Auch der zweite Band des Force Heretic-Dreiteilers stammt aus den Federn von Sean Williams und Shane Dix. Refugee erschien am 29.04.2003 bei Del Rey. Auf dem Cover zu sehen ist Jaina Solo, merkwürdigerweise mit blauem Lichtschwert, die gegen eine merkwürdig anmutende Echse kämpft. Später werden wir auch erfahren, was es für eine Echse ist, denn Jon Foster hat sich an einer Szene aus dem Buch selbst orientiert und dabei selbst den größten Spoiler auf dem Umschlag geliefert. Im Hintergrund zu sehen ist eine gelbliche, zerstörte Landschaft. Auf der deutschen Version von Regina Winter ist der Hintergrund etwas dunkler und geht ins Orangefarbene; das Cover wurde sonst aber nicht verändert. Das Erbe der Jedi-Ritter 16: Der verschollene Planet erschien am 12.02.2007 bei Blanvalet.
Band 16 spielt nur weniger Wochen nach Band 15 und setzt selbstverständlich dessen Handlung fort. Die drei Handlungsstränge um die Solos, die Skywalkers und Nom Anor werden lückenlos fortgeführt. Nach ihrem Besuch auf Galantos im letzten Roma, sind Leia und Han mitsamt ihrer Eskorte – die Zwillingssonnenstaffel und die Pride of Selonia – auf den Tipp eines Ryn hin auf dem Weg nach Bakura. Wem der Name bekannt vorkommt: Ebenso wie in Die Ruinen von Coruscant, in dem der Solo-Handlungsbogen auf der Die Schwarze Flotte-Trilogie aufbaut, baut der Solo-Handlungsbogen dieses Mal auf Der Pakt von Bakura auf. Es wird jedoch das meiste noch einmal aufgerollt, sodass man das Buch selbst nicht gelesen haben muss. Auch nimmt dieser Handlungsbogen Bezug auf Darksaber – Der Todesstern und indirekt auch auf Schatten des Imperiums, indem HRM-Droiden erwähnt und benutzt werden (auch bekannt aus Coruscant Nights I).
Ebenfalls in diesem Handlungsbogen spielt Tahiri Veilas Geschichte. Diese hat im letzten Band bereits Probleme mit ihrer von den Yuuzhan Vong eingepflanzten Persönlichkeit Riina bekommen und schottet sich innerhalb dieses Bandes immer weiter ab. Angeblich aus Trauer um Anakin. Eine Sache, die mir an dieser Stelle irgendwie überhaupt nicht passt. Gehen wir ein paar Jahre zurück an den Anfang des Krieges: Chewbacca stirbt, Han Solo schottet sich für so ziemlich vier Romane ab. Das entspricht ungefähr einem Jahr. Sehen wir uns Anakins Tod an: Jaina verfällt für einen Roman der dunklen Seite und braucht zwei weitere, um sich wieder voll dem Licht zuzuwenden. Gleichzeitig ist Jacen verschollen; das war dann wieder ein Jahr. Und jetzt plötzlich – bitte gut aufzupassen – sieben (!) Romane nach Anakins Tod, das sind mindestens 14 Monate, fällt Tahiri ein, dass sie trauern muss? Das scheint mir etwas weit hergeholt. Zumal die Zeitrechnung sowieso ein wenig merkwürdig zu sein scheint, wenn man mal den Skywalker-Bogen betrachtet.
In diesem behauptet nämlich Danni Quee Jacen gegenüber, diesen nun schon einige Jahre zu kennen. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind diese einigen Jahre eindeutig als drei zu identifizieren. Was machen die Skywalkers eigentlich? Im letzten Roman waren sie ja vom Restimperium in den Chiss-Raum aufgebrochen. Am Rande von ebenjenem treffen wir die Truppe, die um einen imperialen Transporter verstärkt wurde, auf einem Planeten, auf welchem sie gerade auf der Flucht vor einigen wütenden Einheimischen sind. Kurz darauf brechen sie nach Csilla auf, dem Heimatplanten der Chiss, um von dort aus die Erlaubnis der Chiss einzuholen, ihren Raum nach Zonama Sekot zu durchsuchen. Dabei stellt sich ihnen allerdings nicht nur die Bürokratie der Chiss in den Weg.
Außerdem trifft die Truppe hier auf den Rest der Fel-Familie.
Nom Anor baut unterdessen auf Coruscant weiter seine Untergrundzelle aus und hofft, einen Spion in die Hallen des höchsten Oberlords zu schmuggeln, damit er diesen besser kontrollieren und seine eigenen Schritte besser planen kann. Dabei kommt ihm der Kult der Jedi-Anbeter zur Hilfe, den er im letzten Band gefunden hat und nun fleißig ausbaut, unterstützt und sogar sein Anführer geworden ist.
Leider ist Der verschollene Planet ganz genauso aufgebaut wie auch Die Ruinen von Coruscant. Es gibt keine Kapitel, sondern nur Prolog, vier „Teile“ und einen Epilog. Selbst Prolog und Epilog sind unangenehm lang geraten und laden nicht dazu ein, zwischendurch mal eben etwas zu lesen. Man ist gezwungen, sich Zeit zu nehmen, was nicht immer von Vorteil ist, obwohl wieder genügend Brüche für Kapitel vorhanden gewesen wären. Mir graut es bereits vor dem dritten Teil. Auch gibt es kaum Entwicklungen, die wirklich zum großen Ganzen beitragen. Zwar werden einige charakterliche Spannungen aufgebaut, gelöst werden diese allerdings nicht. Ich hoffe mit Blick auf das Cover von Band 17, dass wir mehr von Danni Quee und Jacen zu sehen bekommen. Auch der Tahiri-Bogen hat mehr Potenzial als die Autoren es bisher nutzen, auch wenn seine Grundlage an den Haaren herbeigezogen ist.
Letztlich bekommt auch Das Erbe der Jedi-Ritter 16: Der verschollene Planet nur zwei von fünf möglichen Holocrons. Fehlen würde er der Reihe nicht.