Nach etwas Wartezeit geht nun die fünfteilige Minireihe The Bad Batch: Ghost Agents aus dem Hause Dark Horse und in die zweite Runde. Ob auch das zweite Heft an den durchaus überzeugenden Auftakt der Serie anknüpfen kann, lest ihr in folgender Rezension.
Hinweis: Diese Rezension enthält Spoiler zur Handlung der ersten beiden Hefte von The Bad Batch: Ghost Agents.
It just got even worse.
Hunter

Nachdem die Bad-Batch-Truppe am Ende des letzten Hefts die Verfolgung des Kopfgeldjägers Embo aufgenommen hat, führt sie diese Fährte nun zum Planeten Kessel. Der Weg dorthin ist jedoch alles andere als angenehm, und so ist insbesondere Wrecker froh, endlich auf dem Zielplaneten angekommen zu sein. Dort kommt es wenig später dann zum Showdown mit Embo und seinem vierbeinigen Begleiter. Zu allem Überfluss zeichnet sich noch ein weiteres Problem ab, denn plötzlich taucht eine mysteriöse Lichtschwert-schwingende Gestalt auf, die sich als die Beute des Kopfgeldjägers herausstellt. In letzter Sekunde nimmt Hunter die Verfolgung jener mysteriösen Person auf und gelangt mit ihr und einigen Pykes an Board des Fluchtshuttles. Getrennt von dem Rest seiner Crew, muss sich der Anführer von Kloneinheit 99 jetzt scheinbar allein der Angreiferin stellen, die mal eben kurzen Prozess mit der Pyke-Besatzung des Schiffes gemacht hat…
Michael Moreci liefert uns auch mit diesem zweiten Heft eine sehr actionlastige Ausgabe, in der er erneut unter Beweis stellen kann, wie gut er die Charaktere der Kloneinheit 99 kennt. So kann man sofort auf den ersten Seiten Wreckers Charaktereigenschaften aus der The Bad Batch-Serie wiedererkennen, als der über Techs Steuerung durch den Malstrom schimpft oder sein Gesicht glatt grün anläuft. Diese kurzen, teils hurmorvollen Dynamiken innerhalb der Truppe kommen zwischen all der Action zudem immer wieder vor und dürften die Reihe insbesondere für jüngere Leser*innen zugänglicher machen. Und auch in diesem Heft nutzen der Autor sowie das Kreativteam wieder kleine Piktogramme (wie z.B. oben auf der ersten der folgenden Vorschauseiten zu erkennen), durch die in vielen Panels mehr Platz für die Umgebungen entsteht und die obendrein – besonders in Kombination mit dem sehr kreativen Lettering – eine gewisse Einzigartigkeit mitbringen. Zum Ende bekommen wir dann schon mehr oder weniger subtile Andeutungen zur Identität der Angreiferin mit dem roten Lichtschwert, denn Fans von The Clone Wars werden hier sicher unschwer den leicht wiederzuerkennenden Lichtschwertgriff von Asajj Ventress entdecken. Zudem war sie ja bereits auf dem Cover A des vierten Hefts der Reihe zu sehen, sodass der Überraschungsmoment hier etwas verloren ging.






Das Highlight dieses Hefts sind diesmal aber ganz klar die Zeichnungen von Reese Hannigan, die keineswegs im Auftaktheft von minderer Qualität waren, aber hier qualitativ noch einmal ordentlich anziehen. Ob nun mit oder ohne Helm, Charaktere der Schadencharge sowie die Pykes sind stets gut zu erkennen und wirken in dem einen oder anderen Panel mal mehr oder weniger stilisierter. Selbst Wreckers grün anlaufendes Gesicht auf dem turbulenten Flug nach Kessel wurde hier wirklich hervorragend eingefangen, wozu natürlich auch Elisabetta D’Amicos Tuschanteile sowie die Kolorierungen von Michael Atiyeh ihren Beitrag leisten. Zu guter Letzt sei auch noch einmal die Panelanordung der Actionsequenzen im Mittelteil hervorgehoben, die mit einer etwas schieferen Anordnung auf ihre Weise mehr Dynamik in das Kampfgeschehen bringt und in Kombination mit den oben bereits erwähnten kreativ eingesetzten Piktogrammen diesen Comic einzigartig erscheinen lässt.
Fazit
The Bad Batch: Ghost Agents #2 hält, was das Cover verspricht, und treibt die Handlung actiongeladen voran, während dieses Heft insbesondere auf visueller Ebene wirklich ein Highlight darstellt. Somit steht Wreckers Zitat vom Anfang dieser Rezension glücklicherweise nicht für die Entwicklung dieser Reihe und so freue ich mich schon, den dritten Teil der Reihe für euch am 30. April zu rezensieren.
Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.
Hatten wir nicht gestern erst über personalisierte Rezensionen gelesen? Ich stimme dieser voll zu. Besonders hat mir gefallen, dass bei den Dialogen und Bildern das Feeling aus der Animationsserie rüberkommt – so würde man sich auch Filmcomics wünschen.