Rezension: Obi-Wan Kenobi Teil VI

Finalzeit bei Obi-Wan Kenobi! Mit Teil VI geht die Miniserie auf Disney+ heute offiziell zu Ende und holt noch einmal zu einem emotionalen und inhaltlichen Rundumschlag aus. Wieso das Ende der Serie nahezu perfekt war, erfahrt ihr in dieser Rezension.

Die Rezensionen zu den jeweiligen Folgen enthalten immer Spoiler zu der aktuellen Folge als auch zu allen vorher erschienenen Folgen.

VeröffentlichungRegieDrehbuch
22. Juni 2022Deborah ChowJoby Harold,
Andrew Stanton,
Hossein Amini

Während Obi-Wan Kenobi und die anderen Überlebenden von Jabiim weiterhin auf der Flucht sind, sucht Reva auf Tatooine nach einem Farmer. Doch nicht nur Obi-Wan muss sich seiner Vergangenheit und Dämonen stellen, sondern auch Reva sieht sich einer bedeutenden Entscheidung gegenüber.

Zum Inhalt

Die Folge beginnt mit der Suche Revas nach Owen und damit Luke. Nachdem ich in der letzten Rezension noch überlegt habe, welche Absichten sie mit den Informationen verfolgen könnte, war ich nun sehr gespannt, was sie dort tatsächlich tut. Nach ihrem aggressiven Auftreten jedoch war mir recht schnell klar, dass sie zunächst nicht nur zum Reden gekommen ist. Zum Glück funktioniert die Gemeinschaft auf Tatooine aber so gut, dass der befragte Wasserverkäufer Owen davon erzählt und dieser sich in der Konsequenz mit seiner Frau darauf vorbereiten kann. Daran hat mir sehr gut die kämpferische Darstellung von Beru Lars gefallen, die man aus der Originaltrilogie so nicht direkt ableiten mag, aber in Romanen wie Hoffnung der Königin mehrmals angesprochen wurde. Außerdem passt ihre etwas offenere Haltung gegenüber Obi-Wan und die Beschuldigungen gegenüber Owen, dass er wegen ihm nicht mehr hier sei, gut zu ihrem Plädoyer in Episode IV, dass Luke nicht immer hierbleiben wird. Ich war insgesamt sehr froh darüber, dass wir zunächst einmal mehr von der Familie Lars gesehen haben, da sie bisher sehr wenig in der Serie vorkamen, und die Familienmitglieder konsistent zum restlichen Kanon dargestellt wurden.

Mein Waffenlager ist gleich neben dem Sklavenchip-Deaktivator!

Während sich also auf Revas Angriff vorbereitet wird, sind Obi-Wan und Co. weiterhin auf der Flucht vor einem imperialen Sternzerstörer. Nachdem Roken offenbart, dass die Hoffnung auf eine baldige Reparatur des Hyperantriebs nur eine Illusion sei, beschließt Kenobi ihnen erneut Zeit zu verschaffen, indem er sich mit einem Schiff absetzt und Vader von ihnen fortlockt. Leia ist von dieser Idee überhaupt nicht begeistert und will ihn nicht gehen lassen, akzeptiert dann aber die Notwendigkeit und gibt ihm heimlich LOLA mit. Auch hier versucht Obi-Wan mal wieder mit Qui-Gon Kontakt aufzunehmen, was erneut nicht so wirklich zu funktionieren scheint und weshalb das so ist, erfahren wir am Ende der Folge. Besonders erwähnenswert an dieser Szene fand ich außerdem noch die Erkenntnis Rokens, dass Obi-Wan das alles gar nicht nur für die Leute auf dem Schiff tut, sondern auch für sich, um sich endlich Vader zu stellen und den Frieden damit zu machen. Für mich absolut nachvollziehbar, gerade wenn man bedenkt, dass er ihn wohl ansonsten nie losgeworden wäre und damit auch die Aufgabe auf Tatooine nicht mehr hätte ausführen können.

Wie wir daraufhin erfahren, funktioniert Obi-Wans Plan erneut und er nutzt die Fixierung Vaders auf ihn gekonnt aus. Dieses Mal ist aber wenigstens der Großinquisitor dabei, um an die Vernunft zu appellieren, doch lieber den Pfad auszulöschen als einen einzigen Jedi. Er wird zwar natürlich von Vader überstimmt, aber dieser Einwand wirft auch seinen Schatten auf das Ende der Folge voraus, bei der der Suche nach Obi-Wan von höchster Stelle Einhalt geboten werden wird. In diesem Fall aber gelingt der Plan Obi-Wans und der Rest des Pfades kann unbehelligt fliehen. Ein paar TIE-Fighter hätte man sicherlich entbehren können, um sich derer anzunehmen, aber die Botschaft der Szenen sollte klar sein. Kurz darauf landet Obi-Wan auf der Oberfläche und Vader verlangt nach seinem Shuttle, um sich Kenobi alleine zu stellen.

