Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 11: Darth Maul – Todesurteil

In der Rezensionsreihe zu Star Wars Comic-Kollektion von Panini führt uns Band 11: Darth Maul – Todesurteil zurück in die Klonkriege. Der Band ist seit dem 20.01.2017 im Comicfach- und seit dem 23.01.2017 im Buchhandel für 12,99 EUR erhältlich.

Der Comic

Todesurteil ist ein Legends-Comic, der in den USA in vier Einzelheften bei Dark Horse im Zeitraum vom 25.07. bis zum 31.10.2012 unter dem Titel Darth Maul: Death Sentence erschien. Alle vier Ausgaben wurden von Tom Taylor geschrieben und von Bruno Redondo zeichnerisch umgesetzt. Koloriert wurden die Werke von Michael Atiyeh.

In Deutschland wurde Todesurteil in den Einzelheften Star Wars #103 und #104 im März bzw. April 2013 veröffentlicht. Übersetzt wurden die Geschichten dabei von Michael Nagula. Als Sammelband wurde Todesurteil im Rahmen der Masters Series #16 bereits am 14. November 2016 auf dem Markt gebracht. Wer sich von der Masters Series eine Rezension des Kollegen Jürgen durchlesen will, findet sie hier.

Die Verlagsinfo zur Geschichte von Panini lautet wie folgt:

Darth Maul, der legendäre Sith-Lord, der Jedi-Meister Qui-Gon Jinn niederstreckte, lebt! Obi-Wan Kenobis Schwerthieb, der Maul in zwei Hälften teilte, war offensichtlich nicht so tödlich, wie die Jedi gehofft hatten. Darth Maul ist zurück, und er hinterlässt mit seinem Bruder Savage Opress eine mörderische Spur. Attentäter werden auf die Sith angesetzt. Die Frage ist nur, wer die Beute ist …

Zum Inhalt

In Darth Maul: Todesurteil bekommen es Maul und sein Bruder Savage Opress mit einem Kopfgeld zu tun, das der mächtige Industrielle Ja’Boag auf sie ausgesetzt hat. Natürlich lassen die beiden Zabraks dies nicht auf sich beruhen und reisen nach Moorjhone, wo Ja’Boag gerade eine seiner Minen besucht. Doch auch die Jedi erfahren von Ja’Boags Kopfgeld und entsenden ihrerseits drei Mitglieder ihres Ordens, um die Bedrohung, die die dunklen Brüder für die Galaxis darstellen, ein für alle Mal einzudämmen. Im Fokus des Comics sind dabei nicht nur Maul und die Jedi-Akteure – von denen einer belesenen Fans aus der zur Zeit des Yuuzhan-Vong-Krieges spielenden Comicreihe Invasion bekannt sein dürfte – sondern auch ein junges Mitglied der auf dem Planeten heimischen Moorjhoni, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der Handlung einnehmen. Und wie es sich – scheinbar – für eine Geschichte mit Darth Maul gehört, darf am Ende ein Gastauftritt von dessen Nemesis Obi-Wan Kenobi nicht fehlen.

Star Wars Comic-Kollektion, Band 11: Darth Maul - Todesurteil (23.01.2017)
Star Wars Comic-Kollektion, Band 11: Darth Maul – Todesurteil (23.01.2017)

Die von Tom Taylor verfasste Geschichte weiß durchaus zu gefallen, insbesondere deswegen, weil Maul zeigen muss, dass er mehr ist als eine nur von Wut angetriebene Kampfmaschine. So kämpft er sich diesmal nicht geradezu beiläufig durch zahlreiche Jedi, sondern ist gar auf fremde Hilfe angewiesen, um zu überleben. Auch eine für die Sith bedeutende Seite, die ich bei seinem Charakter etwas vermisst hatte – die eines Manipulators – wird in Todesurteil hervorgehoben. Außerdem kann der Comic durch seinen stellenweise durchaus etwas bösen, aber umso passenderen Humor punkten. Auch die Tatsache, dass abgesehen von Maul und gegen Ende Kenobi frische, unverbrauchte Figuren auftreten und diese gute Charakterisierungen bekommen, trägt sehr zum Lesevergnügen bei. Zudem lässt sich Todesurteil ohne große Vorkenntnisse lesen, die Geschichte kann sowohl allein stehen als auch in den weiteren Kontext der Maul-Wiederbelebungs-Storyline integriert werden.

