Dark Horse Day: THR Adventures #13, The Wedding Spectacular & Dispatches from the Occlusion Zone #3

Am heutigen Dark Horse Day läuten die Hochzeitsglocken! Und das ist nicht der einzige Grund zur Freude für alle Fans von The High Republic. Denn heute erwarten uns mit Dispatches from the Occlusion Zone #3, The High Republic Adventures #13 und natürlich dem Wedding Spectacular gleich drei neue Comics aus der Ära der Hohen Republik. Wer sich alle drei zu Gemüte führen möchte, sollte darauf achten, das Wedding Spectacular erst nach Adventures #13 zu lesen, da ihr nur so die Geschichte von Lula, Zeen, Farzala, Ram und Co. in der richtigen Reihenfolge erzählt bekommt.

Wie immer besprechen wir die Comics in unseren Rezensionen auch inhaltlich, sodass ihr natürlich mit Spoilern rechnen müsst. Und nun viel Spaß beim Lesen und a toast to the brides!

Dispatches from the Occlusion Zone #3 – rezensiert von Theo

Der Inhalt

In Ausgabe 3 der Dispatches from the Occlusion ZoneBaron Moon – nimmt uns Daniel José Older mit einem zunächst merkwürdig wirkenden Gespann auf die Reise. Wir begegnen Emerick Caphtor, unserem Detektiv-Jedi, bei dem Absetzen einer Nachricht an die Hohe Republik, bei der er jedoch von niemand Geringerem als Niv Drendow Apruk überrascht und gefasst wird. Allerdings stellt sich alsbald heraus, dass Apruk seinerseits extra auf Emerick gewartet hat, weil er mit seiner Hilfe dem Ursprung der Namenlosen weiter auf den Grund gehen will. Deswegen macht er sich auch umgehend zu dem Lava-Mond Vrant Tarnum auf und „zwingt“ Emerick, ihn auf die Oberfläche zu begleiten. Beim Lesen könnte man schnell den Eindruck gewinnen, dass sich Emerick dabei sehr schnell von dem jungen Umbaraner herumkommandieren lässt. Aber Auch Older lüftet das Geheimnis alsbald, denn natürlich hat Emerick Niv ebenfalls ausgetrickst und darauf gesetzt, von ihm geschnappt zu werden. Als Nebenakteure sind dann auch ein paar Aschehunde, die Niv und Emerick auf dem Mond nachsetzen, bis sie sich in die Höhle retten, in der Nivs Mentor Baron Boolan seine Geheimnisse um die Namenlosen verewigt hat. Hier enthüllt Emerick dann seinen Plan, Nivs Wissen auszunutzen und die Notizen von Azlin Rell mit dem Gekrakel – anders kann ich es nicht nennen – von Baron Boolan zusammenzuführen. Niv ist begeistert dabei, denn wenn ihn eine Sache umtreibt, dann ist es ganz gewiss nicht die Loyalität zu den Nihil, sondern sein Wissensdurst. Das geht soweit, dass er sogar in Kauf nimmt zum Kriegsgefangenen der Republik zu werden, solange er in seiner Zelle später Rells Notizen analysieren darf.

Die Umsetzung

Niv Drendow Apruk und Emerick Caphtor auf gemeinsamer Schnitzeljagd. Das ist ein Gespann von zwei Charakteren, die ich vorher nicht so miteinander in Verbindung gebracht hätte. Aber wie sie beide schon in der Geschichte voneinander sagen. sie sind sich ähnlicher als gedacht. Bei haben einen unstillbaren Drang nach Wissen. Der Comic wartet mit einigen Details auf, wie dem gruseligen Fakt, dass Niv als Fünfjähriger schon unter die Fittiche von Boolan genommen wurde und die Experimente auf dem Lava-Mond live miterlebt hat. Das erklärt so einiges an Nivs Verkapptheit und gleichzeitig sieht Emerick in dem Umbaraner doch noch mehr Potenzial, wenn vielleicht nicht „Gutes“ dann doch eine Bindung. Damit schlägt Older schön den Bogen zurück zu Driggit, die wir ja schon in der vorherigen Ausgabe wiedergesehen haben. Während Driggit inzwischen aktiv gegen die Nihil arbeitet, ist Niv zwar nicht soweit, aber zumindest ihnen gegenüber nicht loyal. Ich bin sehr gespannt, ob wir Niv demnächst lediglich in Gefangenschaft sehen oder ob wir am Ende gar erleben, dass Niv Boolan als Feind gegenübersteht.

