Rezension: Star Wars #29: Captain Phasma, Teil 3 & 4

Kurz nach dem Kinostart von Star Wars: Die letzten Jedi erschien auch hier in Deutschland mit Star Wars #29 von Panini der Abschluss des Journey to Star Wars: Die letzten Jedi-Comics Captain Phasma. #29 der Panini-Heftreihe beinhaltet die beiden US-Einzelhefte Captain Phasma #3 und Captain Phasma #4, die beide im Oktober 2017 von Marvel veröffentlicht wurden.

Die Geschichte des Comics stammt, wie bei den beiden Teilen zuvor, von Autorin Kelly Thompson und illustriert wurde sie von Zeichner Marco Checchetto und Kolorist Andres Mossa. Für die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche war wie gewohnt Michael Nagula verantwortlich. Die Teile 1 & 2 von Captain Phasma habe ich ebenfalls bereits für euch rezensiert. Teil 1 erschien dabei in Star Wars #27 und Teil 2 in Star Wars #28.

Star Wars #29 erscheint in drei Varianten. Das Cover der regulären Kioskausgabe stammt aus der Feder von Paul Renaud und zeigt Phasma, an deren Händen blaues Blut klebt. Von Paul Renaud stammt auch das Cover der Comicshop-Ausgabe, auf dem der Helm von Phasma am Boden liegend zu sehen ist, in dem sich schemenhaft eine Person spiegelt. Am 9. und 10. Dezember gab es zusätzlich noch auf der German Comic Con in Dortmund ein Variant-Cover, welches auf 333 Exemplare limitiert war und für das sich Mark Brooks auszeichnete.

Panini liefert folgende Angabe zum Inhalt:

„Wie die meisten bin ich ein großer Fan von Gwendoline Christie und Phasma. Christie ist magnetisch und Phasma hat so viel faszinierendes und noch nicht ausgeschöpftes Potenzial“, sagt Autorin Kelly Thompson, deren Story von Zeichner Marco Checchetto exzellent umgesetzt wurde. Im furiosen Finale der Comic-Miniserie um die eindrucksvolle Sturmtruppen-Kommandeurin wird die Brücke geschlagen zwischen Das Erwachen der Macht der neuen Episode der Sternensaga: Die letzten Jedi.

DAS GROßE FINALE ZUM FILMSTART VON EPISODE 8!

Und hier sieben Vorschauseiten aus dem Comic, welche wir euch bereits am 13. November 2017 präsentieren durften:

Captain Phasma ist Leutnant Rivas nach Luprora gefolgt, um ihn zu stellen und zur Strecke zu bringen: Er weiß nämlich, dass sie dafür verantwortlich war, dass die Schilde der Starkiller-Basis deaktiviert wurden, was es dem Widerstand ermöglichte, die Basis anzugreifen und schlussendlich zu vernichten. Diese Tatsache wurde in den beiden Teilen zuvor nie zu 100% deutlich, denn, wie in meiner Rezension zu Star Wars #28 angesprochen, stellt es Panini selbst so dar, als wäre Rivas der Verräter, der die Schilde deaktiviert hat und Phasma will den Verräter stellen. Star Wars #29 schafft hier nun absolute Klarheit!

Captain Phasma #3 (04.10.2017)
Captain Phasma #3 (04.10.2017)

Um ehrlich zu sein, war das auch der einzige Grund, weshalb ich den Comic gelesen habe. Die ganze Handlung drumherum ist völlig irrelevant – wie der Comic an sich im Nachhinein eigentlich auch. Um an Rivas heranzukommen, der von den Einheimischen des Planeten nach dessen Landung auf Luprora gefangen genommen wurde, manövriert sich Phasma die die Rolle der Anführerin einer Gruppe Kolonisten und führt diese in einen Krieg gegen die Einheimischen. Nachdem diese dann abgelenkt sind, kann sie sich in aller Ruhe um Rivas kümmern. Hier kommt es dann auch zur klärenden Aussprache zwischen den beiden. Über das weitere Schicksal der Bewohner von Luprora erfahren wir danach nichts Handfestes, nur Phasmas Schilderung zum vermutlichen Schicksal der Kolonisten auf dem Planeten – was nochmal deutlich zeigt, wie irrelevant dieser Teil der Handlung eigentlich ist. Die Luprora waren nur ein Mittel zum Zweck. Verstehe ich – aber war es dann nötig, diese Story auf vier Teile aufzusplitten? Gerade der erste Teil des Comics beschäftigt sich nur mit den Vorbereitungen Phasmas für den Angriff der Kolonisten auf die Einwohner.

Captain Phasma #4 (18.10.2017)
Captain Phasma #4 (18.10.2017)

Das eigentliche Highlight, was den Comic lesenswert macht, sind aber erneut die Zeichnungen von Marco Checchetto mit den Farben von Andres Mossa! Allein diese Fülle an Details, selbst in Szenen, in denen massenhaft Figuren auftreten. Die Darstellung des Aufeinandertreffens von Phasma und Rivas hat mir auch sehr gut gefallen, als alles andere drumherum ausgeblendet wird und nur noch zählt, was sie einander zu sagen haben. Naja, um ehrlich zu sein, was Rivas zu sagen hat. Die Szene bildet einen schönen Kontrast zu dem Getümmel kurz zuvor. Die für alle Beteiligten bedrückende Atmosphäre auf dem Planeten wird wunderbar durch die Farben wiedergegeben, denn für alle steht etwas auf dem Spiel: Wo Phasma alles verlieren könnte, was sie sich hart erarbeitet hat, droht Rivas sein Leben zu verlieren. Und auf einer anderen Ebene, direkt nebenan, befinden sich zwei Völker miteinander im Kampf; die Kolonisten gegen die Einwohner Luproras. Wunderbar in Szene gesetzt, wenn auch storytechnisch leider absolut vergeudet.

Bevor ich es vergesse: Die Storyline Captain Phasma wurde damit beworben, dass der Leser erfährt, wie die in Star Wars: Das Erwachen der Macht in die Müllpresse deportierte Phasma es schafft, von der Starkiller-Basis zu entkommen, was es ihr ermöglicht in Star Wars: Die letzten Jedi wieder aufzutreten. Diese Frage wurde tatsächlich nie geklärt, da Phasma im ersten Teil des Comics einfach in einem Loch in der Wand des Müllschachts steht, aber wir keinerlei Informationen erhalten, wie dieses Loch entstanden ist. Abhilfe schafft hier dann allerdings Die illustrierte Enzyklopädie zu Die letzten Jedi. Hier wird nämlich geschrieben, und ich zitiere: „Phasma benutzte eine Panzerung durchdringende Säure, um aus der Müllpresse zu entkommen, in die sie gestoßen wurde!“ Das hätte man gut und gerne auch in ein bis zwei Panels zeigen können…

Der Abschluss von Captain Phasma hat das Ruder nochmals herumgerissen und die ganze Geschichte für mich zu einem versöhnlichen Ende geführt. Die Illustration des Comics bleibt aber für mich das wirklich Erwähnenswerte des Comics. Nichtsdestotrotz komme ich nicht umhin, die ganze Story als absolut irrelevant anzusehen, weshalb ich Star Wars #29 und Captain Phasma noch drei von fünf Holocrons gebe!

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

2 Kommentare

    1. Das sind reine Variantcover und es ist ziemlich beliebig, welches Cover darauf landet (halt eines der beiden enthaltenen US-Hefte) … da gibt es keine Version, die prinzipiell „besser“ aussieht… der Inhalt ist gleich. Insofern: kaufe, was auch immer dir beliebt, und wenn du beide sammeln willst, dann sammle beide.

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