Wir haben mal wieder einen Themen-Herbst für euch! Im letzten Jahr stand die Alphabet-Geschwader-Trilogie im Fokus. Deshalb ist dieses Jahr mal Zeit für eine Trilogie, die in den Legends positiv aufgefallen ist: Die Thrawn-Trilogie! In dieser ersten Ausgabe des „Herbst des Imperiums“ geht es um Erben des Imperiums und damit den Auftaktroman der Trilogie. Der Krieg ist eigentlich gewonnen, doch ein imperialer Großadmiral hält die Filmfiguren und die Neue Republik weiterhin auf Trab. Zudem steht ein mysteriöser Jedi im Schatten und gefährliche Attentäter trachten nach dem Leben von Rätin Leia Organa-Solo.
Genug aufgeladene Bilder also, damit sich Theo, Lukas, Carl Georg und Tobias mal genauer damit befassen können. Während Tobias und Lukas das erste Mal dieses Werk gelesen haben, sind Theo und Carl Georg wahre Urgesteine. Wie unterscheidet sich die eher frische Sicht von Kanon-Fans von der teils nostalgischen der anderen beiden? Wo sehen wir Parallelen? Wo erkennen wir alle noch markante Stärken, aber auch auffällige Schwächen? Wieso nennt man das Ganze überhaupt Thrawn-Trilogie und wie sind Mara, Ysalamiri und Joruuus mit zwanzig „U“ überhaupt an einer imaginären – da damals nicht existenten – Story-Group vorbeigekommen? All das in dieser Ausgabe, in der wir hart ins Gericht gehen, aber auch versöhnlich anerkennen, welche große Rolle dieser Roman und die ganze Trilogie für den Literatursektor rund um Star Wars gespielt hat.
Zeitmarken
- spoilerfreier Teil
- 00:00:00 – Begrüßung
- 00:02:40 – Die Origin-Story
- 00:04:50 – Thrawn, der Professionelle
- 00:08:40 – Der Moment, der uns überzeugte
- 00:10:10 – Die Macht der Filmfiguren
- 00:12:50 – Hörspiel-Luxus
- Spoilerteil
- 00:16:08 – Warum „Thrawn“-Trilogie?
- 00:26:12 – Legends-Thrawn vs. Kanon-Thrawn
- 00:36:37 – Filmfiguren: Risiko und Easy-Mode zugleich
- 00:42:28 – 90er vs. heute – Anspruch und Inhalt
- 00:50:19 – Small Galaxy Syndrome?
- 00:55:23 – Mara: Die lebendige Fanfiction?
- 01:03:58 – Ysalamiri und der Fanfic(k)-Moment…
- 01:10:20 – Joruuuus C’baoth
- 01:18:02 – Pellaeon und sein Erklär-Bär
- 01:24:22 – Konzepte und Einflüsse
- 01:33:38 – Talon Karrde und seine Hood
- 01:39:52 – Was jagt mi da, es is a Noghri
- 01:46:36 – Immer Ärger mit den Bothanern
- 01:53:35 – Das ungeplante Finale
- 02:00:12 – Keine Charakterentwicklung?
- 02:04:50 – Fazit
Blick in die Datenbank
- Zur Werksübersicht von Erben des Imperiums (Heir to the Empire) von Timothy Zahn
- Das Werk schien auf Englisch am 1. Mai 1991 bei Bantam Spectre
- seither gab es viele weitere Ausgaben, die aktuellste in der Essential Legends Collection im Juni 2021.
- Ein Boxset aller 3 Bücher als Neuauflage erschien im Mai 2022
- Auf Deutsch erschien das Werk erstmals im August 1992 als Taschenbuch bei Goldmann.
- Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums übersetzte auch Blanvalet die Jubiläumsausgabe. Diese ist auch die aktuellste Ausgabe des Werkes.
- Zudem gab es – nur im Deutschen – ein aufwändig produziertes Hörspiel aus dem Jahr 2012 von Imaga.
Die Rezensionen
Maximilian rezensierte 2013 die Jubiläumsausgabe von Blanvalet. Darin erkennt er die Bedeutung des Werkes für den Star Wars-Literaturbereich an und empfiehlt es besonders als Einstiegslektüre. Er resümiert daher: „Erben des Imperiums – im Original: Heir to the Empire – ist ein sehr beeindruckendes Werk der Star Wars-Saga und eignet sich vielleicht grade deswegen hervorragend als EU-Einsteigerlektüre. Dadurch, dass es der erste Roman im Erweiterten Universum seit 1983 war, sollte dem auch so sein“.
