Heute geht es in der Panini-Heftreihe mit Star Wars #17 weiter. Der deutsche Comic setzt sich inhaltlich aus den beiden US-Einzelheftveröffentlichungen Star Wars #17: Rebel Jail, Part 2 und Star Wars #18: Rebel Jail, Part 3 zusammen, welche im Frühjahr bei Marvel veröffentlicht worden sind.
Die Geschichte zu Das Gefängnis der Rebellen stammt aus der Feder von Jason Aaron. Illustriert wurde sie von Leinil Francis Yu (Zeichner), Gerry Alanguilan (Tusche) und Sunny Gho (Farben). Ins Deutsche übersetzt wurde sie von Michael Nagula.
Das Cover der Kiosk-Ausgabe mit Luke Skywalker und Han Solo im Cockpit des Millennium Falken stammt von Terry und Rachel Dodson, das der Comicshop-Ausgabe, welches Leia und Doctor Aphra zeigt, von Leinil Francis Yu und Sunny Go.
Panini liefert folgende Inhaltsangabe:
Die Fortsetzung der von Leinil Francis Yu exzellent in Szene gesetzten Story Gefängnis der Rebellen. Han bittet Luke um Hilfe bei einem Flug mit dem Millennium Falken, während Leia an der Seite einiger Gefangener unter Zugzwang gerät. Eine tödliche Jagd gegen die Zeit beginnt, denn die gesamte Gefängnis-Raumstation gerät unter massiven Belagerungszustand! Das Abenteuer von Luke Skywalker und der Rebellenallianz geht weiter …
Die Handlung von Das Gefängnis der Rebellen, Teil 2 & 3 geht direkt weiter, wo Teil 1 aufgehört hat: Das Gefängnis Sunspot wird angegriffen. Dort befinden sich Prinzessin Leia und Sana Starros, welche gerade eben erst die neue Gefangene Doctor Aphra abgeliefert haben. Zu Beginn dann auch direkt eine Überraschung: Anders als ich es erwartet habe, ist nicht die Befreiung von Doctor Aphra das Ziel des Angriffs, sondern die schonungslose Hinrichtung aller Häftlinge. Leia macht es sich daher nun zur Aufgabe, die verblieben Häftlinge vor den Angreifern zu beschützen und erhält dabei widerwillige Unterstützung von Sana. Parallel dazu sind Luke Skywalker und Han Solo damit beschäftigt, das verspielte Geld der Allianz wieder aufzutreiben, indem sie verschiedene Aufträge annehmen, wie zum Beispiel den Transport von Nerfs an Bord des Millennium Falken.
Die Zeichnungen von Leinil Yu wollen mir einfach nicht gefallen. Individuelle Gesichter sind einfach nicht sein Ding. Könnte man aus dem Kontext nicht selbst herausarbeiten, welche Personen gerade miteinander agieren, würde man anhand der Gesichter würde jedenfalls niemanden erkennen; eher noch an der Kleidung. Generell mag mir auch die Kolorierung der Geschichte nicht gefallen. In der einen Szene zu dunkel, in der nächsten wird wieder alles überstrahlt. Mit ist durchaus klar, dass das so gewollt ist, schließlich befindet sich das Gefängnis Sunspot direkt bei einem Stern. Es sorgt in meinen Augen aber für einen unansehnlichen Comic mit wenigen Details. Für den femininen Luke auf dem Cover der Kiosk-Ausgabe ist Leinil Yu allerdings nicht verantwortlich! Dieses stammt von Terry und Rachel Dodson – die offensichtlich auch ein Problem mit Gesichtern zu haben scheinen.
Ich fand es relativ ermüdend den Comic zu lesen. Trotz der 60 Seiten zieht er sich enorm. Vor allem den Handlungsbogen um Luke und Han ist empfand ich als langweilig. Spannung baut nur die Handlung auf Sunspot auf. Man möchte wissen, was es mit dem Angreifer in seiner Rüstung auf sich hat. Wer er ist und woher er kommt. Aus offensichtlichen Gründen scheint er ja eine Vergangenheit bei der Rebellion zu haben. Eventuell ist er sogar ein Bekannter von Prinzessin Leia selbst. Eine Auflösung dieser Fragen gibt es aber in diesen beiden Teilen der Geschichte Das Gefängnis der Rebellen leider noch nicht. Das scheint man sich für den finalen vierten Teil aufzuheben. Ich bin gespannt wie sich die Anwesenheit von Luke und Han, welche am Ende des dritten Teils auf Sunspot ankommen, auf die Handlung auswirken wird. Zudem hat der aktuelle Status Quo zwischen Leia und Sana und ihrer eigentlichen Gefangenen Doctor Aphra einiges an Potential. Ich hoffe auf einen starken Twist, ansonsten wird Das Gefängnis der Rebellen einer von diesen Comics werden, die getrost in Vergessenheit geraten können.
In einem Comic geht es neben der Handlung an sich doch hauptsächlich um die Zeichnungen. Selbst wenn die Handlung schwach ist, können starke Zeichnungen diese Schwäche wieder wett machen. In Star Wars #17 konnte mich aber weder das eine, noch das andere wirklich überzeugen. Ich stecke allerdings meine ganze Hoffnung in den letzten Teil der Geschichte! Daher gebe ich dem Comic noch zwei von fünf Holocrons.
In der Heftreihe geht es dann am 25.01.2016 mit Star Wars #18 weiter. Darin findet Das Gefängnis der Rebellen dann seinen fulminanten Abschluss und als Dreingabe erscheint dann auch der One-Shot C-3PO auf Deutsch, in dem der titelgebende Droiden kurz vor Das Erwachen der Macht seinen roten Arm erhält.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!
Ist es zu vermuten das zum erscheinen des Sammelbandes zu Gefängnis der Rebellen auch One Shot C3PO dazugehoren wird?
Wen nicht dann mus mann sich diese Story komplet mit GdR schon jetzt besorgen.
Während Panini zwar prinzipiell vorhat, alles auch in Sammelbänden abzudrucken, weiß ich leider auch nicht, ob das auch für C-3PO gilt. Ich kann gerne mal nachfragen im neuen Jahr. Die Sammelbände lohnen sich ohnehin, weil darin exklusiv die Star Wars Annuals und das Darth Vader Annual erscheinen werden. Zur Sicherheit kannst du dir ja Star Wars #18 kaufen; ein einzelnes Heft ist ja jetzt nicht so teuer. 😉
Ich kann dir größtenteils zustimmen, Julian. Fesselnd war nur die Geschichte auf Sunspot: ich hab mich schon gespoilert, was es mit dem Angreifer auf sich hat. Wieso kann man sowas nicht als eigene Geschichte verkaufen? Dieser Handlungsstrang mit Han und Luke war sicher notwendig, um die Story als Teil einer übergeordneten Geschichte zu verkaufen, aber für mich, der ich die Geschichte dieser speziellen Star-Wars-Reihe beim Lesen des nächsten Hefts schon wieder vergessen habe, auch nicht zielführend. An der Zeichnung hat mich – abgesehen von dieser dubiosen Luke-Darstellung – nicht die Helligkeit oder Dunkelheit besonders gestört, sondern die auch von dir angesprochene Darstellung der Gesichter. Eine Charakterisierung von Leia, Aphra und Sana ist unmöglich, wenn sie immer zusammen umherlaufen und auch noch ähnliche Kleidung tragen, ich also keinem bestimmte Aussagen zuordnen kann. Also: Alle Hoffnung auf Sunspot!