Marvel: Vorschau auf Shattered Empire – mit großem Interview [UPDATE: Farbige Seiten & neue Variants!]

Update vom 7. August 2015 um 22:26

Via Newsarama und PREVIEWSworld gibt es nun die drei Vorschauseiten in kolorierter Fassung und dazu noch zwei (vorläufige) Variantcover.

Originalmeldung vom 7. August 2015 um 19:16

StarWars.com hat einen großen Artikel zu Marvels Shattered Empire veröffentlicht. Mit dabei ist eine erste Vorschau auf den Comic, ebenso wie ein Interview mit Autor Greg Rucka. Auch auf Verknüpfungen zu Star Wars Rebels wird Bezug genommen – und neue Figuren werden enthüllt!

Die Zerstörung des zweiten Todessterns und der Tod des Imperators in Die Rückkehr der Jedi-Ritter waren nicht das Ende. Sie waren nicht das Ende des Imperiums, sie waren nicht das Ende des Kampfes der Rebellion gegen die Tyrannei. Sie waren nicht das Ende von Star Wars. Tatsächlich waren sie ein Anfang.

Star Wars: Shattered Empire, eine vierteilige Miniserie von Marvel, die am 2. September startet, ist ein großer Teil dieses Anfangs. Es ist eine bedeutsame Geschichte im Journey to Star Wars: The Force Awakens-Verlagsprogramm und knüpft direkt an die Schlacht von Endor an.

<em/><figcaption id=Shattered Empire – Vorschauseite 1″ width=“197″ height=“300″ class=“size-medium wp-image-33941″> Shattered Empire – Vorschauseite 1

„Wenn man jung ist und Jedi anschaut“, sagt Serienautor Greg Rucka StarWars.com, „kann kann man sich das glückliche Ende anschauen und denken: ‚Hey, es ist vorbei!‘ Aber dann wird man älter und denkt darüber nach und man erkennt: nein, ist es nicht. Es ist überhaupt nicht vorbei.“ Das ist die Basis von Shattered Empire, das zwei neuen Figuren, Kes und die Hauptprotagonistin Shara Bey – ein Ehepaar auf Seiten der Rebellion – folgt, während der Kampf um die Freiheit weitergeht.

„Share fliegt, Kes ist ein Bodensoldat, und zwar ein sehr erfahrener“, sagt Rucka. „Also haben sie mehr Zeit getrennt voneinander verbracht als zusammen, und sie sind in der Welt des Äußeren Randes, wo die imperiale Präsenz spürbar ist, und sie hoffen, dass sie alledem ein Ende bereiten können. Aber sie sind beide sehr müde Veteranen und sie verlassen [die Schlacht von] Endor mit der Hochstimmung, die wir [in Die Rückkehr der Jedi-Ritter] sehen. ‚Wir haben gewonnen. Es ist vorbei.‘ – nur um zu entdecken, dass es nicht vorbei ist. Das Imperium war riesig.“ Trotz des Feuerwerks, trotz des Scheiterhaufens von Darth Vader, trotz der Freude auf Endor, ist das Imperium alles andere als gebrochen.

„Das Imperium hat immer noch Ressourcen. Das Imperium hat immer noch eine enorme Flotte“, sagt Rucka. „Sie mögen zwar nach der Schlacht von Endor ins Chaos verfallen, aber zu glauben, dass bei einem Machtvakuum keine Leute gibt, die das Ruder übernehmen können, [ist kurzsichtig].“

„All diese Leute werden nicht einfach sagen: ‚Oh, nun, ich schätze, wir waren auf der falschen Seite. Es ist also vorbei.‘ [Er lacht.] Es gibt da draußen einen Moff, der denkt: ‚In Ordnung. Ich leere die Bankkonten. Ich ändere meinen Namen und ich gehe nach Aruba.‘ Natürlich gibt es den. Aber für jeden Moff, der das tut, gibt es fünf, die sagen: ‚Zur Hölle, ich verlass doch meinen Posten nicht. Wir haben aus gutem Grund Sturmtruppen. Man geht da halt raus und erschießt jeden einzelnen dieser Aufständischen, dieser Terroristen, und man macht ihnen klar, dass das Gesetz immer noch herrscht.‘ Also ja, es wird unschön.“

Shattered Empire, das von Marco Checchetto illustriert wird (bestaunt seine schöne Kunst in diesem Artikel), wird diesen neuen Boden auf mehrerlei Weise abdecken: indem gezeigt wird, wie das Imperium reagiert, wenn es am Boden ist, und indem wir zeigen, wie sich verschiedene Welten nach weltenverändernden Ereignissen verändern. Rucka nennt die reale Geschichte – der Arabische Frühlich, der Ostblock, Nordkorea – als Einflüsse bei seiner Darstellung des Zustands der Galaxis im Comic, sowie einen weiteren Faktor in allen Diktaturen. „Außerdem ziehe ich auch Propaganda in Betracht“, sagt er. „Wer kontrollt den Äther? Das Imperium. Also kann die Rebellion gerne auf und ab hüpfen und mit voller Kraft brüllen: ‚Palpatine ist tot!‘ Aber ich garantiere euch, diese Botschaft hat 70 Prozent der Galaxis nicht erreicht. Es ist ein Gerücht. Ein Geflüster.”

