Rezension: Die Hohe Republik: Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall

Am heutigen 31. Oktober erscheint bei Panini mit Die Hohe Republik – Am Rande des Gleichgewichts: Präzedenzfall nicht nur ein Manga mit sehr langem Titel, sondern auch eines, welche die zweite Phase der Hohen Republik quasi abschließt, indem es teilweise sowohl nach Der Pfad der Rache als auch Vernichtung spielt. Geschrieben wurde das Werk erneut von Daniel José Older, während die Zeichnungen und der Text von Tomio Ogata beigesteuert wurden.

Spannende Prämisse

Der Manga schafft etwas, das Phase II nur selten hinbekam: Den Anschein von wirklicher Relevanz für die Handlung in Phase I und III zu haben. Das fällt in diesem Fall auch leichter, da die Rahmenhandlung unmittelbar nach Phase I spielt und zeigt, wie ein Söldner im Auftrag von Marchion Ro nach einem mysteriösen Artefakt sucht. Bei der Suche danach wird rekapituliert, was damals eigentlich geschah und wie das Artefakt dort gelandet ist. Im Fokus der Handlung steht wieder Meister Arkoff, nur eben dieses Mal selbst noch als Padawan. Zusammen mit seiner äußerst sympathischen und sehr japanisch-mütterlich wirkenden Meisterin Ravna kämpft er in der Schlacht von Dalna und wird mit den Namenlosen konfrontiert.

Spannender ist aber eher die Fortführung des Handlungsstrangs rund um den Rahmencharakter der zweiten Phase: Azlin Rell! Dieser wurde in Der Pfad der Täuschung eingeführt, leitete dann die Ermittlungen im Quest of the Jedi-One-Shot von Dark Horse und verfiel schließlich in Der Pfad der Rache in eine Panik, als er auf die Gleichmacher traf. In diesem Manga wird nun gezeigt, wie es dazu kam und wie es mit ihm weiterging und das wirft seine Schatten merklich auf Phase III voraus. Nicht nur dadurch, dass der Söldner jetzt wieder nach Informationen von Rell sucht, sondern auch personell, wenn man die Shadow of Starlight-Reihe bedenkt, die erst jüngst im englischen Original begonnen hat. Fragen beantwortet der Manga dabei selbst nicht wirklich, sondern schiebt diese eher voran, um sie dann wohl in Phase III zu entpacken, aber das tut der Spannung und der Charakterarbeit keinen Abbruch!

Insgesamt gelingt es dem Team aus Older und Ogata dabei eine sehr kurzweilige und wichtig wirkende Story zu erzählen, die sich in keinem Fall vor anderen Werken der zweiten Phase verstecken muss, sich wohl im Gegenteil eher noch vor die beiden Erwachsenenromane einordnen kann. Die Figuren sind sympathisch, die Konsequenzen glaubhaft und selbst der eher mäßig originelle Antagonist funktioniert mit seiner Persistenz doch recht gut. Am Ende bleibt die Frage offen, was nun aus Azlin wurde, womit gut in Phase III übergeleitet wird und somit, wenn man so will, Der Pfad der Rache noch einen passenden und notwendigen Epilog erhält.

Manga wider willen?

Man merkt dem Werk an, dass es durchaus als Manga charakterisiert werden kann, aber dafür werden doch einige Abstriche deutlich. Zunächst einmal ist die Lesereihenfolge im westlichen Stil gehalten und nicht von „hinten“ nach „vorne“. Zudem verfängt der Manga-Stil nicht so ganz, da es weniger zu Star Wars passt. Für mich wirkt das Werk daher meist nur unübersichtlicher als andere Comics, da es eben in schwarz-weiß gehalten wurde und manche Szenen wirklich kaum zu entziffern sind. Hier wäre es nötig gewesen mehr mit dem Medium zu arbeiten und nicht Action zeigen zu wollen, wo es der Orientierung des Lesenden im Weg steht.

Trotzdem – und das muss eben auch gesagt werden – funktioniert gerade der Schwarz-Weiß-Stil extrem gut, sobald es zu Szenen rund um die Gleichmacher beziehungsweise Namenlosen kommt. Das Schwarz symbolisiert dabei die Leere und Aussichtslosigkeit und das Spielen damit gelingt Tomio Ogata extrem gut. Auch andere Seiten überzeugen durch ihre Darstellung der Figuren, wie etwa die Verzweiflung von Azlin Rell – trotz simplifiziertem Stil – oder die Gelassenheit von Arkoffs Meisterin. Lediglich der Wookiee selbst wirkt manchmal wie eine Karikatur auf sich selbst, wenn er als Padawan gezeigt wird.

Fazit

Von mir ergeht also alles in allem eine Leseempfehlung an all jene, die Phase II verfolgt haben. Alle, die bisher nicht mit der Phase warmgeworden sind, sollten weiterhin versuchen zumindest die beiden YA-Romane zu lesen und auch diesen Manga als Abschluss anzuschauen. Er beantwortet in sich zwar noch keine drängenden Fragen, sondern schiebt das spannende Etwas eher vor sich her, um es dann wohl in Phase III zeremoniell zu enthüllen, erklärt uns aber wenigstens halbwegs glaubwürdig, wie es mit einigen Figuren weiterging und nimmt damit eine gute Brückenfunktion ein, was nach dem doch abrupten Ende von Der Pfad der Rache durchaus nötig war.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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  • Alle Angaben ohne Gewähr! Eine Barauszahlung des Gewinnes ist ausgeschlossen.

In diesem Sinne: Möge die Macht mit euch sein!

Update 06.11.2023 16:24: Die Auslosung

Ravna heißt die Meisterin von Arkoff! Von den Einsendungen mit der richtigen Antwort wurden folgende:r Gewinner:in aus dem Lostopf gezogen:

  • Claudia L. aus Alfeld

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß mit dem Comic!
Und vielen Dank an Panini für die Bereitstellung des Preises!

Ein Kommentar

  1. Die beiden Mangas aus der ersten Phase waren für mich kleine Highlights und es freut mich, dass die Geschichte auch in Phase 2 irgendwie weitergeführt wird. Wen ich meinen SUB an non SW-Büchern mal wieder abgebaut habe , freue ich mich schon sehr auf diesen Manga.

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