Der Roman Einsame Entscheidungen von Timothy Zahn wurde als Nachfolgeroman von Treueschwur angekündigt. Der Roman knüpft an die vorangegangenen Ereignisse an und führt die Geschichte fort. Timothy Zahn verwendet ein echtes Staraufgebot als Hauptcharaktere, so sind Luke Skywalker, Leia Organa, Han Solo und Chewbacca weiterhin Gilad Pellaeon, Thrawn, Mara Jade und erneut die Hand der Gerechtigkeit in diesem Roman zu finden. Am Rande sei erwähnt, dass ein früherer Arbeitstitel des Romans Hand of Judgment war, was die dramaturgische Position dieser Truppe herausstellt.
Wie schon die Inhaltsangabe des Verlages verrät, ist ein Jahr nach der Zerstörung des ersten Todessterns vergangen. Auf der Suche nach einem neuen Stützpunkt will die Rebellen-Allianz mit Bidor Ferrouz, dem Gouverneur von Poln (das Poln-System gehört dem Galaktischen Imperium an) Gespräche aufnehmen. Man schickt unter anderem Han Solo und Chewbacca mit dem Millennium Falken, Leia Organa sowie insgeheim eine weitere Figur, um dieses überraschende Angebot zu überprüfen.
Doch dieser Verrat des Gouverneurs Ferrouz blieb dem Imperator nicht verborgen und so soll sich Mara Jade mit dem abtrünnigen Gouverneur „beschäftigen“. Durch die großen Sicherheitsmaßnahmen vor Ort und der Beteiligung der Rebellen glaubt diese aber, mit einer höheren Feuerkraft aufwarten zu müssen und begibt sich zunächst auf die Suche nach der einzigen Gruppe an Soldaten, die ihr fähig genug erscheinen, bei dieser Operation auszuhelfen – keiner geringeren Gruppe als der Hand der Gerechtigkeit, die schon aus Treueschwur für ihr unkonventionelles Auftreten bekannt ist. Dass die fünf desertierten Soldaten Mara Jade so bereitwillig folgen liegt vor allem daran, dass ihnen die Realität Probleme bringt: langsam gehen Materialien, wie Ersatzrüstungen, Dinge wie Munition oder Nahrungsmittel und sogar die Geldmittel aus.
Während der geheime Mitreisende der Rebellen sich diesen offenbart, beginnt Han in der Zwischenzeit auf eigene Faust zu ermitteln, ob das Angebot an die Rebellen-Allianz keine Schwierigkeiten mit sich bringt. Zur gleichen Zeit nimmt der Sternenzerstörer Schimäre eine weitere mysteriösen Person an Bord, die sogleich das Kommando übernimmt und wegen ihrer verhüllten Identität das Interesse des dritten Offiziers Gilad Pellaeon weckt. Senior Captain Thrawn bittet den Imperator um sechs weitere Sternenzerstörer für seinen Kampf gegen den Kriegsherrn Nuso Esva. Dies lehnt der Imperator jedoch ab, genauso wie Thrawns Vorschläge zur Verteidigung Endors – und damit des zweiten Todessterns.
„Die Entscheidungen eines Einzelnen prägen die Zukunft aller.“ – Einleitungszitat des Romans
Einsame Entscheidungen (Choices of One) von Timothy Zahn ist mit insgesamt 544 Seiten einer der dickeren Star Wars-Romane, obwohl Zahn nur drei Monate für den Roman benötigte. Ich gebe dem Roman vier von fünf Holocrons, da dieser Roman den Leser in gewohnter Zahn-Manier an sich bindet. So wird es teilweise schwierig den Roman wegzulegen. Timothy Zahn schafft es, den gelungen Vorgänger mindestens genauso gelungen fortzuführen – dass dieser Roman auch Schwachstellen vorzuweisen hat, sei an dieser Stelle aber nicht zu verschweigen. Wer sich einen eigenständigen Roman mit einer Story über einen seiner Lieblingscharaktere erhofft hat, wird hier enttäuscht. Wie schon in Treueschwur geraten Luke, Han und Kollegen bestenfalls zu Nebendarstellern. Der Part Maras fällt, ähnlich dem der Hand der Gerechtigkeit, sehr gering aus. Mit der Einführung des Kriegsherrn Nuso Esva schafft Zahn gewissermaßen ein exaktes Gegenstück zu Thrawn. Mit welchen ausgeklügelten Taktiken sich die beiden Strategen jedoch ausbooten wollen, wird erst allmählich enthüllt. Und das Netz der Intrigen ist so dicht, dass die Handlung auf lange Zeit unvorhersehbar bleibt. Dies verschärft Zahn noch durch einige unerwartete Wendungen in der Story.
Einsame Entscheidungen führt 20 Jahre Thrawn-Trilogie und darauf aufbauende Romane zusammen: es verbindet die Story von Treueschwur mit Die Kundschafter, der Hand von Thrawn und der Thrawn-Trilogie selbst. Wer Fan von weitreichenden Anspielungen ist, sollte sich diesen Roman also zu Gemüte führen. Zahn versuchte mit diesem Roman außerdem alles zu erfüllen, was in den letzten Jahren an Fanwünschen eingebracht wurde. Letztendlich hat Zahn wieder einmal jene Grundstimmung der Thrawn-Trilogie wiederaufleben lassen. Ihr könnt den Roman, welcher am 20. August 2012 bei Blanvalet veröffentlicht wurde, unter der ISBN 3442379547 oder hier bestellen.
Ich empfinde ähnlich, was das Buch betrifft, es ist lesenwert und die Geschichte ist wirklich geschickt aufgebaut.
Allerdings hätte ich es lieber gehabt, dass der Storyschwerpunkt doch mehr auf Mara und ihrer Arbeit während der Zeit des Imperators liegt, insgesamt war mir ihr Anteil manchmal einfach zu klein. Nach der ersten Ankündigung, die ich las, hatte ich mehr erhofft, vllt habe ich aber auch einen falschen Eindruck bekommen.
Es kann sein, das man jetzt mit Steinen nach mir wirft, aber ich muss sagen, dass es mir langsam ein bisschen zu viel Thrawn in Zahn’s Romanen wird. In fast jedem Buch von ihm läuft er einem über den Weg (und ich bin eig ein großer Fan von Thrawn)
Hier wird niemand Steine nach dir werfen. Ich finde deinen Kommentar gedanklich sehr anregend und du hast in gewisser Weise recht, Zahn baut Thrawn wirklich sehr oft ein und mir persönlich hätte es auch besser gefallen, wenn der Storyschwerpunkt auf Mara und ihrer Arbeit mir der Hand der Gerechtigkeit gelegen hätte. Ich freue mich schon auf Scoundrels – und ich denke, dass Thrawn dort nicht auftreten wird.
Ich muss mich der Rezension auch im Großen und Ganzen anschließen. Unserem „Sherlock“-mäßigen Chiss-Genie Thrawn einen ebenso genialen „Moriarty“-Gegenspieler zu liefern fand ich außerdem einen der klügsten Züge des Buchs. Die 4/5 Holocrons würde es auch von mir geben, da ich mich alles in allem gut unterhalten fühlte und das Buch definitiv über dem Durchschnitt ist.
Ich habe das Buch damals in englischer Sprache und über Kindle gelesen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass es eigentlich nicht meine bevorzugte Ära ist, fand ich den Roman – wegen oder trotz seiner vielschichtigen Handlung und ihrer Wendungen – zu langwierig. Bei der Erwähnung eines Eisplaneten gegen Ende des Buches musste ich dennoch schmunzeln.