung nach viel zu abrupt. Der Leser erlebt keinen Imperator und die Geschichte wirkt nicht abgeschlossen. Man wartet auf einen nächsten Teil, der aber nie kommen wird. Es wirkt wie die originale Episode V als Mittelteil einer Trilogie. Leider ist der nächste Infinities-Band nicht die Fortsetzung von diesem, sondern eine WasWäreWenn-Version von Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Der erste Infinities-Ban zu Episode IV: Eine neue Hoffnunghatte dagegen eine abgeschlossene Geschichte. Der Comic hat aber vor dem abrupten Ende eine gute und abwechslungsreiche Geschichte, die mit Elementen aus Episode I, II, V und VI gespickt ist. Die Zeichnungen zeigen sehr genaue Details der Figuren, wie zum Beispiel ihre Gesichter oder schöne große Panels wie auf Hoth oder Cloud City. Die Farben sind kräftig und natürlich. Bei machen Comics sind die Panels unruhig angelegt oder der Zeichner verwendet nur kleine oder nur große Panels. Dies ist hier nicht der Fall, denn alle verwendeten Elemente passen sehr gut zusammen und spinnen die Geschichte wunderbar weiter.
Der Comic Die Rückkehr von Tag und Bink: Special Edition ist eine lustige Geschichte über die Ereignisse aus Die Rückkehr der Jedi-Ritter aus der Sicht von Tag und Bink. Die Geschichte von Kevin Rubio (Story) und Lucas Marangon ist sehr unterhaltsam und wunderbar gezeichnet. Die Figuren haben sehr viel Ausdruck in den Gesichtern und geben dadurch den Witz der Geschichte auch sehr gut rüber. Die Farbe sind in jeder Szene sehr gut gewählt
Beide Comics erhielten noch je eine einleitende Seite, auf der der Handlungszeitpunkt angezeigt, die drei Hauptfiguren vorgestellt und eine Synopsis der Handlung des jeweiligen Comics steht. Diese einleitenden Seiten erhielten bisher fast nur die Hauptcomics in der Star Wars Comic-Kollektion. Hier ist es aber gut, das beide Comics eine solche Seite erhalten, denn dadurch sind sie klar voneinander getrennt. Das finde ich bei solchen Geschichten besonders wichtig, da sie wirklich für sich alleine stehen. Wenn man zwei Legends-Comics hat, dann kann man die zweite einleitende Seite weglassen, da ja beide im erweiterten Universum ihren entsprechenden Platz haben, was hier aber nicht der Fall ist.
Mein Fazit zu diesem Comic-Buch: Die Änderungen der Geschichte von Dave Land sind schlüssig und kommen überzeugend rüber. Das Ende war für mich nicht gut abgeschlossen und läßt den Comic etwas in der Luft hängen, aber ansonsten war es eine erfrischende neue Variante von Episode V: Das Imperium schlägt zurück. Wer Spaß an Star Wars-Legenden hat ist hier gut bedient. Auch mit dem Tag & Bink Comic ergänzt man diesen Band sehr gut. Diese lustig geschriebene Geschichte passt sehr gut in diesen Band und schließt ihn humoristisch ab. Die drei Artikel zu den Hindergründen der Comics, der Vor-/ Frühgeschichte in den Star Wars-Legends und über den Regisseur von Episode V: Das Imperium schlägt zurück haben mir sehr gut gefallen. Sie sind kurz aber informativ. Aus diesen Gründen vergebe ich Band 56 vier von fünf Holocrons.
Wir danken Panini herzlich für das Rezensionsexemplar.