Die Zeichnungen stammen in dieser Ausgabe von Lucas Marangon während Dan Jackson für die Kolorierung verantwortlich war. Mir gefielen die Zeichnungen sehr gut, Marangon arbeitet solide, sodass alle Figuren widererkennbar und stimmig wirken. Wenn ich etwas zu beanstanden hätte, dann höchstens, dass die Panels sehr sparsam mit Hintergrundzeichnungen bestückt sind. Da würde ich mir ein wenig mehr Ausschmückung wünschen.

Fazit

Auch wenn wir in dieser Ausgabe wieder den Fokus wechseln, hatte ich dieses Mal nicht das Gefühl, dass mir entscheidende Hintergrundinfos für die Handlung fehlten. Es passiert nun auch nicht allzu viel Inhaltliches, denn das Ergebnis von Nivs und Emericks Zusammenarbeit wird natürlich nicht enthüllt. Allerdings lenkt der Fokus auf die beiden Charaktere an sich genug davon ab, sodass ich mich nicht so an der Nase herumgeführt fühle. Mit Blick auf das Cover der nächsten Ausgabe verabschiede ich mich mit der Hoffnung unser Wissensdurst-Duo noch einmal gemeinsam zu erleben.

The High Republic Adventures #13 – rezensiert von Ines

Nachdem im vorigen Heft Ram Crashpoint Tower gesprengt hat, geht der Kampf um Valo heute in The High Republic Adventures #13 weiter, welches den Abschluss des Handlungsstrangs „Return to Valo“ bildet. Die Geschichte von Autor Daniel José Older wurde illustriert von Caìo Filipe mit Farben von Michael Atiyeh.

Der Inhalt

Nach der Sprengung des Com-Turms sind Zyle Keem, Ram Jomaram und Farzala Tarabal auf dem Weg zurück nach Lonisa City und bekommen im Kampf gegen die Nihil unterwartete Unterstützung von Zyles Mutter Tanana, die mit gemeinsam mit ihrer Piratencrew – Sav Malagán, Maz Kanata, Dexter Jettster und Lavalox Verzen (dieses Mal die echte, nicht Tera Sinube undercover!) – eingreift.

Derweil will der Warden Lonisa City dem Erdboden gleichmachen, hat aber nicht damit gerechnet, dass die Bevölkerung der Stadt Rams Ansprache gehört hat und sich nun geschlossen gegen die Nihil erhebt.

Nachdem die Jedi und Pirat:innen auch Gavi und Meister Kunpar befreit haben, fliegen sie in Richtung Eriadu, während auf Valo noch immer der Kampf tobt und der Warden schwört, auf Eriadu Rache zu nehmen.

Die Umsetzung

Der Anfang des heutigen Hefts hat mich direkt gepackt und mein Interesse geweckt. Ich war zunächst verwirrt, als in den Erzählboxen plötzlich eine Stimme begann zu erzählen: „Let me tell you about Zyle Keem.“ Haben wir nach Dutzenden The High Republic Adventures-Heften hier auf einmal einen auktorialen Erzähler, der sich einschaltet? Weit gefehlt! Die unbekannte erzählende Stimme stellt sich als Zyle Keems Mutter heraus, die zum wiederholten Male gerade rechtzeitig kommt, um ihrem Kind in einer brisanten Situation den Hintern zu retten. Was in Flucht von Valo noch sehr nach Deus ex Machina roch, wird damit hier besser kontextualisiert und erklärt: Zyles Mutter macht sich Sorgen um xien und steht deshalb quasi immer auf Abruf bereit, um einzugreifen, wenn ihr Kind mal wieder in Schwierigkeiten gerät.

