TV-Rezension: Star Wars Resistance 1×08: „Synara“

In "Synara" greifen erneut Piraten die Station Colossus an.
In Synara greifen erneut Piraten die Station Colossus an.

In der vorangegangenen Folge Notruf aus Sektor Sechs haben wir erlebt, wie sich die Piratin Synara auf geschickte Art und Weise auf der Station Colossus eingeschlichen hat. In der heutigen Episode namens Synara (Originaltitel: Synara’s Score) agiert sie nun als Spionin.

Durch einen unglücklichen Zufall ist der Zielcomputer für die Kanonen der Station Colossus gerade in Yeagers Werkstatt in der Reparatur und die Fliegerasse müssen ein wichtiges Versorgungsschiff eskortieren, sodass Colossus gänzlich schutzlos ist. Kaz, Neeku und Tam versuchen fieberhaft, den Zielcomputer zu reparieren, doch es fehlt ihnen ein bestimmter Chip, der selten und nur schwer zu bekommen ist. Kaz hat die Idee, seine neue Freundin Synara zu fragen, die sich mittlerweile Plünderern angeschlossen hat, die alte Schiffe vom Meeresgrund bergen und ausschlachten. Synara hat auch prompt den richtigen Chip, schließt aber aus Kaz‘ Nachfrage, dass die Kanonen momentan nicht funktionieren. Natürlich ruft sie sofort den Piratenboss Kragan Gorr an, welcher mit seiner Truppe einen Angriff auf Colossus startet. Kaz und seine Freunde müssen den Zielcomputer in aller Eile reparieren und installieren, bevor die Piraten ernsthaften Schaden anrichten können…

Synara verrät ihrem Boss Kragan Gorr, dass Colossus schutzlos ist.
Synara verrät ihrem Boss Kragan Gorr, dass Colossus schutzlos ist.

Synara nimmt den Handlungsstrang aus Notruf aus Sektor Sechs direkt auf und stellt so eine nahtlose Verknüpfung zwischen den beiden Folgen her, sodass es sich zum ersten Mal so anfühlt, als gäbe es in Resistance nicht nur einzelne Folgen, sondern einen echten Handlungsbogen. Andererseits wirkt dieser nahtlose Übergang aber auch etwas überhastet. In dieser Folge wirkt es so, als sei Synara schon vollkommen bei den Plünderern integriert, sodass sie dort ein- und ausgehen kann und innerhalb von Sekunden genau weiß, wo welches Teil zu finden ist. Das geht mir dann doch etwas zu schnell, wenn man bedenkt, dass sie in der vorigen Folge erst auf Colossus angekommen ist. Wir wissen zwar nicht, wie viel Zeit zwischen zwei Folgen vergangen ist, aber da wir als Zuschauer weder eine Zeitangabe noch Informationen über in der Zwischenzeit Geschehenes haben, fühlt sich diese Entwicklung zu schnell an.

Synara an sich bleibt eine der interessanteren Figuren der Serie. Als Spionin für die Piraten macht sie einen guten Job, es ist aber schon deutlich ersichtlich, dass die Macher der Serie planen, dass sie die Seiten wechseln und sich wirklich mit Kaz und vor allem mit Tam anfreuden wird. Dies wird aus den Szenen klar, als Tam und Synara feststellen, was sie gemeinsam haben, und als Synara so überrascht darüber ist, dass Tam im Namen der Freundschaft ihr Leben für sie riskiert hat. Schon von Anfang machte die Figur Synara, was ihr Design angeht, keinen bösartigen Eindruck. Sie sieht viel zu nett aus, um in einer Kinderserie dauerhaft die Böse zu spielen. Insofern ist ihr hier angebahnter Wechsel zur „guten Seite“ zwar relativ vorhersehbar, aber für jüngere Zuschauer doch ganz gut gemacht. (Ich wage mal die Prognose: Wahrscheinlich bekommt sie im Verlauf der Serie auch noch eine „sympathischere“, weniger streng zurückgekämmte Frisur, um ihren Wechsel zu symbolisieren, ganz nach dem Vorbild von Agent Kallus in Rebels!)

Synara und Tam scheinen sich anzufreunden.
Synara und Tam scheinen sich anzufreunden.

Auch Kazuda zeigt sich in Synara einmal mehr nicht als nervig inkompetent, was ich leider explizit erwähnen muss, obwohl es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Resistance tut es sehr gut, dass die Kamera von Folge zu Folge immer weniger nur Kaz folgt, sondern zunehmend andere Figuren wie Tam, Synara oder Captain Doza in den Mittelpunkt stellt, selbst wenn sie gerade nicht mit Kaz zusammen sind. Dadurch wirkt die ganze Serie weniger hyperaktiv und es kehrt stattdessen eine angenehme Ruhe ein.