Die Geschichte entwickelte sich durch Ruckas Vorschläge und Zusammenarbeit mit der Lucasfilm Story Group, insbesondere Rayne Roberts, Kiri Hart, Pablo Hidalgo und Leland Chee. Zusammen haben sie alles vom politischen Klima in der gesamten Galaxis bis hin zu verschiedenen Elementen der Geschichte herausgearbeitet. „Wir sehen am Anfang von Heft 2 wie die Allianz bei der Befreiung der Hauptstadt auf einer neuen Welt hilft“, sagt Rucka. „Keine Welt, die wir in den Filmen besucht haben. Wir sehen dort einen Hinweis darauf, dass das Imperium keineswegs vorhat, still und leise in der dunklen Nacht zu verschwinden. Man nimmt wohl an, dass die Allianz plötzlich mehr Unterstützung erhält: Leute, die nun bereit sind, Waffen zu ergreifen, nachdem sie die Nachricht erreicht hat, dass [sie den Todesstern hochgejagt haben und] der Imperator Weg ist. ‚Das ist unsere Chance.‘ Aber gleichzeitig muss das Imperium nun Vorsicht walten lassen. Sie können es nicht riskieren, ihr Territorium mit aller Macht zu verteidigen, da sie in den ersten paar Wochen nach Endor erst noch herausfinden müssen, wie gefährlich ihre Lage ist. Das ist etwas, das Leland und Pablo spezifisch angemerkt haben. Es gibt zwar Orte, die den Aufstand proben können, es gibt aber auch Orte, die damit beginnen und dann mit so hohen Kosten bestraft werden, dass er sofort scheitert, und dann gibt es andere, wo man es sich einfach nicht traut.“

<em/><figcaption id=Shattered Empire – Vorschauseite 2″ width=“197″ height=“300″ class=“size-medium wp-image-33943″> Shattered Empire – Vorschauseite 2

Rucka sagt zwar, dass er auch nochmal alle Filme geschaut hat, um sich auf Shattered Empire vorzubereiten, aber er lässt sich auf von einem viel neueren Star Wars-Werk inspirieren: Star Wars Rebels, die Animationsserie über eine bunt zusammengewürfelte Gruppe, die es wagt, sich gegen das Imperium zu wehren. „Ich habe Rebels mit meiner Familie geschaut“, sagt er. „Rebels zeigt uns die kanonischen Anfänge der Anfänge der Rebellion. Und wenn wir Endor als das Ende des Anfangs der Rebellion betrachten, was vermutlich eine klügere Betrachtungsweise ist, dann ist das ein natürlicher Fortschritt. Aber eines der anderen Dinge, die uns Rebels liefert, ist eine Perspektive, über die ehrlich gesagt bisher [nur] spekuliert wurde, nämlich wie es aussah, sobald das Imperium wirklich komplett an der Macht war. Wir haben noch nie eine Makroperspektive auf die Galaxis unter der imperialen Kontrolle bekommen.“ Der Einfluss von Rebels endet allerdings nicht dort.

„Ich hatte vor ein paar Wochen eine interessante Konversation mit der Story Group, in der sie Notizen über Lukes Geschichte durchgingen“, sagt Rucka. „Das war direkt nachdem die Rebels-Folge ‚Die Belagerung von Lothal‘ erschienen war. Wir hatten eine Diskussion über das Ausmaß von Lukes Macht nach Jedi und fragten uns: Ist es vergleichbar mit Vader, der Kanan und Ezra die Fresse poliert? Man wirft diese hühnchenartigen Kampfläufer auf ihn und er tut das mit einem ‚Also nein, so klappt das nicht‘ ab. [Er lacht.] Kann Luke das tun? Ist Luke schon so stark? Die Story Group ist unglaublich. Das sind wirklich kluge, leidenschaftliche Menschen und sie haben sehr eindeutig darüber nachgedacht. Also reden wir darüber und [sie sagten]: ‚Nun, das ja, aber das eher nein. Wir haben dieses und jenes noch nicht gesehen – vielleicht kannst du dies mit Luke machen.‘ Ich liebe es, in so einer Umgebung zu arbeiten.

