Rezension: The Clone Wars, Band 3: Sklaven der Republik von Henry Gilroy

Sklaven der Republik
Sklaven der Republik

Im dritten Band der The Clone Wars-Comicreihe von Panini erzählt Autor Henry Gilroy eine umfangreiche Handlung unter dem Titel Sklaven der Republik (Original: Slaves of the Republic), auf welcher die Folgen 11 bis 13 der vierten Staffel der The Clone Wars-Fernsehserie basieren. Für die Zeichnungen im Comic stehen ihm Scott Hepburn, Rámon K. Perez, Lucas Marangon, Dan Parsons und Michael E. Wiggam zur Seite. Wie auch die bisherigen Comic-Abenteuer finden die Ereignisse dieses Teils zur Zeit des Beginns der Klonkriege statt.

Die Handlung

Die Separatisten überfallen den durch pazifistische Togruta-Kolonisten besiedelten Planeten Kiros und entführen dessen Bevölkerung. Nun liegt es an Ahsoka Tano, Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi, das Mysterium um das Verschwinden eines ganzen Volkes aufzuklären und die Entführten in Sicherheit zu bringen. Eine vielversprechende Spur führt zu den Zygerrianern – einer Alien-Spezies, deren diabolisches Sklaven-Imperium bereits zuvor durch die Jedi vernichtet worden war. Wird sich die Geschichte wiederholen und die Galaxis muss die Rückkehr der Leibeigenschaft in diesem Sektor erleben?

Tiefgründigkeit und Sinn

Sklaven der Republik haftet eine Tiefgründigkeit an, die die vorherigen Comic-Bände bei Weitem übertrifft. Dies zeigt bereits die Untergliederung der Geschichte in drei Abschnitte, die deutlich voneinander unterschieden werden können.

Der Prolog auf Kiros zeichnet sich vor allem durch die Interaktion Obi-Wans mit dem Separatisten-Anführer aus, die humoristisch auf den The Clone Wars-Film anspielt. Unterdessen liefert Anakin seiner Schülerin eine weitere Lektion in Sachen Angst und Tatkraft, die überzeugend den Kern der beiden Figuren trifft.

In einem kurzen Zwischenspiel erfahren die Charaktere anschließend von der Verbindung zu den Zygerrianern. Dieses wurde in den Fernsehfolgen nicht umgesetzt, da es letztlich auch im Comic für den eigentlichen Zweck einen viel zu ausschweifenden Umfang einnimmt. Dennoch findet man auch hier ein entscheidendes Stilmittel der Geschichte: Erstmals wird die Sklaverei als dunkles Thema in der Geschichte der Republik und der Jedi angesprochen. Dem Leser wird auch Anakins persönliche Verbindung zu der Thematik offenbart, die in der folgenden Handlung das Fundament für das Vorgehen des Jedi-Ritters bildet. Sie liefert ihm zusätzliche Tatkraft, führt allerdings auch zu Hast und Kurzschlussreaktionen.

Überhaupt rechne ich es dem Comic hoch an, sich dem Thema Sklaverei vergleichsweise tiefsinnig und von verschiedenen Perspektiven aus zu nähern. Hier möchte ich ein Zitat verwenden, um diesen Umstand anschaulicher zu machen:

Das Dasein einer Sklavin bedeutet, alles aufzugeben, was du den anderen und die anderen dir bedeuten.

Anakin Skywalker

In der eigentlichen Haupthandlung werden die etablierten Voraussetzungen vollumfänglich ausgenutzt. Epische Action-Sequenzen wechseln sich mit ruhigeren Momenten ab. Gerade letztere funktionieren durch die Einführung der zygerrianischen Königin als facettenreicher Antagonistin, die in ihrer ideologischen Sackgasse immer wieder von Anakin konfrontiert wird. Zusätzlich zu dieser Grundlage erwarten den Leser außerdem zahlreiche Auftritte bekannter Figuren, die die Handlung mehr in den galaxisweiten Konflikt einbinden.

Großes Lob möchte ich den Künstlern aussprechen, die die Story gekonnt in Comic-Panels verpackt haben. Gegenüber den vorherigen Bänden wurden deutlich kräftigere Farben, stärkere Linien und klar erkennbare Details verwendet. Dadurch wirkt das Gesamtwerk der TV-Serie deutlich näher und hinterlässt bei mir einen ansprechenderen Eindruck. Einziges Manko sind hin und wieder die Darstellungen von Anakin. Das altbekannte Problem, das scheinbar kein Künstler Hayden Christensens Aussehen detailgetreu umsetzen kann, hatten auch die Macher dieses Comics.

Fazit

Sklaven der Republik ist der bisherige Höhepunkt der Serie. Von Abenteuern bis philosophischen Denkansätzen bietet das Werk dem Leser einige sehr gelungene Aspekte, die die Zeichner auch optisch ansprechend umsetzen.

Bewertung: 5 von 5 Holocrons
Bewertung: 5 von 5 Holocrons

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