Rezension: Star Wars #22: Der letzte Flug der Harbinger, Teil 2 & 3

Bereits am 24.05.2017 erschienen, geht es heute leicht verspätet in der Heftreihe von Panini mit Star Wars #22 weiter. Darin enthalten sind zwei Ausgaben aus der US-Reihe Star Wars von Marvel. Star Wars #22: The Last Flight of the Harbinger, Part 2 erschien am 24.08.2016 und Star Wars #23: The Last Flight of the Harbinger, Part 3 am 28.09.2016 Die Geschichte von Der letzte Flug der Harbinger stammt aus der Feder von Autor Jason Aaron und wurde von Zeichner Jorge Molina und Kolorist Matt Milla illustriert.

Vorschauseiten zum Comic findet ihr in unserer Meldung vom 4. Mai.

Das Imperium belagert den Planeten Tureen VII, nachdem dessen Bevölkerung die Rebellion nach der Zerstörung des Todessterns heimlich unterstützt hat. Um diese Blockade zu durchbrechen planen die Rebellen unter der Führung von Prinzessin Leia, Luke Skywalker und Han Solo, den imperialen Sternenzerstörer Harbinger zu kapern …

Nachdem im ersten Teil von Der letzte Flug der Harbinger die Harbinger selbst noch kein Thema war, spielen die Teile 2 und 3 im vorliegenden Comic vollständig auf dem imperialen Sternenzerstörer. Nun ist auch verständlich, weshalb die Geschichte Der letzte Flug der Harbinger heißt. Der Sternenzerstörer ist nach der Übernahme durch die Rebellen seinem Ende nahe und soll nur noch dazu dienen die Blockade über Tureen VII zu durchbrechen. Als Speerspitze sozusagen.

Im Groben betrachtet klingt der Inhalt des Comics echt super. Die Rebellen kapern einen Sternenzerstörer! An der Umsetzung hapert es aber merklich. Teile der Geschichte von Jason Aaron fand ich einfach albern. So gibt es nach der Eroberung der Harbinger noch keinen offiziellen Captain an Board des Schiffes, weshalb sich Prinzessin Leia und Han Solo über das Kommando streiten und es schlussendlich durch ein Wettrennen zur Brücke entscheiden wollen. Diese ganze Aktion war in meinen Augen völlig fehl am Platz und unlogisch. Generell spielt Logik in der Geschichte anscheinend keine wirklich große Rolle. So liegt es offensichtlich alleine an Chewbacca, die ramponierte Harbinger wieder zum Laufen zu bekommen. Absolut unverständlich, weshalb nicht zusätzliche Ingenieure mit an Bord gebracht wurden.

Die Zeichnungen von Jorge Molina haben mir auch so gar nicht gefallen wollen. Luke, Leia und Han würde ich so nicht erkennen. Die drei kamen mir schon fast wie in einem Manga vor. Ich dachte zwischenzeitlich auch, ich würde ein Exemplar der Junior Graphic Novels in Händen halten. Aber auch bei Szenen im Weltraum habe ich die blaue oder weiße Umrandung von Raumschiffen nicht verstanden. Im ersten Moment dachte ich „Cool, das soll die Deflektorschilde darstellen!“, aber dann ist mir aufgefallen, dass auch die imperialen TIE-Jäger mit blauer Umrandung dargestellt sind. Vielleicht dann dich einfach nur, um sie deutlich vom Weltall abzuheben? Aber klappt bei anderen Zeichenteams auch ohne zusätzlicher Umrandung in verschiedenen Farben. Das hat mich jedenfalls irritiert und gestört, da es das Bild an sich einfach künstlicher und weniger natürlich erscheinen lässt und auch viele Details schluckt.

Einzig das Auftauchen von Kreel und seiner Task Force 99 lässt hoffen, dass es noch gute Action an Bord der Harbinger geben wird. Apropos, wie oft hab ich das jetzt in den letzten Monaten gesehen: Auf der letzten Seite des Comics sieht man irgendeine verhüllte Gestalt, die gerade eine Station oder ein Schiff betritt. In Star Wars-Comics offensichtlich der Standard-Cliffhanger. Aufgrund der angesprochenen Kritikpunkte gebe ich Star Wars #22 mit Teil 2 und 3 von Der letzte Flug der Harbinger noch zwei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

In der Heftreihe geht es dann am 21.06.2017 mit Star Wars #23 weiter.

4 Kommentare

  1. Finde das Urteil extrem hart.

    Natürlich war das Verhalten von Han und Leia ziemlich albern, aber zumindest mich hat Sanas Begründund durchaus überzeugt.

    Auch fand ich einige Zeichnungen wiederum sehr beeindruckend!

    Ich hatte zwischenzeitlich überlegt, die Comichefte gar nicht mehr zu sammeln, „Der letzte Flug der Harbinger“ ist eine Geschichte, die mich zum weitersammeln motiviert.

    1. Da kann ich dir größtenteils zustimmen. Fand den Comic eigentlich auch ziemlich cool und nicht so schlecht wie Julian ihn darstellt. Außerdem geht er wieder etwas „back to the roots“ mit einer „normalen“ Rebellen-Mission, was noch ein Pluspunkt für mich ist.

    2. Mein „extrem hartes Urteil“ kommt daher, dass ich nach Teil 1 – der mir richtig gut gefallen hat – einfach mehr erhofft hatte. Grad nach der relativen Brutalität der Task Force 99 war Teil 2 & 3 in meinen Augen ein klarer Rückschritt was die Story angeht.

  2. Was bisher garnicht angesprochen wurde, war die doch recht sinnfreie Art wie der Zerstörer übernommen wurde.
    Ich meine… ernsthaft? Das Imperium baut tausende Kriegsschiffe mit totem Winkel, in das die Rebellen einfach mal eben ein Loch sprengen können um binnen 7 Minuten ein Schiff zu zerstören/zu übernehmen? Und durch das dann mal eben der beschädigte Hauptreaktor hinausgeworfen werden kann?
    Der Metaplot des Comics gefällt mir gut, besonders das Mitspiel der Taskforce 99, aber die Substory um die Harbinger ist in meinen Augen völliger Blödsinn.
    Da hätte man wesentlich mehr draus machen können.

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