Dark Horse Day: The Battle of Eriadu, The High Republic Adventures #17 und Hyperspace Stories: Codebreaker #1

Nachdem Dark Horse in den letzten Wochen einige Erscheinungstermine etwas verschieben musste, gibt es nun gleich drei Hefte auf einen Schlag. Besonders die Freunde der Hohen Republik profitieren davon, da es gleich zwei Hefte für sie gibt, aber auch die Anhänger der Sequel-Trilogie gehen nicht leer aus, sondern dürfen mit Poe Dameron auf eine Mission gehen.

The High Republic Adventures #17- rezensiert von Ines

Die Schlacht von Eriadu ist im heutigen Heft noch immer im vollen Gange. The High Republic Adventures #17 von Daniel José Older bildet den vierten und vorletzten Teil des Handlungsstrangs „The Jedi and the Warden“. Danach sind es nur noch insgesamt drei Hefte bis zum endgültigen Abschluss der Reihe. Für die Illustration sorgen dieses Mal Harvey Tolibao (Zeichnungen) und Michael Atiyeh (Farben).

Zum Inhalt

Die heutige Geschichte stellt Farzala in den Mittelpunkt, der immer noch mit seiner neuen Rolle als Anführer kämpft. Als der Warden den Lava-Reaktorkern in Bri-Phrang angreift, bläst Farzala zum Rückzug und zur Evakuierung, um möglichst viele Leben zu retten. Doch diese Entscheidung trifft nicht bei allen auf Gegenliebe. Sevran Tarkin glaubt nicht, dass die Evakuierung gelingen kann. Dann ruft auch noch Ishnar an und überrascht Farzala mit einem Liebesgeständnis und der Frage, ob es denn keinen anderen Weg gebe. Farzala versinkt daraufhin, während seine Freude an der Front kämpfen, in sich selbst und sieht seinen Meister Obratuk. Dieser macht ihn darauf aufmerksam, dass seine Entscheidung auf der Angst basiert, dass das Schlimmstmögliche passieren wird. Wenn er diese loslässt, gibt es mehr Entscheidungsoptionen im Kampf. Daraufhin revidiert Farzala seine Entscheidung und fordert die evakuierenden Schiffe auf, umzukehren und für die Rettung Eriadus zu kämpfen.

Zur Umsetzung

Ich bin sehr froh, dass wir heute mal wieder ein figurenzentriertes Heft bekommen, nachdem die Schlacht von Eriadu nun schon so lange währt und mit viel Action die Charakterentwicklung komplett in den Hintergrund drängt. Farazalas Ringen um die richtige Entscheidung und seine Angst davor, für den Tod vieler Wesen, darunter vielleicht auch Freunde, zu sein, ist nachvollziehbar und sehr emotional dargestellt. Dazu tragen sowohl die Erzähltexte aus Farzalas Sicht als auch die Zeichnungen bei, in denen wir Farazala angesichts des erdrückenden Dilemmas schwitzen und in sich zusammensacken sehen.

Auch das Erscheinen von Farzalas Meister Obratuk hat mir gut gefallen. Dieser trägt mit seinem ehemaligen Schüler einen symbolischen Lichtschwertkampf in mitten einer zerstörten, rot eingefärbten, brennenden Landschaft voller Totenschädel und Gebeine aus. Dies drückt Farzalas Angst auch auf bildlicher Ebene wunderbar aus. Obratuk fordert Farzala bei diesem Kampf auch dazu auf, zu tanzen, was einen Rückbezug zu Heft #14 darstellt, wo wir diese Lektion des Meisters an seinen Padawan als Rückblick erlebt haben und ich damals kritisiert habe, dass diese Lehre dann in der Gegenwart gar keine richtige Anwendung fand. Nun passt die Lehre vom Tanzen aber besser in die Geschichte: Farzala soll, wie im Tanz, flexibler werden im Denken und sich somit neue Lösungswege eröffnen. Dass Obratuk am Ende betont, dass er kein Geist sein, sondern all diese Überlegungen aus Farzala selbst kommen und sich nur in Form seines Meisters manifestieren, ist ein schöner Moment. Farzala ist zurecht ein Jedi-Ritter geworden, der alle nötigen Fähigkeiten in sich selbst trägt und nur im richtigen Moment aufrufen muss.

