Ein herzliches Hallo und Willkommen zu einem wahren Klassiker unter den Star Wars Comics. Im 44. Band der Star Wars Comic-Kollektion finden wir Mike Barons Comic-Adaption von Timothy Zahns Erben des Imperiums: Die Erben des Imperiums. Dieser Comic aus dem Hause Dark Horse erschien von Herbst 1995 bis zum Frühjahr 1996 in sechs Teilen unter dem Titel Heir to the Empire, also unter demselben Titel, wie schon das Buch. Im Deutschen wurde aus Gründen ein Die vor den Comictitel gesetzt, welcher dem Buch fehlt. Die deutsche Erstveröffentlichung erfolgte noch bei Feest Comics und Ehapa, Panini legte den Comic zunächst im Rahmen der Essentials Reihe neu auf und nun erschien er eben auch im Rahmen der Comic-Kollektion. Die Fortsetzung Die dunkle Seite der Macht ist bereits für Band 47 derselben Reihe angekündigt. Ab der Panini Ära wird als Übersetzer Michael Nagula angegeben, für Feest Comics liegen mir leider keine Daten vor.
Wie auch schon bei den Legacy Bänden und den Filmcomics, wurde die Übersetzung noch einmal überarbeitet, jedoch recht subtil, sodass man, wenn nicht aktiv danach gesucht wird, keine Äderungen auffallen. So wurde aus „Offenbar ist ihr Chefunterhändler soeben plötzlich erkrankt“ „Offenbar ist ihr Chefunterhändler überraschend erkrankt“ und aus „Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache“ wurde das ikonische „Ich habe ein ganz mieses Gefühl bei der Sache“, was den Gänsehautfaktor doch noch etwas erhöht.
Ich glaube zur Story muss ich soweit nichts mehr erzählen, die sollte inzwischen allen bekannt sein. Der Comic hält sich dabei extrem nah am Buch und mir fallen spontan keine wichtigen Szenen ein, die weggelassen wurden. Klar, fallen einige Parts weg, doch ich selber habe jetzt keinen vermisst (wobei ich gestehen muss, dass ich Erben des Imperiums das letzte Mal vor fünf Jahren gelesen habe). So kommen einige kleinere Zeitsprünge zustande, die aber den Lesefluss des Comics nicht insofern stören, dass man ihn nicht mehr versteht. Insbesondere die Szenen bei Landos Bergbauunternehmen und auch die Schlacht um Sluis Van mussten jedoch gekürzt werden.
Von der Story her kann ich nur volle Punktzahl geben und nichts anderes.
Aber was wäre ein Comic ohne Zeichnungen? Der Einleitungstext erzählt bereits von dem „europäischen Touch“, den die beiden französischen Künstler dem Comic hinzugefügt haben, als ich den Comic vor Jahren das erste Mal geöffnet hatte, habe ich jedoch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Alle Dinge und auch die Figuren wirken extrem kantig und das meine ich nicht im Sinne von Muskulös, sondern im Sinne von eckig. Die einzige Ausnahme bilden hier Leia und in einigen Szenen auch Mara Jade, alle anderen Charaktere scheinen nicht mehr weich und menschlich zu sein. Im weiteren Verlauf des Comics ändert sich dies jedoch und insbesondere häufig auftretende Charaktere sehen deutlich besser und natürlicher aus. Auch die Kolorierung lässt teilweise zu wünschen übrig und seit wann sprizt bei Lichtschwert und Laserwunden eigentlich Blut?
Auf der positiven Seite zu vermerken ist, dass jeder Charakter, von klassischen Helden, bis hin zu neu eingeführten Figuren, wie Mara Jade und Talon Karrde, alle Charaktere eindeutig zu identifizieren sind. Jeder ist auch ohne Kontext klar für sich erkennbar, allen voran Großadmiral Thrawn, der ja nun einmal blau ist.
Neben den normalen Seiten mit Comic-Panels gibt es auch Seiten mit einem Hintergrund und nur wenigen Handlungspanels, einfach um dem Leser einen größeren Eindruck der Kulisse zu vermitteln. Besonders auf Kashyyyk hat dies einen besonders beeindruckenden Effekt, da die Stadt, in der Leia und Chewbacca sich befinden, an sich ein riesiges Baumhaus ist.
Für das Cover hat man erneut auf das Cover zurückgegriffen, welches auch für den regulären Essentials Band genutzt wurde, was in der Kollektion bisher noch nicht allzu häufig vorgekommen ist, wenn ich mich recht erinnere.
Einen Fortsetzungstext gibt es dieses Mal nicht, die Kolumne Das Expanded Universe berichtet dieses Mal von Ralph McQuarrie und seiner Arbeit.
Ich gebe dem Comic vier von fünf Holocrons, da er leichte zeichnerische Startschwierigkeiten hatte, diese aber überwinden konnte und eine super Adaption des Romans hinbekommen hat, die sich auch ohne diesen super lesen und verstehen lässt.
Wir danken Panini für das Rezensionsexemplar.