Willkommen zurück zum Filler-Marathon der zweiten Staffel von The Bad Batch. In der heutigen Folge haben wir eigentlich eine exakte Spiegelung der Kritikpunkte aus der vorherigen Rezension, weshalb ich mir nicht mal die Mühe mache, neue Überschriften auszudenken: Here we go again!
Minimale Botschaft
Tatsächlich kann man diese Folge und die letzte fast in eine Rezension packen, da sie eine Art Übergang symbolisieren soll. Das Team rund um Hunter wendet sich zunehmend von der opportunistischen Cid ab und arbeitet lieber mit der Piratin beziehungsweise Befreierin von Artefakten Phee zusammen. Das wirft rückblickend das Licht auf den Rest der Staffel voraus, wo dieser Wandel dann tatsächlich in Form von Pabu auch manifestiert wird, ist hier aber wieder nur oberflächlich angedeutet. Im Gegenteil wird die Frage des Vertrauens hinter der Frage der Vernunft versteckt und simplifiziert. Doch was meine ich damit?
Die Folge läuft auf die Szene hinaus, in der Phee sich entscheidet, das Herz des Berges doch nicht zu befreien, sondern wieder zurück in die Maschine zu stecken, um deren Zerstörungswut zu beenden. Doch anstatt wirklich ein moralisches Dilemma zu konstruieren, bei dem sich Phee am Ende durchringen muss, das Richtige zu tun, lässt man sie zu einfach aus der Verantwortung. Denn die Rückgabe des Herzens ist ja am Ende nicht selbstlos, denn wie Hunter feststellt, droht der Verlust ihres Schiffes, sie für immer auf diesem Planeten festzusetzen. Also entscheidet sie sich nicht wegen der guten Argumente dafür, sondern eigentlich aus eigenen Interessen, was sie nicht so viel positiver darstellt als Cid.
Die Folge hätte also eine andere Grundstruktur und ein anderes „Trolley-Problem“ gebraucht, um uns Phee wirklich als moralisch vertrauenswürdigere Partnerin des Bad Batchs zu verkaufen. Beispielsweise eine aktivierte Maschine, die aber droht ein nahegelegenes Dorf und nicht ihre eigene Fluchtmöglichkeit zu vernichten. Stattdessen weiß man nie, ob sie das Richtige tut, weil sie es aus moralischen oder aus egoistischen Gründen für richtig hält.
Maximaler Filler
Dunkle Höhlen und Indiana Jones-esque Rätsel laden ein zu knapp 15 Minuten gähnender Langeweile. Während ich in der vorherigen Folge immerhin noch einige Lacher platzieren konnte und das Renngefühl verteidigt habe, ist diese Aneinanderreihung an Verzögerungen und die danach folgende kurze Action wirklich kein besonders motivierendes Serienvergnügen. Gerade die konstante Dunkelheit dieser Katakomben und die erfundenen Geschichten Phees mögen vielleicht auf Omega Einfluss haben, aber mich hat es irgendwann einfach nur noch genervt.
Selbst als die Maschine dann so halbwegs die Andeutung einer Zeffo-Technologie hatte (was bei genauerer Betrachtung jedoch wohl nicht der Fall, sondern eher Zufall ist), hat sich meine Laune nicht sonderlich gehoben. Es ist eine Massenvernichtungswaffe einer alten Zivilisation, die aus dem Nichts kommt (deshalb hätte ich den Zeffo-Bezug ganz gut gefunden, um wenigstens etwas Kontinuität zu erkennen) und ins Nichts verschwindet. Die Zivilisation hält nichts für unsere Crew bereit: kein neues Technik-Spielzeug im Kampf gegen das Imperium, kein Einblick in altes Wissen, der ihnen einen Vorteil verschafft. Nur der Weg zur Action wird durch diesen Ausflug geebnet. Und am Ende versagt dann auch noch die oben angesprochene moralische Entscheidung an den Ausgangsvoraussetzungen des Writers-Room.
Fazit
Viel mehr kann ich zu dieser Folge tatsächlich gar nicht sagen. Für mich ist es noch vor der vorherigen (die war wenigstens heller) tatsächlich die schlechteste der Staffel. Selbst die oft kritisierte Pabu-Folge, die Carl Georg noch rezensieren wird, gefiel mir, weil hier eben die Botschaft und Entschleunigung eine Grundlage haben, die die Einheit 99 zum nachhaltigen und später aufgegriffenen Nachdenken animiert. Hier verblasst jegliche moralische Komponente genauso schnell, wie die Mordmaschine wieder heruntergefahren wird, was die 25 Minuten dann doch wie verschwendete Lebenszeit erscheinen lassen und auch nicht dabei hilft, dass uns die Bindung zwischen Phee und dem Bad Batch danach nun so viel nachvollziehbarer und gefestigter erscheint.