Etwas repetitiv fand ich leider, dass schon wieder zu Beginn der Folge ein fehlendes Teil zur Reparatur die Handlung auslöst, in diesem Fall der Chip für den Zielcomputer. Schon in Die Kinder von Tehar war Kaz‘ Suche nach Geld für einen Beschleunigungskompensator Initiator der Handlung. Hier hätte man ruhig etwas kreativer sein können.

Tam benötigt einen seltenen Chip, um den Zielcomputer zu reparieren.
Tam benötigt einen seltenen Chip, um den Zielcomputer zu reparieren.

Auch in einem weiteren Punkt macht es sich Resistance wieder mal ziemlich einfach: Die Fliegerasse sind nicht da, weil sie ein Versorgungsschiff eskortieren müssen? Was nach einer billigen Ausrede klingt, ist auch eine. Die Story entledigt sich damit bequem der Piloten, damit die Station ungeschützt ist und die Piraten ungehindert angreifen können. Wie wichtig kann dieses Versorgungsschiff denn schon sein? Wichtiger als die Sicherheit der ganzen Station? Und der Flug des Schiffes ließ sich auch nicht um ca. eine Stunde verzögern? Das klingt doch ziemlich an den Haaren herbeigezogen und nach faulem Storytelling. Bei solchen Hintergrunderklärungen habe ich jetzt schon zum wiederholten Male den Eindruck, dass die Schreiber den Finger um kein Grad mehr krumm machen als unbedingt nötig.

Was die Serie bis jetzt allerdings gut geschafft hat, ist, mich kontinuierlich immer neugieriger auf Yeager zu machen. Dieser greift in der heutigen Folge endlich mal etwas aktiver in die Handlung ein und zeigt, was er drauf hat. Und dann lässt er uns am Ende noch wissen, dass Kaz nie der einzige Spion auf der Plattform war. Ist Yeager selbst vielleicht auch ein Spion? Ich hoffe doch sehr, dass seiner Figur bald noch mehr Raum gegeben wird und wir noch mehr über seine Vergangenheit erfahren.

Insgesamt fällt es mir dieses Mal recht schwer, zu entscheiden, ob ich dieser soliden Episode mit einigen Plus- und Minuspunkten nun insgesamt drei oder vier Holocrons geben soll. Ich habe weiterhin den Eindruck, dass bei Resistance noch ordentlich Luft nach oben ist und wir hier nicht das hochwertigste oder relevanteste Produkt bekommen, das wir bekommen könnten. Dennoch gebe ich Synara knappe vier Holocrons, um den Fortschritt anzuerkennen.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Die Rezensentin vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wie fandet ihr die heutige Episode?

Hier könnt ihr euch Bucket’s List und Resistance Rewind mit mehr interessanten Fakten zu Folge ansehen:

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2 Kommentare

  1. Die Folge ist für mich bisher die Beste Resistance Folge. Zwar ist das Handeln von Doza, als er alle Fliegerasse weggeschickt hat, wirklich dumm. Darüber kann man jedoch hinwegsehen.

    Dafür hat auch mir gut gefallen, dass Yeager endlich auch mal in Aktion treten durfte. Ich denke er gehört zu den interessanten Charakteren in der Serie und ich werde das Gefühl nicht los, dass er irgendetwas verbirgt.

    Kaz hat sich zum Glück in dieser Folge nicht wie Jar Jar Binks verhalten. Das wertet die Episode enorm auf. Diese ständigen Missgeschicke, in so mancher Episode, bleiben weiterhin mein größter Kritikpunkt an der Serie.

  2. Ich finde die Folge eigentlich ziemlich gut!

    Zum einen finde ich sehr schön wie man quasi fast schon direkt an das Ende der letzten Folge anknüpft. Auch Synara wird hier gut und als sympathische Figur mit einem inneren Konflikt dargestellt. Auch die Handlung rund um den Trackingchip und um den Zielerfassungscomputer fand ich wirklich gut und spannend erzählt. Auch der Kampf am Ende gegen die Piraten finde ich super genauso wie das man Yeager in Aktion sieht. Auch das Synara sich am Ende vorläufig für ihre neuen Freunde (Tam, Kaz und das restliche Team Fireball) entscheidet fand ich super. Genauso wie die letzte Szene als Captain Doza Commander Pyre kontaktiert und mehr über das Angebot der Ersten Ordnung erfahren möchte.

    Letztendlich muss ich sagen diese Folge mir richtig gut gefällt das sie interessant und spannend erzählt ist und die Handlung ziemlich weit voranbringt. Daher würde ich der Folge 5 von 5 Holocrons geben!

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