Etwas am Rande zeigt sich auch ein ideologischer Konflikt der Jedi während der Klonkriege, die auch im Comic einmal mehr mit zwielichtigen Geschäftsleuten kooperieren müssen, die für Macht und Reichtümer zu fast allem bereit sind. Überraschend gut haben mir die Zeichnungen von Bruno Redondo gefallen, die klar und deutlich strukturiert sind, das heißt nichts verschwimmt oder ist gar undeutlich. Insbesondere die verschiedenen Gelb- und Orangetöne der Kolorierung passen perfekt zu den Handlungsorten des Comics.

Das Bonusmaterial

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Das Bonusmaterial von Band 11 der Star Wars Comic-Kollektion gliedert sich in vier Abschnitte auf insgesamt zehn Seiten: „Die Geschichte“ von Marco Ricompensa, „Ein unendliches Comic-Universum“ von Massimiliano Brighel, „Die Überarbeitung der Trilogie“ von Angelo Licata und die „Cover-Galerie“.

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In „Die Geschichte“ erhält der Leser eine knappe Zusammenfassung der Vorgeschichte von Darth Mauls Rückkehr, bekommt auf einem Zahlenstrahl dargestellt, wo die Handlung des Comics zeitlich grob einzuordnen ist, und findet einen kurzen Abriss der wichtigsten drei Charaktere.
„Ein unendliches Comic-Universum“ behandelt die Anfänge der Star Wars-Comics unmittelbar nach dem Erscheinen von Episode IV – Eine neue Hoffnung. Zu viel Tiefgang gibt es auf den zwei Seiten natürlich nicht, aber die Geschichte der frühen Comics liest sich durchaus interessant, gerade weil damals keineswegs abzusehen war, dass Episode IV erst der Anfang der Sage sein würde.
„Die Überarbeitung der Trilogie“ gibt einen Einblick in die Änderungen, die die Prequel-Trilogie seit ihrer ursprünglichen Veröffentlichung erhalten hat, gerade im Bereich der Spezialeffekte. Im ersten Teil dieser Artikelreihe steht hier vor allem die den Fans nur zu gut bekannte „Han shoots first“-Debatte im Mittelpunkt.
Zum Abschluss folgt eine Covergalerie der vier englischen Einzelausgaben. Diese strotzen nicht unbedingt vor Details, sind der Vollständigkeit halber aber auf jeden Fall sehenswert.

Fazit

Knapp zwei Monate nach dem Erscheinen von Todesurteil im Rahmen der Masters Series, bekommen wir diese Klonkriegs-Comicgeschichte nun auch als Band der Comic-Kollektion. Wer im November mit dem Kauf der Masters Series noch zögerte, hat in meinen Augen alles richtig gemacht. Zum gleichen Preis (12,99 Euro) gibt es zehn Seiten durchaus interessantes Bonusmaterial und den Comic noch dazu als Hardcover. Todesurteil ist eine erfrischende Maul-Geschichte, die auch den Fans, die seine Rückkehr nicht unbedingt herbeisehnten (ich zähle mich zu diesen) gute Unterhaltung, einen sehr schönen Zeichenstil und einige neue Charaktere bietet. Daher erhält der Comic von mir vier von fünf möglichen Holocrons.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

Weiter in der Kollektion geht es am 3. Februar (Zeitschriftenhandel) bzw. dem 12. Februar (Buchhandel) mit Star Wars Comic-Kollektion, Band 12: Boba Fett – Feind des Imperiums.

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