Wir sind erleichtert, dass sie uns zurückgekehrt sind, Imperator.
Leth
Das dunkle Imperium hatten wir mit seinen ersten Bänden bereits vor einigen Wochen in einer Rezension. Aber die Geschichte war nicht beendet, daher kamen Tom Veitch und Mike Beidler im Dezember 1994 mit Dark Empire II, (im Deutschen Das dunkle Imperium II) zurück. Die Reihe wurde schließlich mit Empire’s End beendet. In Paninis Star Wars Comic-Kollektion werden die acht Hefte nun in Band 74 neu aufgelegt. Der Band erscheint am 24.06. also erst in ein paar Tagen im Handel.
Im letzten Band ist der Imperator (erneut) mit seiner neuen Superwaffe (in diesem Fall dem Supersternenzerstörer der Eclipse-Klasse, die Eclipse) untergegangen und gestorben. Seine Feldherren führen sein Erbe nun weiter und terrorisieren die Rebellen. Außerdem wollen einige seiner ehemaligen Schützlinge auch dafür sorgen, dass Palpatine dieses Mal auch tot bleibt und zerstören seine übrigen Klon-Körper. Einer jedoch tötet die beiden aus Rache und erntet dafür Lob vom bereits wiederbelebten Imperator (den man allerdings weder als Imperator, noch als ehemaligen Senator Palpatine erkennen kann).
Luke Skywalker hat indes aufgrund des Holocrons aus Palpatines Schatzkammer den Jedi Kam Solusar gefunden, der in späteren Legends-Werken doch schon mehr oder weniger tragende Rollen tragen wird. Auch finden die beiden auf Ossus einen ganzen Stamm an Machtnutzern, die noch auf dem inzwischen heruntergekommenen Planeten leben. Sie sind offenbar die Nachfahren von Jedi, die früher einmal ein Ausbildungslager auf Ossus geführt haben. Wenn wir uns an die Legenden erinnern, wird auch die neue Jedi-Akademie auf Ossus errichtet werden, die bis in die Zeit von Cade Skywalkers Jugend bestehen wird.
Generell setzt Das dunkle Imperium II die Arbeit seines Vorgängers fort und setzt viele Pfeiler für das spätere Erweiterte Universum, dem jetzigen Legends-Bereich. Neben den genannten wird zum Beispiel auch eine Vision Lukes gezeigt, in der die drei Solo Kinder in einer friedlichen Galaxis als Jedi den Frieden hüten. Gut, wir wissen, dass das nicht passiert, aber immerhin wird sich auch hierauf bezogen. Außerdem basieren Die Jedi-Chroniken auf Charakteren, die hier eingeführt werden, welche von den Fans laut Einführungstext geliebt werden.
Ein neuer Charakter ist zusätzlich der Jedi Brand. Dieser hat in einer Art Taschenuniversum hinter einer Nebelwolke bei Nar Shaddaa gelebt und der dortigen Bevölkerung als König gedient. Das besondere an ihm ist, dass er, wie Darth Vader, auf einen lebenserhaltenden Anzug angewiesen ist. Dieses Modell hat allerdings keine Beine, sondern Repulsoren, sodass der Jedi schweben kann.
Der Plan des Imperators ist relativ zügig erklärt: Weil seine Untergebenen die Klon-Körper getötet haben, will er in den Körper des neu geborenen Solo Kindes schlüpfen. Die anderen wollen dies natürlich verhindern.
Der Comic hat dabei zwei massive Probleme, und ein, zwei kleinere. Problem eins: Die Story spielt über drei Monate. Leia ist zu Beginn der Handlung im sechsten Monat schwanger und am Ende wird der kleine Anakin geboren. Das alleine stört eigentlich nicht, aber das merkt man der Seitenzahl auch an. Mit 195 Seiten reinen Comics ist dieser Band definitiv einer der dickeren und langatmigeren. Zwischenzeitlich habe ich echt gehofft, dass der Comic bald vorbei ist, weil es einfach nicht weiter ging. Wären diese 195 Seiten mit guter Handlung gefüllt, dann wären sie definitiv ein Pluspunkt.
Massives Problem zwei: Es kommt kein Lesefluss zustande. In einem hohen Anteil der Panels sind Erklärkästen dazu gepackt, um noch schnell einige Fakten einzustreuen, oder die aktuelle Handlung noch ein wenig zu erläutern. Das nimmt aber teilweise so überhand, dass man der Handlung, statt ihr besser zu folgen, eher schlechter folgen kann, weil man immer wieder zwischen Erklärung und Handlung wechselt.
Eines der kleineren Probleme sind die beim Imperium bekannten Superwaffen. Nach dem Todesstern, dem zweiten Todesstern, und der Eclipse kommen hier direkt zwei neue Superwaffen hinzu: die Eclipse II und das Galaxisgeschütz. Während natürlich beide am Ende zerstört werden, bekommt das Galaxisgeschütz so viel Screentime, wie es einer Superwaffe angemessen ist und die Eclipse II fast gar keine. So geht eigentlich komplett unter, dass es sie überhaupt gibt. Nicht, dass sie etwas Sinnvolles getan hätte.
Schön ist, dass es dieses Mal keine Diskrepanzen mit anderen (mir bekannten) Werken des Legends Bereiches gibt, was definitiv von Vorteil ist.
Auch hat Luke eine kleine Liebschaft mit seiner Schülerin, moralisch vielleicht nicht ganz so genial, aber hey, jedem das seine.
Nichtsdestotrotz bekommt Star Wars Comic-Kollektion 74: Das dunkle Imperium II zwei von fünf Holocrons von mir.
Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.