Etwas überrascht und aus der Handlung rausgeworfen hat mich hingegen Ishnars plötzliches Liebesgeständnis. Hier zeigt sich mal wieder das Problem, dass die Comic-Reihe zu viele Figuren mitschleppt. Ishnar hatte in Phase III bisher noch fast nichts zu tun und war nie Fokus der Handlung. Nun kommt sie mit einem tiefgreifenden Liebesgeständnis für Farzala um die Ecke. Das fühlt sich unverdient und wie aus dem Nichts an, wenn dieses Geständnis auch sehr emotional ist: Sie weiß, dass sie den Jedi Farzala nie haben können wird, ist aber trotzdem dankbar für die Veränderung, die er in ihr ausgelöst hat. Wirklich schade, dass diese Szene sich so verschenkt anfühlt. Hier hätte es etwas mehr Aufbau dieser Liebesgeschichte gebraucht, indem in den Heften zuvor Ishnars Gefühle immer wieder zum Thema gemacht werden.

Fazit

In mitten der schon viel zu langen Action-Sequenz der Schlacht von Eriadu findet heute endlich mal wieder so etwas wie Charakterarbeit statt und das macht das Ganze gleich so viel besser und sorgt für Emotionen, die auch in den Zeichnungen ihren Niederschlag finden. Ishnars aus dem Nichts kommendes Liebesgeständnis zeigt aber dennoch mal wieder auf, dass in den vorangegangenen Heften versäumt wurde, Handlung und Figuren für diesen Moment aufzubauen.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

The High Republic Adventures: The Battle of Eriadu – rezensiert von Ines

Und auch im zweiten Heft, das ich heute für euch rezensieren darf, geht es um die Schlacht von Eridadu. Der Oneshot The High Republic Adventures: The Battle of Eriadu von Alyssa Wong trägt diese Schlacht sogar im Namen, stellt aber im Gegensatz zur Hauptreihe Padawan Gavi und Nihil-Überläuferin Driggit in den Mittelpunkt. Das extralange Heft wurde von Elisa Romboli illustriert und von Dan Jackson koloriert.

Zum Inhalt

Wir treffen Padawan Gavi, der gemeinsam mit Crash, Svi’no, Ruu and Emelsine Tarkin ebenfalls mit seinem Lichtschwert in der Schlacht von Eriadu kämpft. Doch plötzlich fühlt er deutlich die Präsenz seiner früheren Freundin Driggit, die er an die Nihil verloren zu haben glaubte. Doch Driggit ist nur zu den Nihil übergelaufen, um diese undercover zu sabotieren, und glaubt nun, in einem letzten Opfer an diesem Tag sterben zu müssen. Doch es gelingt ihr bei ihrem Abschied von den Nihil, eine Spur der Verwüstung bei den Nihil zu hinterlassen, deren von Driggit manipulierte Eviscerators unter anderem explodieren, bevor sie Schaden anrichten können. Sie und Gavi treffen sich inmitten des Schlachtengeschehens, retten sich gegenseitig das Leben, er vergibt ihr und schwört ihr weiterhin Freundschaft, während sie seine Jedi-hafte Gutherzigkeit gar nicht glauben kann. Am Ende trennen sich ihre Wege wieder, aber Gavi kann sie weiterhin in der Macht spüren und glaubt daran, dass ihre Beziehung heilen kann.