Das ist durchaus nachvollziehbar und führt auch zu den einem spannenden Gespräch zwischen Mutter und Kind, welches sich durch einen Großteil des Heftes zieht. Tanana versucht darin, Zyle klarzumachen, dass sie erwartet, das xier sich regelmäßig meldet, während Zyle ihr versucht zu erklären, dass xier sich gar nicht melden konnte, weil der Com-Turm gesprengt wurde, und dass xier auch alleine gut klarkommt. Eine typische Teenager-Eltern-Diskussion, nur in den Piraten-Kontext versetzt. Ich fand die Diskussion auf jeden Fall sehr amüsant. Am Ende zeigen die beiden aber auch, wie man solch einen Konflikt gut auflösen kann, indem Zyle verspricht, sich künftig öfter zu melden, und die beiden gemeinsam in den Kampf ziehen – schön symbolisiert durch das Bild, in dem die beiden Hand in Hand aus dem Schiff auf das Dach des Jedi-Tempel mitten ins Schlachtengetümmel springen.

Auch schön fand ich Farzalas kleinen Nebenplot, in dem er unbedingt auf der Star Hopper davonfliegen will, weil es das Schiff seiner Kindheit ist und ihm der Gedanke daran, alle dort wieder vereint zu sehen, während seiner Gefangenschaft bei den Nihil Kraft gegeben hat. Das Panel, in dem er traurig und sehnsüchtig zurückblickt, bevor er mit den anderen gemeinsam auf dem Piratenschiff flieht, fängt seine Emotionen sehr schön ein.

Auch ansonsten wissen Caìo Filipes Zeichnungen in diesem Heft durchaus zu überzeugen. Die Gesichter sind stets emotionsstark, die Hintergründe im Verhältnis zu anderen Zeichnern detailreich gestaltet und die Kämpfe dynamisch. Besonderen Eindruck hinterlässt bei mir die Splash Page mit den Massen an Bürger:innen Valos, die „No! More! Nihil!“ skandieren. Hier wird die Macht der einfachen Leute, die sich gegen ein Unrechtsregime auflehnen, wunderbar eingefangen. Durch die Perspektive fühlt man sich als Leser:in, als ob man mitten in der Menge der Demonstrant:innen stehen und mitschreien würde. Eine wichtige Botschaft, perfekt visualisiert!

Das Einzige, was mir an diesem Heft nicht gefällt, ist ein Problem, das The High Republic schon einmal in Phase II hatte, als alle Charaktere plötzlich nach Dalna mussten. Hier sind sich nun auch wieder Jedi, Piraten und Nihil alle einig, dass sie sich dringend auf den Weg nach Eriadu machen müssen – weil da dann ja das Wedding Spectacular stattfindet. Ich fand es leider recht unglaubwürdig, dass der Warden, der gerade auf Valo alle Hände voll zu tun hat, weiterhin den Angriff auf Eriadu zu priorisieren scheint. Noch seltsamer fand ich es aber, dass die Jedi, während der Kampf um Lonisa City noch in vollem Gange ist, abhauen, um nach Eriadu zu fliegen. Jetzt, wo das Volk sich erhoben hat, kann man die ja einfach allein lassen, oder wie? – Nicht sehr Jedi-like, meiner Meinung nach. Warum auf Eriadu gefühlte Wochen lang nichts passiert ist und die Tarkin-Familie Zeit hatte, in wahrscheinlich ausufernden Meetings zu besprechen, auf welche Seite sie sich schlagen wollen, jetzt aber plötzlich alle so eilig nach Eriadu müssen, das erschließt sich mir auch nicht.

Wenn ich bedenke, dass ich schon an Heft #11 kritisiert habe, dass Ram erst einen Abstecher nach Eriadu macht, bevor er seinem Freund Gavi auf Valo hilft, komme ich zu einem eindeutigen Schluss: Der The High Republic Adventures-Reihe hätte es gut getan, hätte man im aktuellen Handlungsstrang „Return to Valo“ nicht die beiden Handlungsorte Valo und Eriadu bespielt, sondern sich auf einen der beiden beschränkt. Auch die Anzahl der Charaktere, jetzt noch ergänzt durch die aus Phase II bekannten Pirat:innen, nimmt so langsam überhand und macht die ursprünglich kleine, familiäre Comic-Reihe etwas unübersichtlich.