Teilekauf auf Tatooine

Auf Tatooine schreitet unterdessen die Vorbereitung auf den nächtlichen Angriff Revas weiter voran und Beru und Owen bringen Luke in einen gesicherten Raum auf der Farm. Reva kommt dann auch abends und beginnt mit gezücktem Lichtschwert die Anlage zu erkunden. Als sie sich einem der Räume nähert eröffnen beide schließlich das Feuer auf sie. Für mich war es nachvollziehbar, dass Beru und Owen eine Chance gegen Reva haben, und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen ist es ihr Zuhause und durch den geschickten Einsatz von Blumentöpfen und „High Grounds“ kann man diesen Umstand auch deutlich sehen. Zum anderen ist Reva ja nicht hier, um die Familie auszulöschen, sondern um Rache zu nehmen und für sie bedeutet das zu diesem Zeitpunkt, dass sie den Jungen töten muss, der mit Darth Vader beziehungsweise Anakin verbunden ist. In ihrer Auseinandersetzung mit Owen kann man das in meinen Augen gut sehen, da sie ihn ja fast davon überzeugen will, dass es sich nicht lohnt den Jungen zu beschützen. Seine Erwiderung, dass er sein Sohn sei, funktioniert dann umso besser, wenn man bedenkt, dass Reva genau das verloren hat: Eine Familie.

Zurück auf dem namenlosen Planeten stehen sich Vader und Obi-Wan nun also wirklich zum lange prophezeiten Rematch gegenüber und es beginnt fast so wie das Duell auf Mustafar in Episode III (einschließlich nur leicht verändertem Dialog). Im ersten Teil des Kampfes findet Obi-Wan langsam aber sicher wieder in seine alte Form zurück und auch Vader erkennt an, dass seine Kraft zurückgekehrt sei, aber seine Schwäche bleibt. Die Schwäche kann man sicherlich verschiedentlich interpretieren, aber für mich war damit am ehesten auf seinen Versuch angespielt Vader aufzuhalten und ihn nicht zu töten, da er noch an das Gute in Anakin glaubt, so wie Padmé am Ende von Episode III. Das ist seine Schwäche und wenn er ihn nicht töten will, hilft ihm auch seine ganze Kraft nicht. Aus diesem Grund gewinnt Vader vorerst auch die Überhand und verschüttet Obi-Wan unter einem Haufen von Steinen. Zunächst dachte ich, dass das natürlich eine gute Lösung für „als ich Euch verließ“ ist, aber auch ziemlich unrealistisch, wenn man bedenkt, dass Vader nicht prüft, ob Obi-Wan wirklich tot ist. Wobei hier auch seine Hybris und die Blindheit durch seinen Willen zu siegen deutlich werden. Doch Obi-Wan wartet nicht damit sich zu befreien, bis der Dunkle Lord wieder abgeflogen ist, sondern erkennt, dass er nicht mehr dafür kämpfen muss seinen Freund zu retten, sondern um die Zukunft zu beschützen, die er in den letzten Tagen kennengelernt hat. Er erinnert sich an all die Momente mit Leia und wofür er heute kämpft und weiß, dass er Vader deshalb aufhalten muss. So befreit er sich also aus dem Schutt und setzt zum zweiten Teil des Kampfes an.

Obi-Wan hat seine Form wiedergefunden.

In diesem Kampf hält sich Obi-Wan dann auch nicht mehr so zurück und beginnt damit, mehrere Gesteinsbrocken auf Vader niederregnen zu lassen. Daraufhin schafft er es, mehrere Schnitte an der Rüstung zu platzieren und so Vader mehr und mehr zu immobilisieren und schlussendlich auch einen Teil seines Helmes zu entfernen. Dieses Stilmittel hat auch in Star Wars Rebels beim Wiedersehen mit Ahsoka schon hervorragend funktioniert und enttäuscht hier auch keinesfalls. Das Lichtspiel auf Anakins/Vaders Gesicht mit Rot und Blau als auch die Veränderungen in der Stimme zwischen künstlich durch die Maske verändert und natürlicher Stimme Anakins haben diese Szene allein handwerklich besonders gemacht. Aber vor allem der Dialog zwischen den beiden und Ewan McGregors unglaubliche schauspielerische Leistung, machen die Szene perfekt. Obi-Wan tut es leid, was mit Anakin passiert ist. Doch Vader erwidert, dass nicht Obi-Wan Anakin getötet hat, sondern er selbst es war. Hier fügen sich also die vielen echauffierten Aufschreie der letzten Wochen zusammen und kulminieren in einer besseren Grundlage für Bens Erklärungen in Episode IV als es George Lucas in Episode III geschafft hat. Denn Obi-Wan erkennt, dass Anakin also wirklich tot ist (er muss es also streng genommen nicht wie versprochen beenden, da es schon beendet ist) und statt ihm die Genugtuung zu geben weiterzukämpfen, geht er einfach (wie einst auf Mustafar) und verabschiedet sich dieses Mal nicht von seinem Freund, sondern von Darth Vader. Nun macht es Sinn, dass er in Episode IV davon geredet hat, dass Lukes Vater von Vader verraten und getötet wurde und auch, dass er sie beide als verschiedene Personen ansieht. Vader nun dort als mögliche Gefahr zurückzulassen hätte man sicherlich etwas eleganter lösen können, trübt für mich aber nicht das Gesamtbild dieses emotionalen Wiedersehens.

