Sieh zu und lerne!
Der Großinquisitor
Ich bin ehrlich, diese Rezension schiebe ich seit fast zwei Monaten vor mir her und hatte überlegt, sie an ein Teammitglied abzutreten, weil ich wirklich keine Lust habe, sie zu schreiben. Nach der letzten Serienadaption (The Mandalorian Staffel 2 – Part 2), die ebenso wie der vorliegende Band Obi-Wan Kenobi am 19.11.2024 erschien, hatte ich gehofft, hierüber mehr Positives berichten zu können. Leider ist das Gegenteil der Fall.
Jody Houser wurde verpflichtet, die gleichnamige Serie in nur sechs Einzelhefte zu verpacken, die dann von Salvador Larocca gezeichnet und von der Firma Guru-eFX koloriert wurden. Übersetzt wurde der Comic von Matthias Wieland.
Das Verhältnis von Folgen der Serie zu Einzelheften der Comic-Story ist damit wieder eins zu eins, da Obi-Wan Kenobi nur sechs Folgen hatte. Und das ist – und ich möchte es wirklich betonen – erneut eines der Hauptprobleme der Adaption. Wie schon bei den Vorgängern ist ganz simpel viel zu wenig Platz auf den wenigen Seiten, um neben der Haupthandlung noch auf die Charaktere einzugehen. Ausnahmslos alle handelnden Figuren kommen zu kurz, was emotionale Momente angeht. Besonders bei Kenobi und der dritten Schwester kommt das stark zu tragen, da sie als emotionale Gegengewichte der Story agieren sollten. Vader wird noch recht passend dargestellt.
Das Pacing ist schnell und wir springen oft von einem Handlungspunkt zum nächsten, ohne dabei wirklich zur Ruhe zu kommen. Der Band hat – ebenfalls erneut – den Charakter einer glorifizierten Zusammenfassung.
Dieses Mal retten auch die Zeichnungen das Konzept keineswegs. Die Kombination aus Larrocas Zeichnungen und der Kolorierung sieht aus, als käme sie aus dem Gebiet irgendwo zwischen dem uncanny Valley und der Hölle. Man hat versucht, eine Art Fotorealismus zu kreieren, der bei einigen Charakteren und Szenen, wie zum Beispiel Leia und der dritten Schwester, aussieht, als hätte man ein echtes Bild ausgeschnitten und einen Comicfilter darübergelegt, und bei anderen Charakteren die Gesichtszüge so verändert, dass man sie nicht mehr erkennt. Auch die Konsistenz ist fragwürdig. Wenn man in jedem Drittel dieses doch recht dicken Sonderbandes eine Seite aufschlägt und Obi-Wan anschaut, sieht er jedes Mal anders aus.
Gut gelungen finde ich hingegen die leider zu wenig vertretenen Landschaften, Raumschiffe und Hintergründe. Shots, in denen ein Charakter nicht im Zentrum steht, sind in meinen Augen von recht hoher Qualität.
Was nehmen wir als Fazit daraus mit? Wenn ihr die Zeit habt: Schaut lieber die Serie. Der Comic vermittelt wirklich nur einen ganz groben Überblick über die Story, holt den Leser bei Weitem nicht ab, nimmt uns nicht mit in irgendeine Art von Emotion und ist eine Beleidigung für die Augen.
Nichtsdestotrotz danken wir Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Gewinnspiel
Mit freundlicher Unterstützung von Panini verlosen wir 1x Obi-Wan Kenobi.
Um am Gewinnspiel teilnehmen zu können, müsst ihr nur die nachfolgende Frage beantworten und das unten stehende Formular ausfüllen:
Wie heißt die Frau, die während des Handlungszeitraumes von Obi-Wan Kenobi als dritte Schwester bekannt ist, mit bürgerlichem Namen?
Der Preis wird unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlost.
- Nur eine Einsendung pro Person/Familie/Haushalt!
- Einsendeschluss ist Sonntag, 25.01.2025, um 23:59
- Der Preis wird nur innerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz versendet!
- Sämtliche gesammelten Daten dienen nur dem Zweck des Preisversands und werden nach dem Ende des Gewinnspiels und dem Versand des Preises wieder gelöscht.
- Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.
In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!