Fazit

Das heutige Heft leistet tolle Charakterarbeit für Zyle und Tanana Keem und inszeniert, erzählerisch wie künstlerisch, den Aufstand der einfachen Bevölkerung sehr stark. Allerdings leidet es doch etwas unter dem „Alle müssen jetzt krampfhaft nach Eriadu“-Syndrom. Daher vergebe ich vier Holocrons.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

The Wedding Spectacular – rezensiert von Flo

Endlich ist es so weit und das wichtigste Event des Dezembers steht an – die große Hochzeit von Lula und Zeen! Glücklicherweise erreichte auch mich eine Einladung zu dieser turbulenten Feier, sodass ich euch in den folgenden Zeilen von dem Event auf Eriadu berichten kann.

Ja, ich will… mit dir in den Kampf ziehen!

Wir finden uns zunächst zu Beginn des rund 30 Seiten langem One-Shots mit Zeen und Lula am Morgen ihres Hochzeitstages auf Eriadu wieder. Die beiden sind zwar glücklich zu heiraten, jedoch hat Zeen dennoch Sorge, dass auch an diesem eigentlich schönsten Tag ihres Lebens etwas Schreckliches passieren könnte, schließlich herrscht noch immer Krieg in der Galaxis. Dennoch haben sich zahlreiche Freunde und Bekannte auf den Weg gemacht, um mit den beiden ihren besonderen Tag zu feiern. Die haben aber trotz des feierlichen Anlasses trotzdem mit den Nihil alle Hände voll zu tun. Schlussendlich finden sich dann aber doch nach und nach alle Gäste in den festlich geschmückten Hallen ein und auch BUCKETS OF BLOOD meldet sich per Holo-Nachricht bei den beiden Bräuten. Schlussendlich geben sich die beiden vor niemand Geringerem als Maz Kanata das Ja-Wort, doch mit diesem wunderschönen Augenblick startet auch die Schlacht um Eraidu …

Wie einige vielleicht schon an der recht kurzen Inhaltszusammenfassung merken können, handelt es sich bei The Wedding Spectacular aus der Feder von Daniel José Older um ein inhaltlich eher überschaubares Heft. Hier sollte man definitiv keine bahnbrechenden Entwicklungen erwarten, aber wenn man sich als Leser*in auf diese kurzweilige Geschichte einlassen kann, hat man durchaus Freude mit diesem One-Shot. Besonders am Ende musste ich schon etwas schmunzeln, als die versammelte Hochzeitsgesellschaft dem frisch getrauten Paar „For light and wife“ zurief. Leider empfand ich die Erzählweise dieses One-Shots etwas ungünstig und ich konnte mich beim Lesen nicht so recht zwischen den verschiedenen kleinen Handlungsabfolgen orientieren, auch wenn diese an sich völlig in Ordnung waren. Older holt hier zudem viele seiner Charaktere zurück und pflegt diese in die Ereignisse auf Eriadu ein. Besonders die kurzen Auftritte von Meister Buck und Kantam Sy, zwei nicht unwichtige Wegbegleiter*innen der beiden, haben mich sehr gefreut. Der Spagat zwischen der erfreulicherweise wenig kitschigen Hochzeit sowie dem stetig präsenten Kampf gegen die Nihil-Bedrohung gelingt Older mit diesem Heft insgesamt recht gut.

Was die Zeichnungen und Kolorierungen des Heftes angeht, war ich beim Blättern über die Credit-Seite kurz irritiert, denn das Heft wurde von acht (!) verschiedenen Zeichner*innen sowie vier Kolorist*innen gestaltet. So sehr ich diese künstlerische Vielfalt begrüße, so verwirrt war ich auch über die permanenten Wechsel der sich teils arg unterscheidenden Zeichen- sowie Kolorierungsstile. Dennoch wurde mein Lesefluss dadurch nicht arg beeinträchtigt. Dabei sind die Zeichnungen an sich hervorragend und die liebevoll kreierten Splash-Pages im Comic wirklich gelungen umgesetzt, sodass es sich fast so anfühlt, als wäre man ebenfalls zur Hochzeit auf Eriadu eingeladen.

Fazit

Das kurzweilige Wedding Spectacular der The High Republic Adventures hält, was es verspricht, und liefert uns mit der Heirat von Zeen und Lula eine kleine Bonusstory zur Hauptreihe, die zwar narrativ für mich nicht ganz so gut funktionierte, aber dafür mit Humor und ganz viel Herzblut bei den Zeichnungen punkten kann.

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Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

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