Rezension: The High Republic Adventures #6 von Dark Horse

Da Ines derzeit im Rahmen eines kurzen „Jedi-Retreats“ den Spuren Padmés folgt, ehe sie sich dann wieder mit der Living Force ihren Padawanen zuwendet, übernehme ich für dieses Mal ihre Vertretung. Ich hoffe, die Erschütterung der Macht wird nur minimal sein.

Der Inhalt

Zu Beginn des neuen Handlungsbogens lässt Lula ihre Erlebnisse der letzten Jahre noch mal Revue passieren. Aber anders als in den letzten Monaten besteht ihr derzeitiges Leben auf Eriadu mal nicht aus dem Kampf gegen die Nihil, sondern aus Spiel und Entspannung mit ihren Jedi-Freunden und anderen Padawanen. In das wilde Getümmel platzt aber die Nachricht von der plötzlichen Ausdehnung der Okklusionszone. Eriadu ist nun eine Grenzwelt und damit in Gefahr. Eine Gefahr, die sich sogleich realisiert, denn die Nihil greifen an und dies auch noch ausgerechnet mit der gekaperten Star Hopper. Sie kommen aber nicht zum Rauben und Plündern, sondern wollen nur Angst und Schrecken unter den Bewohnern verbreiten.

Dies können Lula und Zeen nicht dulden und auch ihre Freunde wollen nicht untätig dabeistehen und so nehmen sie zusammen den Kampf gegen die von Warden und Driggit geführten Nihil auf. Eine wilde Luftschlacht beginnt.

Die Umsetzung

Daniel José Older stellt in diesem Heft Lula in den uneingeschränkten Mittelpunkt. Und auch wenn das wilde Spiel im ersten Augenblick nicht so aussieht, gehören gemeinsam erlebter Spaß und Freude doch zu den wichtigsten – aber im Alltag zu oft vergessenen – Bindemitteln eines Teams und zu seinem Anführer bzw. hier seiner Anführerin. Zusammen mit der Selbstreflexion und Bestimmung der inneren Mission findet bei ihr also gerade ein wichtiger innerer Entwicklungsschritt hin zur Führungskraft statt, die sie dann auch sogleich in der Mission gegen die Nihil ausübt und ihr die Selbstbestätigung für diese Rolle gibt. Die äußere Handlung dagegen ist völlig beliebig, ebenso wie der Ausgang des Kampfes. Diese hätte bestenfalls zu einer wilden Filler-Folge gereicht. Aber Lula wird damit nun klar auf den Weg zu einer Anführerin gesetzt und wir dürfen gespannt sein, wie sie sich im Laufe der weiteren Hefte des Handlungsbogens weiterentwickelt.

Das Künstler-Trio aus Harvey Tolibao (Zeichnungen), Le Beau Underwood (Tusche-Anteile) und Michael Atiyeh (Farben) liefert ein farbenfrohes und bildgewaltiges Schauspiel ab, an dem nicht viel auszusetzen ist. Besonders gut haben mir die liebevoll detaillierten, doppelseitigen Panels aus der Selbstreflexion gefallen. Die Panels aus den Kampfszenen waren mir persönlich fast schon etwas zu knallig, aber für das jugendliche Lesepublikum absolut passend. In den Spielphasen geben sie ja auch die wilde Lebensenergie zu Lula wieder. Sehr praktisch fand ich auch die eingeflochtene Karte der Galaxie rund um die Okklusionszone. In Sachen Lettering durfte sich Tyler Smith komplett auf die zahlreichen Sprechblasen konzentrieren, trotz all der Aktion auf dem Spiel- und Kampfplatz gab es keinerlei lautmalerische Effekte zu setzen.

Die beiden Cover, einmal von Harvey und Kevin Tolibao, einmal von Isobel Rees, stehen in einem schönen Kontrast zum doch gemeinsamen Thema „Freude mit Freunden“ dar und passen somit super.

Fazit

Ein gelungenes Heft, bei dem man sich aber nicht von der bedeutungslosen äußeren Handlung ablenken lassen darf. Ich bin auf die weitere Charakterentwicklung von Lula sehr gespannt.


Mit dieser Reihe und dem Heft The High Republic Adventures #7 geht es erst am 10. Juli weiter.

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