Mit Der Koloss des Schicksals erschien im Panini-Verlag am 10. April 2012 der fünfte Band der The Clone Wars-Comicreihe. Im englischen Original war der Text von Autor Jeremy Barlow unter dem Titel The Colossus of Destiny herausgegeben worden. Die Zeichnungen stammen erneut von Ronda Pattison und den Fillbach Brothers. Auch weiterhin spielt die Handlung der Reihe im ersten Jahr der Klonkriege.
Die Handlung
Der bewaffnete Konflikt zwischen Republik und Separatisten greift um sich. Als die Kämpfe den Planeten Simocardia erreichen, macht sich Jedi-Meister Mace Windu auf den Weg, um der rohstoffreichen Welt seine Unterstützung zuzusichern. Nachdem er bereits früher hier ein Abenteuer erlebt hat, ist das Mitglied des Jedi-Rates zu einem Freund der Königsfamilie geworden. Was ihn jedoch auf der Oberfläche des Planeten erwartet, hätte sich der Jedi nie träumen lassen: Frostige Zurückweisung und…ein Kampfroboter?
Ein Jedi zwischen Pflicht und Emotionen
Ich habe mich sehr auf diese Ausgabe gefreut, da ich ein großer Fan von Mace Windu bin. Nachdem er sich auch durch die Beihilfe neuerer Werke (ich schaue dich an – Jedi der Republik – Mace Windu) den Ruf eines kaltherzigen Soldaten erworben hat, war ich gespannt, was Jeremy Barlow mit dieser schwierigen Figur anfängt. Tatsächlich ist es dem Autor gelungen, aus Mace Windu einen Charakter zu machen, der Stärken und Schwächen hat, der Emotionen zeigt und der nahbar wirkt.
Der innere Konflikt zwischen der Verbindung des Jedi zu Simocardia und den Pflichten im Krieg ist das zentrale Element der Handlung. Bereits zu Beginn warnt Yoda seinen Kameraden vor den Auswirkungen seiner Gefühle auf sein Vorgehen. Immer wieder innerhalb der Geschichte wird dieser streitbare Punkt aufgenommen und dem Leser erscheint es, als nehme Mace Windu erstmals nicht die Rolle eines hervorgehobenen Generals, sondern eines Kriegsopfers ein. Er hat mit Verlusten und Zurückweisungen zu kämpfen und muss sich selbst und seine Rolle hinterfragen.
Geschickt stellt Barlow der Haupthandlung eine Rückblende als Nebenhandlung zur Seite, in welcher das erste Abenteuer des Jedi auf Simocardia thematisiert wird. Hier erscheint der Machtnutzer als strahlender Ritter und Held. Man erfährt auch die Hintergrundgeschichte der engen Freundschaft Mace Windus zum Prinzen der Welt, welche den entscheidenden Punkt in der Handlung darstellt. Der Schwarz-Weiß-Kontrast zur aktuellen Situation ist offensichtlich. Will der Retter dieses Planeten nun tatsächlich als sein Zerstörer auftreten, nur weil der Krieg es von ihm verlangt?
Zu den philosophischen Grundlagen des Bandes gesellt sich der Kampf gegen den gigantischen Ardana Shadex als nettes Beiwerk hinzu. Allerdings ordnet sich hier die Action dem eigentlichen Betrachtungspunkt unter und ist aus meiner Sicht daher auch nicht wirklich überzeugend oder fesselnd. Der Leser kann sich eher auf die Konfrontationen zwischen dem Fremdwelter und seinen ehemaligen Freunden freuen, denn hier geht es tiefgründig zur Sache.
Wären die Zeichnungen jetzt auch nur halb so emotional wie die Handlung, dann hätten wir einen perfekten Comic-Band. Leider muss man sich auch dieses Mal auf verwaschene Farben und groteske Gestiken einstellen.
Mein Fazit
Der Autor hat mit diesem Comic eine Menge richtig gemacht und setzt stark auf Emotionen. Für Mace-Windu-Fans ein Muss!