Nachdem wir in der vorigen Doppelfolge, der Staffelpremiere „Die Helden von Mandalore“, Sabines Verteidigung ihrer Heimatwelt Mandalore verfolgt haben, kehrt die Doppelfolge „Im Namen der Rebellion“ nun zurück zur Rebellion.
Die Rebellenzelle rund um Hera und Kanan ist mittlerweile auf Yavin 4 angekommen und ihr nächster Auftrag von Mon Mothma lautet, eine Relaisstation anzuzapfen, um die Kommunikation des Imperiums zu belauschen. Allerdings ist sich die Rebellenanführerin bezüglich dieses Vorgehens nicht einig mit dem extremistischeren Saw Gerrera, der die Information über die Station durch Folter von Gefangenen erhalten hat und die Station nun zerstören will. Als Ezra und Sabine die Mission durchführen wollen, erhalten sie jedoch unerwarteten imperialen Besuch und nur der plötzlich mit seinem Schiff auftauchende Saw Gerrera kann die beiden retten.
Im zweiten Teil der Doppelfolge überredet Saw Ezra und Sabine, ihn auf eine weitere Mission zu begleiten, da er verdächtige Frachtbewegungen des Imperiums entdeckt hat. Die drei infiltrieren mit Choppers Hilfe einen Frachter und entdecken einen riesigen Kyber-Kristall sowie einige gefangene Energie-Spezialisten. Doch während Ezra und Sabine in erster Linie für die Sicherheit der Gefangenen sorgen wollen, will Saw um jeden Preis wissen, was am Ziel des Frachters vor sich geht, und ist dafür auch bereit, das Leben der Gefangenen zu opfern.
Zunächst einmal muss ich natürlich über Yavin 4 sprechen. Die Rebellenbasis auf dem Dschungelmond sieht wirklich klasse aus, wie direkt aus Eine neue Hoffnung übernommen. Hier wurde sich richtig Mühe gemacht, sodass direkt dieselbe Atmosphäre entsteht wie im Film. Dass die Ghost-Crew nun hier angekommen ist, gibt der gesamten Serie mehr Gewicht und Wichtigkeit.
Die stärkste Szene von „Im Namen der Rebellion“ ist für mich eindeutig das Streitgespräch zwischen Mon Mothma und Saw Gerrera darüber, wie weit man im Krieg gehen darf. Die Dynamik zwischen dem radikalen Saw und der gemäßigten Mon Mothma ist extrem spannend und ihre Grundsatzdebatte ist eines der Themen, die mich in der Ära der Rebellion am meisten interessiert. Besonders gut gefällt mir hier die Reaktion von Mon Mothma, die (für ihre normalerweise ruhigen und gelassenen Verhältnisse) im Gespräch mit Saw richtig ausrastet. Man merkt, dass in der stoischen Rebellenanführerin auch richtig Feuer steckt und sie für ihre Ideale brennt.
Star Wars Rebels schafft es in diesem Fall auch sehr schön, Ezra in diesen Konflikt einzubauen. Dieser sympathisiert zunächst mit Saw, weil sein Weg ihm unkomplizierter erscheint und schneller zur von Ezra ersehnten Befreiung von Lothal führen würde. Als in der zweiten Hälfte der Doppelfolge dann aber wirklich konkret das Leben unschuldiger Wesen auf dem Spiel steht, realisiert Ezra, dass Saws Denkweise doch nicht mit seinen Idealen vereinbar ist, und zieht die Konsequenz.
Allerdings erscheint mir die Mission, an der sich die Differenzen zwischen Mon Mothma und Saw Gerrera entfachen, dann doch etwas banal: Die Frage, ob man die Relaisstation nun anzapft oder zerstört, hat für mich wenig mit Extremismus zu tun. Auch schafft es „Im Namen der Rebellion“ nicht wirklich, mich zu überzeugen, dass die Station einen großen Wert für die Rebellion hat. Und da sowohl das Anzapfen als auch die Zerstörung der Station insgesamt positive Ausgänge für die Rebellion wären, scheint recht wenig auf dem Spiel zu stehen, sodass der Mission etwas die Spannung fehlt.
Die Mission rund um den Kyber-Kristall im zweiten Teil der Folge hat da schon mehr Relevanz, da sie direkt mit dem Bau des Todessterns uns damit mit Rogue One verknüpft ist. Außerdem erhält Saw hier eine größere Rolle und bringt somit ein interessantes Konfliktpotential in die Gruppe der Rebellen, ähnlich wie in der Folge „Der Freiheitskämpfer“ aus Staffel 2, in der die Rebellen gemeinsam mit Heras Vater Cham Syndulla auf einer Mission sind, welcher aber eigentlich eine andere Agenda verfolgt und sich im Laufe der Folge gegen seine Mitstreiter wendet. In „Im Namen der Rebellion“ wird dieser Konflikt allerdings nicht ganz so dramatisch ausgespielt, da Saw sich nur ganz kurz gegen Ezra und Sabine wendet und sie quasi direkt wieder freilässt. Hier hätte es meiner Meinung nach noch mehr Potential für Spannung gegeben.
Stattdessen wird unnötigerweise den Todestruppen, die seltsamerweise auf dem Frachter als Wachen für den Kyber-Kristall abgestellt sind, mehr Zeit und Aufmerksamkeit eingeräumt. Diesen Auftritt halte ich für komplett unnötig und er dient wohl nur dazu, diese Art der Truppen mal in Rebels auftauchen zu lassen. Meiner Meinung nach haben die Todestruppen dort überhaupt nichts zu suchen. Zudem stellen sie sich dann auch noch keinen Deut schlauer oder geschickter an als reguläre Sturmtruppen. Wozu sind sie dann also anwesend?
Insgesamt ist „Im Namen der Rebellion“ eine solide Folge, die mit dem Konflikt zwischen Saw Gerrera und Mon Mothma ein interessantes Thema anschneidet. Die beiden Missionen hätten allerdings noch mehr Relevanz und Spannung vertragen können. Bei der Bewertung schwanke ich daher zwischen drei und vier Holocrons, vergebe dann aber letztendlich nur drei, da „Im Namen der Rebellion“ im Vergleich zu „Die Helden von Mandalore“ doch weniger spannend und mitreißend war.
Hier könnt ihr euch die Rebels Recon zur Folge ansehen:
Wie fandet ihr „Im Namen der Rebellion“?
Zitat Ines:
„Diesen Auftritt halte ich für komplett unnötig und er dient wohl nur dazu, diese Art der Truppen mal in Rebels auftauchen zu lassen. Meiner Meinung nach haben die Todestruppen dort überhaupt nichts zu suchen. Zudem stellen sie sich dann auch noch keinen Deut schlauer oder geschickter an als reguläre Sturmtruppen. Wozu sind sie dann also anwesend?“
Dass Selbe Frage ich mich auch. Allerdings waren die Todestruppen bereits im 3. Staffelfinale von Rebels als Thrawns Leibgarde zu sehen. Seltsamerweise waren sie hier noch kompetent. Wirkt wieder so als hätte man 2 Autoren in Sachen Drehbuch gehabt, hier scheint jedenfalls jemand keine Ahnung zu haben, wie Todestruppen funktionieren.