Nach ein paar Wochen Pause melden wir uns heute wieder zurück mit den Rezensionen zur Legends-Jugendromanreihe Jedi Quest, in der wir uns erneut in die Zeit von Anakin Skywalkers Ausbildung begeben. Auf der Tagesordnung steht Jedi-Quest 7: Die Schattenfalle von Jude Watson. Das Original erschien zunächst bei Scholastic; die Übersetzung von Dominik Kuhn erschien 2004 bei Dino und später im Sammelband bei Panini.
Inhaltlich befinden wir uns weiterhin im Jahr 25 vor der Schlacht um Yavin. Das lässt sich so schön sagen, weil innerhalb der ersten Kapitel der letzten paar Bände immer Anakins Alter genannt wird. Wenn man den Sammelband liest, nervt das ein wenig, aber für die Einzelbände ist das sicher eine gute Lösung.
Wir treffen Anakin einige Missionen nach der Mission von Andara aus dem letzten Band an. Er und Obi-Wan haben ihre Differenzen immer noch nicht beigelegt. Das liegt aber nicht daran, dass die beiden sich hassen würden, sondern schlicht und einfach daran, dass die beiden nicht miteinander reden. Jedenfalls nicht über derartiges.
Während des Schwimmens hat Anakin allerdings eine Vision, von der gesagt wird, dass sie nicht zum ersten Mal auftritt. Es geht um eine Sklavenbefreiung, um jemanden, der lange unten war und immer unten bleiben wird und so weiter und so fort – wirres Visionen-Zeug halt. Wann war eine Jedi-Vision denn jemals wirklich klar? Jedenfalls wird Obi-Wan auch nicht schlau aus der Geschichte und will Meister Yoda unterrichten. Dieser kommt rein zufällig gerade um die Ecke und so wird die Vision ein drittes Mal erklärt, dieses Mal zum Glück ohne den Leser erneut mit einzubeziehen. Yoda kennt jedenfalls die Protagonistin der Vision: Yaddle. Die Meisterin war einmal mehrere Jahre untertage eingesperrt und hat sich so einen Spitznamen ergattern können. Yaddle soll jedenfalls zu einer gefährlichen Mission aufbrechen und wegen Anakins Vision werden Kenobi und Skywalker ebenfalls mitgeschickt.
Die Mission ist dabei, laut Yoda, alles andere als Standard, weswegen ja überhaupt erst ein Ratsmitglied mitgeschickt wird. Nach zwanzig Jedi-Padawan-Büchern und sechs vorangegangenen Jedi-Quest-Bänden hat man so ziemlich alles gesehen, was es an Missionen so zu sehen gibt. Heute haben wir wieder einen Bürgerkrieg zu bieten. Ok, er wird nicht so genannt, aber der Planet ist ein sogenannter offener Planet, es gibt also infolge eines, ups, Bürgerkrieges, keine Regierung, keine öffentlichen Einrichtungen und so weiter, und die Verbrecherfürsten regieren den Planeten. Allen voran die Einheimische Feeana Tala, die Hutt Decca und ein Mensch namens Striker. Die Aufgabe der Jedi besteht darin, die Verbrecherfürsten zu vertreiben und den Bewohnern das Leben auf der Oberfläche zu ermöglichen. Die wohnt gerade nämlich in der Kanalisation.
Tatsächlich ist die Storyline spannender geschrieben als sie sich hier anhört. Ich war positiv überrascht von Die Schattenfalle. Eine der Hauptüberraschungen hätte man zwar rückblickend schon zehn Kilometer gegen den Wind riechen müssen, aber entweder war ich zu müde oder einfach zu konzentriert auf den Rest der Handlung, sodass ich sie nicht habe kommen sehen. Das stimmt mich einerseits freudig, weil das Buch für mich so an Wert gewonnen hat, andererseits bin ich schockiert darüber, dass es so spät innerhalb der Reihe noch gelingt, einen eingefleischten Fan zu überraschen, obwohl es schon deutlich schlechtere Versuche gegeben hat. Warum denn nicht gleich so? Die Antwort ist einfach: Man weiß das Gute nicht zu schätzen, wenn man nicht auch das Schlechte kennt.
Auch die Haupthandlung um Granta Omega wird an einigen Stellen angesprochen und fortgesetzt. Zu Obi-Wan und Anakin kann ich nur eines sagen: Redet miteinander. Beide wollen die Differenzen beilegen und wieder wie ein normales Team agieren, sich ausreden und Scherze treiben, aber keiner macht den Anfang. Sturköpfe!
Trotzdem gibt’s fünf Holocrons.
Außerdem haben wir mit freundlicher Genehmigung von Panini eine Leseprobe für euch.