Die Geschichte folgt zwar hauptsächlich Shara und Kes, aber das bedeutet nicht, dass wir nicht auch gewisse Jedi, Schurken, Prinzessinnen und all unsere Lieblinge aus der klassischen Trilogie sehen werden. Sie sind alle Schlüsselfiguren in der Allianz und werden auftauchen. Nur nicht in den Hauptrollen. „Das ist wichtig“, sagt Rucka, sagt Rucka. „So sehr ich auch wünschte, ich hätte sie schreiben können, und so gerne ich sie auch geschrieben hätte, dies kann niemals eine ‚Wir folgen Luke vier Hefte lang nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter‚-Geschichte sein. Das war hier nie mein Mandat. Aber dennoch sehen wir Luke, wir sehen Leia, wir sehen Lando, wir sehen Han, wir sehen Chewie. Wir sehen, was sie tun, und während die Geschichten nicht von ihnen handeln – sie handeln von Shara Bey – sind die Geschichten doch verknüpft. Heft #1 steht weitgehend für sich. Heft #2 und 3 folgen denselben Handlungspfaden; sie sind quasi ein Zweiteiler und sie führen in die vierte Ausgabe. Wie die Dinge stehen treffen wir Shara in [Ausgabe] #1 während der Schlacht von Endor, und dann ist die Schlacht von Endor vorbei und wir decken in der Serie insgesamt ungefähr drei bis sechs Monate nach der Schlacht von Endor ab. In dieser Zeit finden sich Shara und ihr Ehemann in manchen Situationen wieder, die nur beiläufig mit den Hauptfiguren zu tun haben, und in anderen Situationen arbeiten sie eng mit ihnen zusammen.“ Selbst in dieser verringerten Kapazität bemüht sich der Autor, die klassischen Figuren richtig hinzubekommen.

„Ich wollte den Charakteren gerecht werden, sie gleichzeitig aber auch nicht ausbeuten“, sagt er. „Denn es ist nicht sehr viel Zeit und viele Dinge passieren.“

Um dies zu illustrieren erwähnt Rucka die Geschichteh hinter den Geschichten. Die Ereignisse von Die Rückkehr der Jedi-Ritter waren bedeutsam für Han, Luke und Leia. Alle haben wichtige Wahrheiten verstanden und haben große Veränderungen durchlaufen. Diese Wahrheiten und Veränderungen beeinflussen Shattered Empire. „Es gibt Momente, die wir nicht sehen, von denen wir aber wissen, dass sie passiert sind“, sagt er. „Wenn ich gute Arbeit leiste und sie mich mögen, werde ich hoffentlich eines Tages die Szene schreiben dürfen, in der Leia zu Mon Mothma geht und sagt: ‚Also, du kanntest wohl tatsächlich meine Mutter?‘ Versteht ihr? Das ist eine tolle Szene.“

„Wenn man so darüber nachdenkt“, fährt Rucka fort, „und man überlegt, was Leia nach der Schlacht von Endor alles weiß, dann hat sie eine Menge Dinge im Kopf. Ich meine, sie hat nach der Schlacht von Endor auch so schon viel im Kopf, da sie Kriegsführerin und Politikerin ist. Aber inmitten all dessen muss sie die Tatsache verarbeiten, dass ihr biologischer Vater direkt für die Zerstörung der Leute verantwortlich ist, die sie immer für ihre Familie gehalten hat, ihre Mutter und ihr Vater, ganu Alderaan, und alles andere, was Vader getan hat. Und sobald man das auspackt, dann hat man diese Geschichte von Padmé Naberrie, die Padmé Amidala ist. Das führt unweigerlich, und das muss auch kein großer Moment sein, dazu, dass sie sich denkt: ‚Moment mal.‘ Und die Szene, in der sie sich [an Mon Mothma] wenden muss und sagt: ‚Du warst da. Sie war deine Freundin. Wer war sie? Ich will es wissen.‘ Das ist eine versteckte Szene. Eines Tages wird irgendjemand diese Szene schreiben. Diese Szene ist nicht in Shattered Empire. Es gibt eine Andeutung darauf, dass diese Szene passiert ist. Ich habe sehr stark versucht, den Kanon und dessen logischen Schlussfolgerungen zu respektieren.“

Diese Vorgehensweise befolgt er auch für Shara und Kes, die Figuren, die er geschaffen hat. „Es gibt eine Vorgeschichte, bei der ich nie ausgegangen wäre, dass sie es in die Hefte schafft, und wie es nun aussieht, könnte sich das ändern“, sagt er. „In meinem Kopf haben sie sich nach dem Sieg bei Yavin vereint, und sie haben sich aus einem sehr speziellen Grund nach dem Sieg bei Yavin vereint. Sie betrieben eine Spedition und sie hatten ein Neugeborenes. Sie dachten sich: ‚Nun, wie wird die Zukunft für unser Kind aussehen?'“ Selbst wenn diese Vorgeschichte noch nicht in Stein gemeißelt ist, so stellt sie einen emotionalen Kern dar. Shara und Kes haben etwas, für das sie kämpfen.

