Offizieller Blog: Jen Heddle über Rebel Heist

Lucasfilm-Redakteurin Jennifer Heddle hat im Offiziellen Blog auf StarWars.com ihre Gedanken zu Matt Kindts vierteiliger Comicserie Rebel Heist verschriftlicht. In dieser Serie, die zu den letzten Star Wars-Comicreihen von Dark Horse gehört, werden unsere großen klassischen Helden jeweils durch die Sicht eines Außenstehenden betrachtet. Wir haben Frau Heddles Ausführungen für euch übersetzt.

Star Wars-Kultfiguren von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet

Rebel Heist #2 Adam Hughes Cover (28.05.2014)
Rebel Heist #2 Adam Hughes Cover (28.05.2014)

Ich gestehe, ich habe ein Faible für die literarische Konvention, bekannte Charaktere durch andere Augen zu sehen. Die bahnbrechende Comicreihe Marvels von Kurt Busiek und Alex Ross ist gewiss ein Höhepunkt dieses Genres; auch bei Akte X spielte man hin und wieder mit dieser Konvention. Daher macht es mir Spaß, zu sehen, wie Star Wars in der derzeit bei Dark Horse erscheinenden Comic-Miniserie Rebel Heist diesem Verfahren unterzogen wird.

Der Autor Matt Kindt (Mind MGMT, Revolver) hat in Interviews gesagt, dass er persönlich mit solchen Kultcharakteren wie Han Solo, Luke Skywalker, Prinzessin Leia und Chewbacca nur umgehen könne, indem er sie durch die Augen Anderer darstellt und so seine persönliche, überlebensgroße Wahrnehmung dieser Figuren beibehält. Er führt diese Grundidee sehr gut aus, besonders mit den wundervollen Illustrationen von Marco Castiello, Dan Parsons und Gabe Eltaeb als Begleitung für seine Worte. Die Unsicherheit, die unsere neuen Protagonisten verspüren, wenn sie unseren Helden begegnen, wird dadurch nur noch verstärkt, dass Luke, Han, Leia und Chewie jeweils nur einen Teil eines großen Masterplans ausführen, dessen Details nur ihnen bekannt sind.

Rebel Heist #4 (Adam Hughes Cover)
Rebel Heist #4 Adam Hughes Cover (30.07.2014)

Somit ist Han Solo, durch die Augen eines jungen Rebellenrekruten betrachtet, ein rücksichtsloser, selbstverliebter Draufgänger, der sich nichts dabei denkt, andere in Gefahr zu bringen. Für einen erfahrenen Rebellenspion muss Leia Organa nichts als ein reiches Mädel sein, das sich die Hände nicht schmutzig machen will. Ein imperialer Sturmtruppler sieht Chewbacca nur als wilden Grobian. Und ein imperialer Spion entdeckt etwas Verdächtiges an Luke Skywalker. Und sie alle irren sich und liegen zugleich richtig… von einem gewissen Standpunkt aus betrachtet. Die Handlung, die sich daraus ergibt, ist durch und durch Star Wars.

Ich liebe an dieser Serie, wie sie eine frische Perspektive auf unsere vertrauten Helden bringt, während sie deren Wesen treu bleibt. (Seid ehrlich – würdet ihr auf einer eurer ersten Missionen als Rebell gerne den Launen von Han Solo ausgeliefert sein?) Ich liebe auch die Idee, dass unsere Helden Teil eines Puzzles sind, das perfekt zusammenpasst, und diese Gescichte betont das Teamwork und die Freundschaft, die sie zu einer ernstzunehmenden Macht machen. All dies durch die Augen von Außenseitern zu sehen macht es nur noch spaßiger. Informationen zu besitzen, die die Figur, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, nicht hat, wird euch als Leser schmunzeln lassen, während ihr darauf wartet, dass sie verstehen, wie unsere Helden tatsächlich ticken.

Also überlegt euch, euch diese Reihe zuzulegen und unsere Helden von einem gewissen Standpunkt aus zu betrachten. Eine frische Perspektive hat noch nie geschadet.

Der amerikanische Sammelband erscheint im Oktober und kann hier¹ vorbestellt werden. Über eine deutsche Ausgabe ist noch nichts bekannt.

(Quelle: StarWars.com)

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