Während dieser emotionalen Achterbahnfahrt ist Reva auf Tatooine mit der Verfolgung von Luke Skywalker beschäftigt und schafft es ihn bewusstlos an einem Hang liegend zu stellen. Dort schreitet sie mit dem Ziel auf ihn zu, Rache zu nehmen. Doch sie sieht nicht nur ihn dort liegen, sondern auch sich selbst; Genauso ausgeliefert wie damals und genauso hilflos im Angesicht des nahenden Todes. Während Reva also noch in Stellung geht, spürt auch Obi-Wan die Bedrohung und macht sich auf direktem Weg nach Tatooine. Dort angekommen findet er Owen und Beru bei der Suche nach Luke vor, bis kurz darauf Reva mit einem bewusstlosen Körper angelaufen kommt und Luke auf den Boden legt. Natürlich lebt er noch und die Familie bringt ihn nach drinnen, während sich Obi-Wan Reva annimmt. Dieser bezeichnet ihre Entscheidung gegen Rache als Ehrung der Opfer ihrer Freunde im Jedi-Tempel und sagt, dass sie nun frei sei, ihren eigenen Weg zu gehen. Mir hat der komplette Charakter-Arc der Figur eigentlich sehr gut gefallen. Wie schon in der letzten Rezension angeklungen empfand ich die Idee einer sich einschleichenden Inquisitorin erfrischend und auch ihre Zurückhaltung Rache zu üben, kommt in meinen Augen nicht überraschend, sondern ist konsequent mit der Darstellung ihrer eigenen Leidensgeschichte, die sie niemand anderen erleben lassen will. Ich würde mich freuen in Zukunft noch etwas mehr von ihr zu sehen und zu erfahren.

Danach gehen wir in den Abschlussteil der Folge und damit der Serie über und legen noch einige Zwischenstopps bei den anderen Hauptfiguren ein. Zunächst berichtet Vader seinem Meister Darth Sidious von der Jagd nach Kenobi und, dass sie ihn schon bald wieder finden würden. Sidious hingegen fürchtet das Aufflammen Anakins anstelle Vaders und befiehlt seinem „Freund“ die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Das ist natürlich eine lustige Spiegelung mit Obi-Wans eigener Erkenntnis, dass er die Vergangenheit nicht ändern kann. Er musste sie loslassen, um Leia zu retten und letztendlich zu erkennen, dass er Anakin nicht mehr retten kann. Obi-Wan hat sich dadurch quasi weiterentwickelt. In Vaders Fall ist das Überwinden der Vergangenheit eher ein Sicherheitsmechanismus von Darth Sidious, dass sein Untergebener nicht den Versuchungen der Hellen Seite erliegt und sich darum bemüht Absolution zu erhalten. Gleiche Ängste sehen wir im restlichen Kanon immer wieder, unter anderem am Ende des ersten Handlungsbogens der 2020er Darth Vader-Reihe, in der Sidious Vader wieder mit Hass und Wut erfüllen will, nachdem dieser auf den Spuren seiner Frau wandelte und mehr über ihren Verbleib erfahren wollte. Aus diesem Grund verbietet er ihm in diesem Fall (natürlich nur indirekt, wie Sidious das eben tut) weiter nach Obi-Wan zu suchen, denn sonst könnte ein Kontrollverlust folgen, den Sidious nicht gebrauchen kann. Zudem ist die Wut Vaders auf Obi-Wan ein Antrieb, den man nicht opfern möchte.