Zur Umsetzung

Driggits Redemption Arc in diesem Heft ist sehr emotional umgesetzt. Zwar wirkt es immer übertrieben krass, dass sie ihrem Freund Gavi in Escape from Valo ein Messer in die Brust gestoßen hat, nur um ihre angebliche Loyalität zu den Nihil zu beweisen, aber nun erfahren wir auch, mit welchen Konsequenzen Driggit nun leben muss. Nicht nur lebt sie in der Angst, für ihren Verrat an den Nihil sterben zu müssen. Sie glaubt auch, Gavis Freundschaft verloren zu haben, was aus seiner Sicht mehr als verständlich wäre. Zuletzt – und dieser Aspekt hat am meisten mein Mitleid geweckt – spricht sie auch noch davon, dass sie wahrscheinlich nie wieder zurück auf ihren Heimatplaneten Valo kann, da sie, nach allem, was sie getan hat, dort keine Heimat mehr finden kann. Es ergibt sich ein Bild von einer Figur, die alles geopfert hat, was ihr etwas wert ist. Der Schutz von Valo war Driggits ursprüngliche Motivation, sich den Nihil anzuschließen, und nun hat sie sich mit dieser Entscheidung selbst eine Rückkehr dorthin verwehrt. Tragisch.

Herzerwärmend sind dagegen Gavis positive Einstellung und seine Bereitschaft, zu verzeihen. Gerade die Splash-Page, auf der sich beide mit gezogenen Waffen und überraschtem Blick gegenüberstehen, und das Panel, in welchem sie sich von Spiralen (der Liebe? der Macht?) umgeben umarmen, sind wunderschön und tragen dazu bei, die Figur Driggit auch für uns Leser*innen wieder zu rehabilitieren. Generell gefällt mir bei Elisa Rombolis Zeichnungen, wie ausdrucksstark die Gesichter stets sind, was ich auch schon an den Heften gelobt hatte, die sie für die The High Republic Adventures-Hauptreihe illustriert hat.

Das einzige, was mich visuell an diesem Heft etwas stört, ist, dass Gavi und Driggit hier so unterschiedlich alt aussehen. Beide wurden uns in Escape from Valo als vierzehn Jahre alt vorgestellt und, wie auch in diesem Heft wieder im Rückblick erwähnt wird, wurden sie beide oft für Zwillinge gehalten, da sie sich so ähnlich sehen. Nun sind zwei Jahre vergangen und Driggit sieht mittlerweile aus wie eine junge Frau, deren Alter ich auf 17 oder 18 schätzen würde, und Gavi sieht mit seiner Stupsnase und Zahnlücke immer noch aus wie ein Kind. Anhand der Zeichnungen würde ich ihn eher auf zwölf oder dreizehn schätzen. Das passt nicht zusammen und nimmt der Tatsache, dass Gavi und Driggit gleichaltrige beste Freunde sein sollen, die Glaubwürdigkeit. Sieht man sich das Cover von Jake Bartok an, kann man erkennen, dass dieser es viel besser geschafft hat, beide gleich alt wirken zu lassen. Hier stehen sich glaubhaft zwei Figuren gegenüber, die wirklich so aussehen, als seien sie sechzehn.

Fazit

Alyssa Wong schafft es auf emotionale Weise, die Figur der Driggit Parse wieder zu rehabilitieren, was auch durch ausdrucksstarke Zeichnungen von Elisa Romboli unterstützt wird. Etwas Abzüge in der B-Note gibt es aber dafür, dass Gavi eindeutig zu jung aussieht im Vergleich zu Driggit.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Hyperspace Stories: Codebreaker #1 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

Gerade als eine Bande besonders kühner Piraten unter Captain Orkaro ein diplomatisches Schiff der neuen Republic kurz vor Hosnian Prime angreift, taucht Poe Dameron auf und sorgt auch ohne seine Staffelkameraden für Ordnung. Nur bei den Piraten scheint er sich damit keine Freunde gemacht zu haben.

Als Belohnung für den Erfolg hat Leia auch sogleich eine neue, geheime Mission für Poe und Snap Wexley. Sie sollen ein Gerät finden, mittels dessen die Erste Ordnung die Bewegung der Resistance-Schiffe verfolgen und ihren Funkverkehr entschlüsseln konnte. Dieses Gerät wird auf Nar Kaaga vermutet, einem Planeten am Rande des Hutten-Spaces und geschützt von einem Banshee of Bestine genannten Top-Piloten. Und natürlich wird die Neue Republik jede Kenntnis von einer solchen Mission bestreiten und keine offizielle Hilfe schicken können, wenn es Probleme gibt. Kurz, genau eine Mission, wie sie Poe liebt.

