Am 26.09.2023 ist der Roman Jedi: Kampfnarben von Sam Maggs erschienen. Dies ist ein Abenteuer der Crew der Stinger Mantis, das zwischen den Videospielen Star Wars Jedi: Fallen Order und Star Wars Jedi: Survivor spielt.
Ich habe vor dem Lesen des Buches extra noch den Comic Jedi: Fallen Order: Der dunkle Tempel gelesen und, da ich kein Gamer bin, danach das Video Star Wars JEDI: FALLEN ORDER – die komplette Story! vom Kollegen Tobias angesehen. Dadurch wusste ich wie die Charaktere bis vor der Geschichte aus dem Buch aufgebaut wurden. Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mir auch noch das Video Star Wars JEDI: SURVIVOR – Die komplette Story angesehen, um zu sehen wie sich dieses Buch zwischen den beiden Videospiele einbindet. In meiner Rezension werde ich diese Eindrücke ebenfalls einfließen lassen. Es wird ja auf dem Cover als Vorgeschichte angepriesen und sollte daher auch vorbereitend für die Story im Videospiel sein und die Charaktere so gestalten, dass man versteht warum sie im Videospiel so sind wie sie dort gezeigt werden.
„Jedi – Battle Scars“ ist ein brandneuer, kanonischer Star Wars Roman zur Videospielreihe „Star Wars: Jedi“ von Respawn Entertainment und Electronic Arts. Der Jedi-Schüler Cal Kestis führt die Crew der Raumjacht „Stinger Mantis“ in ein mitreißendes Abenteuer, das zwischen „Star Wars Jedi: Fallen Order“ und dem aktuellen Action-Adventure-Spiel „Star Wars Jedi: Survivor“ angesiedelt ist. Auf einer Routine-Mission treffen Cal und seine Gefährten auf eine desertierte Sturmtrupplerin, die ihnen Zugang zu einem unschätzbar wertvollen Werkzeug im Kampf gegen das Imperium verschaffen könnte. Der einzige Haken an der Sache: Die Suche danach wird sie direkt in die Arme eines der gefährlichsten Dieners des Imperiums treiben: dem Inquisitor, der als Fünfter Bruder bekannt ist …
Klappentext
Der Leser wird direkt zu Beginn des Buches in eine laufende Mission geschmissen und wir sehen den Alltag dieser Gruppe und ihre Probleme damit.
Wenn man die Kämpfe in diesem Buch liest, dann hat man das Gefühl, das man ein Videospiel spielt oder eine Romanadaption eines solchen liest. Diese Schreibweise verbindet das Buch mit den Spielen auf subtile Art und Weise. Die Autorin wechselt hauptsächlich zwischen der Sichtweise des Jedi Cal Kestis und der Nachtschwester Merrin. Dadurch erhält der Leser auf der einen Seite manchmal zwei Perspektiven eines Ereignisses und die Charakterentwicklung dieser zwei Figuren wird vorangetrieben. Wir begleiten aber auch immer mal Cere Junda und Greez Dritus auf ihrer Reise und tauchen in deren Gedanken und Emotionen ein. Es wirkt als ob man zwischen den Figuren wechseln kann, wie in einem Videospiel. Im ersten Viertel des Buches liegt der Fokus auf Merrin und Cal, was ab dem zweiten Viertel auf die Charaktere Cere und Greez erweitert wird. Bei Greez hat die Autorin den Sarkasmus dieser Figur auch wieder sehr gut eingefangen, dadurch sind dessen Abschnitte immer sehr lustig.
Der Roman dreht sich mehr um die Charakterentwicklung der Hauptfiguren Cal Kestis und Merrin als um das eigentliche Missionsziel. Der MacGuffin ist für beide Seiten anscheinend so uninteressant, dass man manchmal denkt, wieso hat das Imperium nicht schon dieses oder jenes getan, um ihn zu erhalten. Auch die Crew der Stinger Mantis erfährt viel zu spät vom MacGuffin. Durch dieses Gefühl beim Lesen habe ich auch gar keine Bindung dazu erhalten. Mir war der MacGuffin egal. Das Ende ist hervorsehbar und wir haben keine überraschenden Wendungen im Buch.
Die Entwicklung der Figuren und die Probleme innerhalb der Gruppe sind gut geschrieben und nachvollziehbar. Dies ist auch eher die Stärke des Romans. Die Kämpfe treten mehr in den Hintergrund und sind nur dazu da eine Handlung für die Charakterentwicklung von Merrin zu liefern, die ja erst am Ende des ersten Videospiels zur Crew dazugestoßen ist.
Durch den Fokus auf Merrin wird dieses Mitglied der Mantis-Crew weiter ausgebaut und erhält mehr Tiefe. Die Autorin spielt mit den Gedanken und Gefühlen der einzelnen Protagonisten und führt diese sehr detailliert aus. Leider kommt sie dabei nicht immer sofort auf den Punkt. Dadurch wirken diese Abschnitte teilweise sehr gezogen und nehmen die Spannung aus der Geschichte.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich um ein gutes Buch für Charakterentwicklung handelt aber eine mittelmäßige Hintergrundstory hat. Der Roman fühlt sich als Bindeglied zwischen den Videospielen gut an. Wer aber ein actiongeladenes Buch erwartet wird definitiv enttäuscht. Wer mehr über die Figuren aus den Videospielen erfahren will, dem kann man das Buch aber empfehlen. Wenn man das Buch gelesen hat, dann kann man besser verstehen warum die verschiedenen Charaktere an den Orten im Spiel sind und sie sich so verhalten. Somit ist er ein gutes Bindeglied zwischen den zwei Spielen. Der Roman hat mich nicht gelangweilt aber auch nicht vom Hocker gerissen, daher vergebe ich ihm gute drei von fünf Holocrons.
Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!