Im Mai ging die Darth Vader-Storyline mit Teil 4 und 5 in Star Wars #70 mit großen Schritten dem Finale entgegen. Der Comic, der offenbar die klassische Trilogie in der Zeit zwischen Episode V und VI stärker mit den Prequels, allem voran Episode IX verknüpfen soll, stammt von Greg Pak und wurden von Raffaele Ienco (Zeichnungen) und Neeraj Menon (Farben) illustriert.
Matthias Wieland zeigt sich erneut für die Übersetzung ins Deutsche verantwortlich. Das Comic-Magazin erschien wie gewohnt sowohl als Kiosk- als auch als Variant in der Comicshop-Ausgabe:
Nachdem Darth Vader von Auge des Nebelsumpfs den Wegfinder erhalten hat, muss er sich nun wieder mit Ochi von Bestoon herumschlagen. Dieser hat Piratendroiden von Bestoon mitgebracht und hetzt diese nun auf den dunklen Lord – der weiterhin nicht die Macht einsetzen darf, wenn er nicht den Zorn seines Meisters auf sich ziehen möchte. Woher diese „Droiden-Armee“ jetzt plötzlich herkommt, erscheint mir schleierhaft, und ich verstehe den Sinn auch nicht so ganz. Hat Ochi diese immer in petto, falls er mal doch nicht alleine erfolgreich ist? Dann nehme ich meinen Vergleich mit Boba Fett aus der Rezension zu Star Wars #68 hiermit offiziell zurück. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte entpuppt sich der so großartige und gefährliche Sith-Attentäter eher als Lachnummer und Feigling. Mit Aussagen wie „Fliehen ist keine Schande! Ich tu das andauernd“ degradiert er sich in meinen Augen selbst total zu einer nicht ernstzunehmenden Figur. Schade, die vorherigen Teile hatten mehr versprochen und ich bin enttäuscht, dass man diese Figur – die immerhin Reys Eltern auf dem Gewissen hat! – nicht weiter ausgebaut hat. Ochi hat im Gegensatz zu Vader auch Ahnung von dem Wegfinder, wie er funktioniert und zu lesen ist. Das ist aber anscheinend auch schon alles, was er hier in der Geschichte machen darf, nämlich das, was er laut Episode IX auch schon konnte.
Vader zerlegt jedenfalls Ochis Droiden und nutzt deren Teile um seinen Eta-2 wieder flugfähig zu machen. Und im selben Zug baut er gleich eine Kapsel, in der er den bezwungenen Ochi „zwischenlagern“ kann. Dank dessen Mitarbeit kann Vader nun den Wegfinder nutzen, um den Geheimnissen seines Meisters auf die Spur zu kommen. Wie wir wissen, führt der Wegfinder nach Exegol. Da habe ich mich gefragt, ob dieser Wegfinder eigentlich nur dieses eine Ziel gespeichert hat oder ob er theoretisch noch andere Orte ansteuern kann? Jedenfalls gelangt Vader so nun vor den roten Gasnebel, durch den es in Episode IX dann zu Exegol geht. Hier im Comic wird der Nebel aber noch bewacht, und zwar von einem riesigen krakenähnlichem Wesen und drei Sternenzerstörern. Ersteres wird im Verlauf der Handlung als „Unterart der Summa-Verminoths, den größten Raubtieren der Galaxis, klassifiziert – einen anderen Vertreter dieser Art lernen wir in Solo: A Star Wars Story im Schlund kennen! An Bord der Sternenzerstörer befindet sich auch ein ominöses Wesen, welches die Besatzung des Schiffs als „Administrator“ anredet. Dieser war bereits im vorherigen Heft zu sehen, aber offensichtlich hat er eine wichtigere Beziehung zu Exegol und zum Imperator selbst, als zunächst von mir angenommen.
Mit den Sternzerstörern im Rücken begibt sich Vader in den roten Gasnebel, nachdem er den Fangarmen des Summa-Verminoths engehen kann. Doch das Wesen greift seine Angreifer nicht nur physisch, sondern auch physisch an und so durchlebt Vader einige seiner schicksalhaftesten Konfrontationen und bekommt gleichzeitig sein eigenes Ende vor Augen geführt: Niedergestreckt von seinem eigenen Sohn, der sich daraufhin dem Imperator anschließt. Hier erhalten wir schon eine sehr präzise Vorschau auf das Ende von Episode VI – auch wenn diese Vorhersage eben nicht berücksichtigt, dass Luke seines Vaters Sohn ist!
Ansonsten kann ich sagen, dass mir dieser mystische Part wieder mit Abstand am besten gefallen hat. Dicht gefolgt von dem was passiert, nachdem der Nebel passiert ist: Vader gelangt nach Exegol und übernimmt die Kontrolle über den Summa-Verminoth! Das lässt ja auf ein imposantes Finale in Teil 6 von Ins Feuer hoffen! Allerdings müssen wir uns dafür noch bis August gedulden, denn im Juni und Juli gehört die Panini-Heftreihe ganz der Hohen Republik, bis dann in Star Wars #73 der letzte Teil von Ins Feuer erscheint.
An den Zeichnungen und deren Farbgebung habe ich weiterhin nichts auszusetzen, sie sind auch in diesem Teil der Geschichte ein Augenschmaus. Witzig fand ich die Tatsache, dass diese „Unterart der Summa-Vermoniths“ eigentlich keine Gemeinsamkeiten mit dem aus dem aus Solo hat – außer den Fangarmen natürlich. Zudem hat man sich entschieden, die vielen kleine Augen hier durch ein einziges großes zu ersetzen. Eine weitere, in meinen Augen sehr interessante Tatsache, die sich mir offenbarte: In den letzten Teilen der Darth Vader-Comics gab es immer wieder die Rückblenden in Vaders Vergangenheit als Anakin, nun aber durch die roten Linsen seines Helms gesehen. Und nun bekommen wir im roten Neben ebenfalls ein Mashup diverser Momente aus seinem Leben bis hin zu seinem Ende präsentiert – und das auch in Rot. Es zieht sich also ein deutlicher roter Faden durch die bisherigen Vader-Comics und das gefällt mir!
Fazit
Star Wars #70 hat mir schon deutlich besser gefallen und so langsam komme ich dahinter, was Ins Feuer uns Lesern eigentlich mitteilen möchte. Leider wurde das Potential der Figur Ochi von Bestoon mit der Handkante vom Tisch gefegt, daher ziehe ich ein Holocron ab, sodass das Comic-Magazin noch vier Stück erhält!
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!