Und wie nicht anders zu erwarten, gibt es, kaum dass sie in den Sektor eingeflogen sind, gleich mal eine entsprechende Begrüßung durch ihre angekündigten Gegner. Poes Schwarm erleidet dabei sogleich erste Verluste und nachdem auch Poes X-Wing schwer beschädigt wurde, muss der Rest des Schwarms den Rückzug antreten. Poe bringt gerade noch eine Bruchlandung auf ihrem Zielplaneten zustande. Poe und BB-8 müssen nun also zu Fuß in die nächste Stadt laufen. Dort angekommen, treffen sie sich mit ihrer Kontaktperson, die ihnen erstmal eine mehr oder minder gelungene Tarnung verpasst und dann zu einer Festung der Ersten Ordnung führt, wo er das Gerät vermutet. Mittels ihrer Tarnung können Poe und BB-8 recht problemlos in die Festung vordringen, wo sie dann auch zielstrebig in die Kammer eindringen, in der sich das Gerät befinden soll. Dort erwartet sie allerdings eine Überraschung.

Die Umsetzung

Man merkt deutlich, dass diese Geschichte für ein jüngeres Publikum geschrieben wurde. Die Geschichte von Ethan Sacks ist einfach zu gradlinig und schlicht. Etwas, was sich auch in der Charakterzeichnung von Poe Dameron niederschlägt. Klar, zu dieser Zeit war er noch deutlich draufgängerischer als später, aber etwas mehr Besonnenheit besaß er schon, auch wenn dies vielleicht nicht so ganz zu dem Identifikationspotenzial jüngerer Leser gehört. Aber vielleicht ergibt sich aus dem Umstand, dass es gerade nicht so läuft, wie Poe erwartet hat, ja noch etwas Potenzial für mehr Komplexität in der Handlung.

Die Zeichnungen von José Marzan Jr. und Marc Yarza sind zwar gut, aber mit der Darstellung von Poe haben beide doch etwas Schwierigkeiten. Wenn es keine gute Vorlage gab, die man 1:1 übernehmen konnte, sind seine Gesichtszüge des Öfteren nicht mal ähnlich. Aber man erkennt ihn trotzdem aus dem Kontext heraus. Auch andernorts hat man sich einige Freiheiten genommen, um den Weltraum in den Actionsequenzen etwas dynamischer aussehen zu lassen. Da es sich um einen Comic und nicht ein Fachbuch handelt, kann ich damit aber gut leben. Nicola Righis Kolorierungen sind sehr gelungen und stimmungsvoll und auch das Lettering ist sehr passend. Das Endresultat liegt trotz der beschriebenen Schwächen qualitativ deutlich über dem, was wir normalerweise aus dieser Serie gewohnt sind.

Fazit

Ein solider Start der Mini-Reihe, die inhaltlich und optisch alle Ingredienzien für eine gelungene Geschichte hat, aber gern noch etwas an erzählerischer Komplexität zulegen darf. In bin auf das nächste Heft gespannt.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

The High Republic Adventures #18 erscheint nach derzeitiger Planung am 21. Mai. Hyperspace Stories: Codebreaker #2 folgt dann erst am 25. Juni. Bei Dark Horse geht es ansonsten am 3. Mai mit dem Young Jedi Adventures (Free Comic Book Day 2025) weiter. Am 7. Mai folgt dann Hyperspace Stories: The Bad Batch: Ghost Agents #3.

Wir danken Dark Horse für die Bereitstellung der digitalen Rezensionsexemplare und für die Vorschauseiten.

Logo zu Star Wars: Die Hohe Republik

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

Ein Kommentar

  1. Die diesjährigen Hyperspace Stories – Qui-Gon, Bad Batch, Codebreaker – sind echt allesamt narrativ auf einem hohen Niveau, und zumindest Bad Batch und Codebreaker auch zeichnerisch. Bin gespannt, was uns da noch so erwartet!
    „The Battle of Eriadu“ war zudem das beste High-Republic-Heft seit Langem – eine dicht und visuell ansprechend erzählte Geschichte genau wie ich sie mag. Chapeau, Crash Wong und Team!

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