Rezension: Das Erbe der Jedi-Ritter 15: Die Ruinen von Coruscant von Sean Williams und Shane Dix

Mit Sean Williams und Shane Dix reihen sich zwei weitere Autoren in die lange Geschichte des Yuuzhan-Vong-Krieges ein. Gemeinsam schrieben sie den Dreiteiler Force Heretic, dessen erster Teil Remnant am 04.02.2003 bei Del Rey veröffentlicht wurde. Während Williams später noch die beiden The Force Unleashed-Romane sowie The Old Republic – Eine Unheilvolle Allianz schreiben sollte, beließ Dix es bei diesen dreien. Das Cover stammt von Jon Foster und zeigt Luke Skywalker, Mara Jade Skywalker und einen Yuuzhan Vong im Hintergrund. Da dieser hier beide Augen hat, kann es nicht Nom Anor sein; ich tippe also auf einen seiner neuen Verbündeten. Der Hintergrund ist blau gehalten und es gibt viele verwirrende Formen auf dem Cover. Die deutsche Version wurde lediglich in eine türkise Version des Originals umgewandelt und ziert die Übersetzung von Regina Winter, die am 09.10.2006 bei Blanvalet erschien.

Das Erbe der Jedi-Ritter 15: Die Ruinen von Coruscant (2006, Paperback)
Das Erbe der Jedi-Ritter 15: Die Ruinen von Coruscant (2006, Taschenbuch)

Die Galaktische Allianz ist nun fast vollständig etabliert und die höchsten Ämter besetzt. Der Hohe Rat, bestehend aus sechs Jedi und sechs Senatsmitgliedern, tagt und die Solo Zwillinge sind ebenfalls wieder vereint. Wenn es da nicht das lästige Problem mit den Yuuzhan Vong gäbe. Diese wollen die „Ungläubigen“ nämlich immer noch umbringen und scheuen vor nichts zurück. Während die Streitkräfte der Galaktischen Allianz immer noch ihre kleinen Angriffe gegen die Yuuzhan Vong führen und nur langsam vorankommen spricht sich Luke Skywalker gegen einen Genozid aus und glaubt der kürzlich verstorbenen Vergere. Also macht er sich mit einem Team um ihn selbst, seine Frau Mara, seinen Neffen Jacen, die Barabel Saba Sebatyne, die im Prolog nebenbei bemerkt ihr komplettes Volk ausgelöscht hat, und der Chadra-Fan Tekli auf, um den geheimnisvollen Planeten Zonama Sekot zu finden, den wir ja bereits aus Planet der Verräter kennen. Erster Stopp ihrer Reise: Die imperialen Restwelten.

Auch Han und Leia sitzen natürlich nicht auf ihren Hinterteilen und kümmern sich um eine neue Mission. Da nach der Gründung der Galaktischen Allianz immer noch zu vielen Teilen der Galaxis keine Kommunikationsverbindung besteht, wollen sie mit ihrer Eskorte dafür sorgen, dass eben diese wiederhergestellt wird. Teil dieser Eskorte sind neben der Jedi-Ritterin Tahiri Veila – die den ganzen Roman über gegen ihr anderes Ich kämpfen muss, welches ihr von den Yuuzhan Vong auf Yavin 4 eingepflanzt wurde – auch Janina Solo, Jagged Fel und die Zwillingssonnenstaffel, sowie die Fregatte Pride of Selonia. Die Solos sind also deutlich besser ausgerüstet als die Skywalkers, was ihre Mission allerdings nicht unbedingt einfacher gestaltet. Besonders merkwürdig fand ich, dass absolut niemand auf den Verdacht kommt, dass etwas mit Tahiri nicht stimmen könnte. Leia ist sich ganz einfach sicher, dass das Mädchen nur ein wenig Abwechslung braucht.

The New Jedi Order 15: Force Heretic I: Remnant (2003, Paperback)
The New Jedi Order 15: Force Heretic I: Remnant (2003, Paperback)

Der dritte und letzte Handlungsstrang befasst sich mit Nom Anor, der auf Coruscant untertauchen musste, nachdem Tsavong Lah im letzten Roman umgekommen war. Dabei trifft er auf jede Menge Beschämte, die ihn in ihre Gruppe aufnehmen und ihn in den Kult des Jediismus einführen.

Habe ich mich bei Wege des Schicksals noch über die zu langen Kapitel ausgelassen, so muss ich nun sagen: Es gibt gar keine mehr. Das Buch ist ganz einfach geteilt in Prolog, vier Abschnitte und Epilog, sodass man quasi dazu gezwungen ist, immer an die 130 Seiten zu lesen, obwohl es deutliche Brüche innerhalb der verschiedenen Teile gibt. Wenn ein neuer Absatz beispielsweise mit „Einige Wochen später…“ beginnt, hätte man da meiner Meinung nach auch gut ein neues Kapitel beginnen können statt bloß eine Leerzeile einzufügen.

Zudem ist Die Ruinen von Coruscant der Roman der Reihe, in dem bisher am wenigsten passiert ist. Oft halten sich die Autoren an Nichtigkeiten auf und beschreiben Dinge, die für den Handlungsverlauf nicht nur nicht wichtig, sondern völlig irrelevant sind. Zugegeben, so kommen ein einzigartiges Worldbuilding und gute Charakterbildung zustande, doch nützt das in Band 15 auch nicht mehr viel.

Auch an der deutschen Übersetzung kann man dieses Mal anstoßen, zumindest, wenn man neuere Romane vorher gelesen hat, denn hier wird noch die alte Fehlübersetzung von Moff genutzt: Mufti. Das mag sich netter anhören, aber irgendwie kann ich mich mit den Muftis nicht anfreunden.

Letztlich kommt Das Erbe der Jedi-Ritter 15: Die Ruinen von Coruscant von Sean Williams und Shane Dix auf zwei von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!

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