Das erste Buch des Erweiterten Universums. Heute würden wir es als den Beginn einer Legende beschreiben. Oder den Start von Legenden. Legends. Bereits am im März 1978 bei Del Rey erschienen, war Splinter of the Mind’s Eye von Alan Dean Foster der erste Roman, der jemals für und über Star Wars geschrieben wurde, wenn man einmal vom Filmroman zu Krieg der Sterne absieht, welcher in den USA bereits 1976 erschienen ist. In Deutschland wurde der Roman zunächst als Die neuen Abenteuer des Luke Skywalker bei Goldmann verlegt und im Juli 1978 veröffentlicht. Eine Reihe von Neuauflagen folgte von 1996 bis 2003 unter dem Titel Skywalkers Rückkehr. Während die ersten drei Auflagen hier noch von Goldmann verlegt wurden, fiel die Lizenz nach 1998 mit der 4. Auflage an Blanvalet, jedoch blieb sie damit in der Random-House-Verlagsgruppe. Die Übersetzung ins Deutsche stammt von Tony Westermayr, die Neuauflagen ab 1996 wurden von Gert Rottenecker überarbeitet.
Nach der heutigen Legends-Zeitrechnung spielt der Roman im Jahre 2 NSY und damit ungefähr ein Jahr vor Episode V. Die Handlung ist ein wenig verworren, aber wenn man einmal hinein findet, dann lässt sie sich so beschreiben: Luke und Leia sind unterwegs nach Circapous IV, um eine Untergrundbewegung dazu zu bringen sich der Rebellenallianz anzuschließen. Diese Bewegung hat einige Verbündete im gesamten System, die sich, sollte sie sich der Allianz anschließen, ebenfalls beitreten wollen. Hier erinnere ich gerne an Fosters Roman Ein Sturm zieht auf, der eine ganz ähnliche Situation bereithält, jedoch deutlich später geschrieben wurde. Wie es der Zufall so will, kommen die Skywalkers – die hier natürlich noch nicht wissen, dass sie Geschwister sind und dass Vader ihr Vater ist, weil dies in der ursprünglichen Fassung ja auch gar nicht geplant war – nie auf Circappous IV an, sondern müssen auf Circapous V notlanden, wobei beide Jäger fluguntauglich zurückgelassen werden müssen. Besagter Planet wird übrigens auch Mimban genannt, nicht zu verwechseln mit Mindor, welcher sich zwar ähnlich anhört, jedoch in einiger Entfernung seine Bahnen zieht.
Mimban zeichnet sich durch eine ausgewogene Dschungelvegetation aus, welche einige primitive Rassen hervorgebracht hat, von denen einige Fleischfresser sind und andere bereits ausgestorben sind nachdem sie riesige Tempelanlagen bauen konnten. Auch befinden sich einige kleine Minenstädte des Imperiums auf dem Planeten, auf die die Geschwister selbstverständlich eher früher als später treffen. Mimban war übrigens auch ein Schauplatz der Klonkriege, so wird in der The Clone Wars-Folge Rekruten ein Lied im Holonetz den Schlammspringern der 224. gewidmet.
An Referenzen in den restlichen Legends Bereich ist zwangsläufig nichts vorhanden, jedoch bauen einige Referenzen im Legends Bereich auf dem Kaiburr-Kristall auf, welcher am Ende der Schatzsuche auf Luke wartet. So kommt dieser sowohl in Knights of the Old Republic II, als auch in The Force Unleashed vor, um die Fähigkeiten des Spielers in eine gewisse Richtung zu steigern.
Fosters Schreibstil ist Geschmacks- und Gewöhnungssache. Ich versuche da immer neutral auf einen neuen Stil einzugehen, doch schreibt Foster hier leider sehr linear und bringt durch den Stil keine neue Spannung mit in die eigentlich sehr ausgereifte Handlung mit ein. So gab es einige Situationen, die ich einfach nochmal gelesen habe, allein schon, weil ich eine eigentlich spannende Stelle zu schnell gelesen und als unwichtig abgetan hatte, weil einfach nichts darauf hingedeutet hat, dass sie wichtig, oder spannend sein könnte, was sie allerdings dann doch war.
Charakterliche Entwicklungen gibt es aufgrund des beschränkten Handlungszeitraumes und generell des Handlungszeitpunktes nicht, doch deutet sich trotzdem etwas an, was niemand von uns sehen will, jedoch mit Episode VI zum Glück über den Haufen geworfen wird. Trotzdem war eine mögliche Beziehung zwischen Luke und Leia vor Episode I lange Gesprächsthema zwischen den Fans und auch im Film Fanboys gibt es eine interessante Szene dazu.
Für Erstleser im Legends-Bereich ist Skywalkers Rückkehr sehr zu empfehlen, da an sich nur Eine neue Hoffnung gesehen werden musste, um den Roman in Gänze zu verstehen.
Als erster Roman des Erweiterten Universums bzw. Legends-Bereiches ist Skywalkers Rückkehr allerdings ein Muss für jeden Sammler. Auch bringt ihm dieser Fakt ein Bonus-Holocron ein, sodass ich letzten Endes, wenn ich Schreibstil, Spannung, Story, Charaktere und Co. mit einbeziehe, auf vier von fünf Holocrons komme.