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Sehr spannender Podcast.
Ich erinnere mich noch wie ich zur Trilogie kam. Habe mir damals ,,Die dunkle Seite der Macht“ gekauft, fand ich spannend, aber ich war so verwirrt das ich irgendwann nicht mehr weitergelesen habe, dass es der zweite Teil einer Trilogie ist lernte ich erst später.
Denn dann bekam ich die Thrawn Trilogie als Hörspiele geschenkt, bis heute ein Highlight, dadurch kam ich dann erst so richtig zu Thrawn.
Später las ich die Comics, irgendwann kaufte ich mir auch die anderen Romane und las alle 3.
Wirklich eine tolle Trilogie, für mich einfach untrennbar mit dem Hörspiel verbunden, welches ich bestimmt schon 8 oder 10 mal gehört habe.
Ich würde aber auch zustimmen dass die anderen beiden Teile der Trilogie besser sind, freue mich schon darauf, dass ihr die dann besprechen werdet.
Find ich ja cool, dass ihr da jetzt auch nen „Re-read“ macht 🙂 Ich habe mir letztes Jahr nach der für mich sehr enttäuschenden Ahsoka-Serie mit ihrer vermurksten Thrawn-Darstellung (leider nur eines von vielen Problemen) die wunderschöne englische Essentials Gesamtausgabe geholt und nach vielen Jahren die Trilogie mal wieder gelesen.
Ich hatte die Bücher zum ersten Mal als Kind so um 2000 rum gelesen (es waren glaube ich auch mit meine ersten Star Wars Bücher, neben Shadows of the Empire, den Filmromanen und der Jedi Padawan Reihe dann nach Episode I) und damals verschlungen! Einige Jahre später hatte ich mir auch die gut gemachte deutsche Hörspielfassung angehört. Auch die Comic-Adaption hab ich mal gelesen, fand aber den Zeichenstil eher hässlich. Ich hatte also insgesamt sehr positive Erinnerungen (wobei mir inhaltlich, bis auf die wesentlichen Twists, fast alles entfallen war) und war sehr gespannt, wie die Trilogie mir nach so langer Zeit und nun als Erwachsener mit mehr Leseerfahrung und im Vergleich zu anderen Star Wars Büchern, Filmen und Serien, die wir inzwischen haben, gefallen würde.
Was soll ich sagen. Ich war sofort mittendrin und habe den ersten Band wie im Rausch durchgeschmöckert. Es fühlte sich einfach an wie nach Hause kommen. Gar nicht mal aus Nostalgie-Gründen für die Bücher selbst, sondern eher auf die Originalen Filme bezogen und im Gegensatz zur Sequel-Trilogie und dem Mandoverse. Sind die Bücher perfekt? Bei weitem nicht, aber schlecht sind sie deshalb noch lange nicht. Viele Prequel-Legends-Romane und neue Kanon-Werke sind aber oft raffinierter und tiefgründiger. Shatterpoint, MedStar, Republic Commando, Darth Plagueis & Bane oder eben Master & Apprentice, Twilight Company, Inferno Squad, Bloodline, Lost Stars oder Light of the Jedi sind die besseren Werke.
Zahns Schreibstil ist gut lesbar, hat aber durchaus seine Schwächen. Was mich beim Lesen mit der Zeit doch etwas gestört hat sind die ständigen „Memberberries“: „Blablabla, das erinnerte Luke wie er in Episode VI in der einen Szene das und das gemacht hat.“ Das wirkt schon sehr aufgesetzt und vor allem, haben die Figuren denn außer den OT-Szenen keine Erinnerungen? Nicht sehr überzeugend. Allerdings ist es zum Glück noch dezent genug, dass man die Stellen, so man will, wohlwollend überlesen kann.