Rucka führt aus: „Star Wars funktioniert, weil trotz aller Pracht dieses Fantasy-Settings die Gefühle der Figuren und ihre Geschichten sehr real und plausibel und greifbar sind. Wir akzeptieren sie. Wenn Luke am Ende von Imperium ‚Nein!‘ schreit, dann ist das primitive Qual. Man muss ein außerordentlicher Zyniker sein, um an dieser Stelle über Hamills schauspielerische Leistung zu lachen… Das reißt einem das Herz auf. Das ist ein so ehrliches und so wahres Gefühl. In seinem besten Momenten vermittelt Star Wars das.“

„Ich habe vier Ausgaben“, sagt er. „Ich weiß nicht, ob ich jemals diese Ebene von Resonanz und Wahrheit berühren kann, aber dennoch will ich in Ehren halten, dass sie existiert. Shara Bey mag zwar eine Pilotin sein, der ihr noch nie zuvor begegnet seid, aber ihre Emotionen, ihre Sorgen, was sie tut, was sie glaubt, das ist echt. Wenn ich das erfoglreich vermitteln kann, dann werden wir eine gute Geschichte haben.”


Rucka, ein mehrfacher Eisner-Preisträger, hat für Batman, Superman und Wolverine geschrieben. Comic-Kultfiguren. Er hat seine eigenen Titel geschrieben. Wie fühlt es sich für ihn – ein großer Star Wars-Fan, der die Schule schwänzte, um Die Rückkehr der Jedi-Ritter zu sehen und alle sechs Filme „häufiger gesehen [hat] als ich zählen kann“ und eine massive Actionfigurensammlung besitzt – an, seine ersten Schritte in die größere Welt einer weit, weit entfernten Galaxis zu machen?

„In der Welt der Geschichten sind mir nur wenige Dinge untergekommen, die so viel Leidenschaft und Spekulation erzeugen wie Star Wars„, sagt er. „Ich habe sehr viel darüber nachgedacht, ehrlich gesagt. Ich habe eine langjährige Geschichte im Comicbereich. Ich habe bei Marvel gearbeitet, ich habe bei DC gearbeitet. Und ich habe meine ganze Karriere über an beiden Orten mit Künstlern und Autoren gearbeitet, die mit diesen Comics aufgewachsen sind. Sie kennen sie in- und auswändig und sie lieben sie. Das waren in ihrer Kindheit ihre heiligen Bücher.“

„So sehr ich auch Comics und DC und Marvel liebe, und ich liebe sie wirklich, so waren sie in meiner Kindheit doch nie meine Religion. Star Wars war immer schon meine Relgion. Star Wars war die Mythologie, in die ich mich am meisten vertieft hatte. Nun diese Ehre zu bekommen, zum Spielen in dieses Universum eingeladen zu werden – und die Sachen, die wir schreiben, gehören zum Kanon – und imstande zu sein, ihm etwas hinzuzufügen, das ist etwas, das ich sehr, sehr ernst nehme. Ich nehme es außerordentlich ernst.”

So wie das klingt wird Shattered Empire eine mehr als nur würdige Ergänzung der Geschichte des Kampfes der Rebellion gegen das Imperium werden, und für die Fans genauso bedeutsam wie für den Autor.

„Ich wollte an jedem Punkt nichts mehr tun als das Quellmaterial zu ehren“, sagt Rucka, „und ich will darauf aufbauen. Ich will es so konstruktiv und nützlich, wie es mir möglich ist, ergänzen.“

Alles gelesen? Solltet ihr auch, denn der Herr Rucka liefert exzellente Einsichten in seinen Comic und in Star Wars allgemein. Hier übrigens der aktuelle Stand der Variantcover und Cover zu Shattered Empire:

Der amerikanische Sammelband erscheint im November und kann hier¹ vorbestellt werden. Auf Deutsch erscheint der Comic im Dezember unter dem Titel Imperium in Trümmern und ist hier¹ vorbestellbar.

So. Und jetzt mal eure Meinungen vor – wie gefallen euch Checchettos Illustrationen? Was sagt ihr zu Greg Ruckas Ausführungen?

Ein Kommentar

  1. Danke für diese ausführliche Übersetzung eines wirklich interessanten Artikels. Ich bin schon sehr auf diese Serie gespannt. Mal schauen, ob es Überschneidungen mit Aftermath oder Fallen Stars geben wird, mehr ist in der Zeitschiene ja noch nicht verfügbar.

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