Unsere Rezensionsreihe der Filmromane, die wir wöchentlich als Countdown zu Das Erwachen der Macht eingeplant haben, geht weiter! Genau wie die anderen Filmromane wird auch Angriff der Klonkrieger dieser Tage von Blanvalet mit einem neuen Cover neu veröffentlicht. Dieses zeigt den Helm eines Klonkriegers. Geschrieben wurde der Episodenroman von Robert Anthony Salvatore, der zu diesem Zeitpunkt bereits den Star Wars-Roman Das Erbe der Jedi-Ritter 1: Die Abtrünnigen geschrieben hatte. Die Übersetzung stammt von Regina Winter.
Ebenso wie Brooks beim Roman zu Episode I setzt auch Salvatore einige Zeit vor der eigentlichen Filmhandlung an, um genau zu sein mit der Ankunft Anakins und Obi-Wans auf dem Planeten Ansion, auf dem ein Grenzkonflikt gelöst werden soll. Da Ein Sturm zieht auf von Alan Dean Foster zu dieser Zeit bereits erhältlich war, wunderte mich dieser Schritt zwar, macht aber im Hinblick auf den weiteren Verlauf Sinn, da Anakin in dieser Einleitung bereits Visionen seiner Mutter hat. Diese erlebt unterdessen Abenteuer auf Tatooine, bei denen dem Leser Owen und Cliegg Lars sowie Beru Whitesun bereits zu Beginn vorgestellt werden statt erst in der zweiten Hälfte der Handlung. So wirkt diese Zusammenkunft letztlich deutlich authentischer.
Generell baut Salvatore so gut wie jede Szene weiter aus, fügt Gedanken der Charaktere hinzu und versucht die Handlung, soweit es der Rahmen zulässt, auszubauen. Oft hat man zwar den Film selbst im Kopf, doch ist man mehrmals auch gezwungen, diese Vorstellung leicht abzuändern, da sie von den Bildern her einfach nicht mehr passt. Beispielsweise wurde der Kampf zwischen Obi-Wan und Jango auf der Landeplattform auf Kamino deutlich ausführlicher beschrieben als er im Film dargestellt wurde. Auch Salvatore bedient sich an den Szenen, die es nicht in den finalen Film geschafft haben, wie Palpatines Ansprache an den Senat, in der er kundtut, dass Senatorin Amidala bei dem Anschlag zu Beginn der Filmhandlung umgekommen ist.
Bei all den Adaptionen bleibt es nicht aus, dass auch einige Änderungen bemerkt werden können. Diese beziehen sich häufig auf die Handlungsorte, die entweder komplett verändert oder lediglich anders beschrieben werden als es im Film zu sehen ist. Besonders schwebt mir da die Szene vor, in der Obi-Wan Yodas Unterricht unterbricht, um dann von Jünglingen die offensichtliche Antwort zu erhalten. Im Film findet der Unterricht in einem Raum statt, in dem sich zusätzlich ein Kartenleser befindet. In der Romanversion treffen wir die Gruppe zunächst auf einer Terrasse, bevor sie in den Kartenleseraum geht, um Kenobi zu helfen. Da allerdings keine grundlegenden Handlungen angegriffen werden, sind diese Änderungen im Vergleich zu denen in Die dunkle Bedrohung noch relativ einfach zu verkraften.
Leider versteht Salvatore sich absolut nicht darauf, sich kurz zu fassen. Ständige Gedankengänge der verschiedensten Charaktere und häufige Perspektivwechsel, um auch ja alle Gedanken auffangen zu können, ziehen den Roman aufs Extremste in die Länge. Obwohl die Perspektivwechsel nicht unglaubwürdig oder störend sind, wie es durchaus schon vorgekommen ist, sind sie teilweise doch unnötig. Besonders störend war wiederum das Ende, das viel zu plötzlich kam. Auf mich wirkte es, als ob Salvatore noch viel mehr hätte schreiben wollen und auch können, aber das Buch war leider schon voll. So fehlen hier viele Gedankengänge und die meisten eben angesprochenen Perspektivwechsel fallen auch weg.
Wie schon den ersten Band habe ich auch Angriff der Klonkrieger neu gelesen, damit ich diese Rezension schreiben konnte, und war anhand der Zusätze überrascht, was ich doch alles vergessen hatte. Bei der Bewertung bin ich allerdings wie erwartet auf das gleiche Ergebnis gekommen und kann dem Roman zu Angriff der Klonkrieger von R. A. Salvatore seine drei Holocrons zusprechen.
Wir danken Blanvalet für die freundliche Bereitsstellung des Rezensionsexemplares.
Wie sieht eure Meinung aus?
Danke, ich sehe, es macht Sinn die auch noch mal alle zu lesen.
Wird es die Reihe, wenn sie komplett erschienen ist, auch in einem Sammelschuber geben?