An Mara Jade kann ich wenig Fan-Fictionhaftes sehen, ich finde die Figur einfach toll geschrieben und interessant, das Verhältnis zu Luke sehr spannend. Ahsoka ist doch viel mehr eine Fanfiction-Figur, die man nachträglich überall rein gequetscht hat, das finde ich deutlich schlimmer. Thrawn ist hier wirklich ein Strategie-Ass, das seinem Ruf gerecht wird, nicht bloße Behauptung. Er trifft kluge Entscheidungen (nicht wie in Ahoska) und erringt auch einige Siege (nicht wie in Ahsoka), nicht weil es der Plot so will, sondern aufgrund seines und trotz des Handels der Helden (nicht wie in Ahsoka). Auch das etwas neue Republik-Politik mit dazukommt, ein wenig Spionage- bzw. Detektiv-Arbeit geleistet wird (Band 3) und Leia eine sehr interessante Story mit den Noghri bekommt haben mir gut gefallen.
Landos AT-AT-Stadt find ich ehrlich gesagt etwas lächerlich, auch dass er schon wieder (und ab da in jeder Legends-Trilogie) irgendeine Minenoperation leitet ist schon hier etwas einfallslos. Trotzdem ist es schön ihn und Han in Schmuggler-Aktion zu sehn. Auch Luke finde ich sinnig weitererzählt. Klar er ist seit RotJ nun ein Jedi-Ritter, aber ein Meister noch lange nicht. Viel zu lernen er noch hat. Die ganze Geschichte mit ihm und Joruus finde ich sehr gelungen und spannend. Gefühlt haben mich die Karde-Kapitel immer etwas ausgebremst, weil ich gern wieder bei Luke/Mara/Joruus, bzw. Leia & den Noghri weitergelesen hätte, aber trotzdem waren diese am Ende doch interessant.
Natürlich gibt es einiges in den Büchern, das in Anbetracht der Prequels nicht mehr zusammenpasst, besonders was die Klonkriege (und Klone) angeht. Das kann man den Büchern aber finde ich nicht vorwerfen und so prominent ist das Ganze ja dann doch wieder nicht. Dark Force ist allerdings ein wirklich dämlicher Name für eine Flotte. Auch die Klon-Namen und einige Planetennamen sind witzig bis zungenbrecherisch.
Aber sind wir doch mal ehrlich, was haben wir denn außer der OT an guten Werken die nach RotJ spielen, eine epische Trilogie-Story aufziehen, all unsere liebgewonnen Figuren stimmig weitererzählen (statt ihnen unglaubwürdige Wendungen die uns nicht gezeigt oder sinnig hergeleitet werden vorzusetzen, hallo TLJ…) und zugleich mit Thrawn, Mara, Joruus, Palleon, Karde, Ferrier, Fey’lya, Winter und den Noghri so viele interessante neue Charaktere einführen? Eigentlich nicht viel.
Alle anderen Legends-Trilogien sind nur Abziehbilder von dieser und mit der NJO und den YV bin ich überhaupt nicht warmgeworden. Ep. 7 war wenig kreativ und EP. 8 und 9 haben die ST an die Wand gefahren und das Mandoverse ist auch kein vollwertiger Ersatz für das Ganze und schwankt gewaltig in seiner Qualität. Die X-Wing Reihe ist natürlich ebenfalls eine großartige Legends-Reihe, aber sie ist ja nicht als große Sequel-Trilogie zur OT gedacht, sondern erzählt eine andere (sehr gute) Geschichte.
Daher muss ich als Fazit sagen: Trotz kleiner Schwächen war, ist und bleibt die Thrawn-Trilogie für mich die einzig würdige Fortsetzung der OT, zu der ich auch in Zukunft gerne zurückkehren werde. Absolute Pflichtlektüre für jeden Star Wars Fan, die so viele Dinge erst etabliert und das Star Wars Universum als Ganzes so viel reicher gemacht hat.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Sehr spannend zu lesen, wie du die Erinnerungen mit dem erneuten Lesen vergleichst.
Gerade auch, dass du Schwächen und Stärken siehst und diese im Kontext (damals/heute) betrachtest, ist eine spannende Perspektive. Theo und Carl Georg hatten solche Momente ja auch in Podcast.
Es freut mich, dass diese Besprechungen älterer Werke Leute dazu motiviert, mal wieder in diese reinzuschauen und sich auch nochmal damit zu beschäftigen.
Mehr können wir uns von diesem „Herbst des Imperiums“ ja quasi nicht wünschen.
Danke fürs Zuhören und für deine Eindrücke! 🙂
Gerne, bin auch schon auf euer Trilogie-Fazit gespannt. Vielleicht könnt ihr es ja auch mal mit dem was der Kanon dahingehend bietet vergleichen, würde mich interessieren.