Abschied

Daraufhin sehen wir, wie sich Leia nun allein anzieht (sie ist selbstständiger geworden) und statt schönen Kleidern das Holster von Tala anlegt und mit Stiefeln statt Samtschuhen ausgestattet ist. Wenn ich über die dreckigen, nassen Straßen von Daiyu hätte laufen müssen, würde ich in Zukunft auch nur festes Schuhwerk tragen. Auf dem Landefeld angekommen, bereiten sie sich wieder auf die Ankunft von Besuch vor, nur dass es sich zu Erleichterung Leias diesmal nicht um eine niedere Lebensform (auch Cousin genannt) handelt, sondern um Obi-Wan, der ihr LOLA zurückbringen möchte. Diese Szene schließt auch gut an Episode IV an, wenn Obi-Wan Bail anbietet ihn jederzeit rufen zu können und Bails Befürchtungen zu den dunklen Machenschaften des Imperiums seinen Schatten auf die Anfänge der Rebellenallianz und die Zerstörung Alderaans vorauswerfen. Mir hat der formale Abschied zwischen Leia und Obi-Wan sehr gut gefallen und auch sein Vortrag über Leias Eltern und wie sie all ihre Eigenschaften in sich vereint, haben mir den ein oder anderen Schluchzer entlockt.

Zurück auf Tatooine packt Obi-Wan seine Habseligkeiten aus der Höhle ein und zieht – wahrscheinlich mit dem Finderlohn für Leia – in eine andere Immobilie auf Tatooine um. Vorher stattet er aber noch Owen einen Besuch ab und stimmt ihm zu, dass er die Ausbildung des Jungen nicht überstürzen will und er erstmal ein normales Kind bleiben soll. Hier sticht in meinen Augen auch die Spiegelung mit dem jungen Anakin heraus, der im gleichen Alter damals eben kein normales Kind mehr war, sondern seine Jedi-Laufbahn einschlug und dann zu dem wurde, was er eigentlich vernichten sollte. Obi-Wan steht hier also auch in gewisser Weise schon über den Lehren der Jedi, indem er Luke Zeit gibt, selbst irgendwann seinen Weg zu seinem Schicksal zu finden. Trotzdem darf Ben mal kurz „Hello There“ zu Luke sagen, ihm das Spielzeug aus Teil I schenken und ihn zumindest kurz kennenlernen.

War echt spannend zuzuschauen, aber freue mich trotzdem jetzt auch mit dir reden zu können.

Der letzte Abschnitt der Serie zeigt uns dann, wie Obi-Wan in der Wüste plötzlich den Machtgeist seines Meisters Qui-Gon sieht und dieser sich darüber beklagt, dass es ja lange genug gedauert habe. Demnach war Qui-Gon immer bei ihm, aber Obi-Wan war nur nicht bereit ihn zu sehen. Das ergibt sehr viel Sinn, wenn wir bedenken, dass er sich noch vor der Serie von der Macht abgeschottet hatte und erst jetzt seinen Frieden mit dem Laster gemacht hat, dass ihn immer an die Vergangenheit und sein Versagen bei Anakin hat denken lassen. Mit dem Hinweis, dass sie einiges zu tun haben (immerhin muss Kenobi noch lernen eins mit der Macht zu werden), reitet Obi-Wan in die Ferne von Tatooine und die Serie kommt zu ihrem harmonischen Ende.

Anmerkungen

Ich bin zufrieden damit, wie die Serie all ihre Handlungsbögen zu einem überzeugenden und lückenfüllenden Ende bringt. Hätte man diese Serie unbedingt gebraucht? Nein, sicherlich nicht. Aber hat sie Dinge besser verständlich gemacht und damit einen Mehrwert? Ja, auf jeden Fall! In meinen Augen stopft sie nämlich gerade jetzt nach dem Ende der letzten Folge mehr Kontinuitätslöcher als sie aufgerissen hat. Obi-Wans konstante Beschreibung von Anakin als tot, Leias Freude als sie von Ben Kenobis Anwesenheit auf dem Todesstern erfährt und Bails Überlegung sich an Obi-Wan zu wenden, weil er es ihm neun Jahre zuvor angeboten hat, ergeben jetzt entweder mehr aber in keinem Fall weniger Sinn.

Die Serie funktioniert letztendlich als Gesamtwerk am besten und ich glaube das war es auch, was viele negative Reaktionen in den letzten Wochen hervorgerufen hat. Viele haben keine Geduld mehr für Wendungen und ähnliches, die nicht am Ende einer Folge, sondern erst im Laufe einer Serie offenbart werden. So wurde sich in Teil III über den Kanonbruch hinsichtlich Episode IV beschwert, auch wenn wir noch gar nicht wussten, ob sich Vader und Obi-Wan nicht erneut treffen werden. Deshalb habe ich mich versucht mit Kritik, die eventuell über die eine Folge, die ich gerade rezensiere, hinausgeht, zurückzuhalten und am Ende hat sich das in meinen Augen als richtig erwiesen.

Muss meinen Wutkommentar schreiben… Argh

Im Gesamtblick auf die Serie kann ich nur davon sprechen, dass sich sehr zufrieden damit bin. Wir hatten die lang-ersehnte Rache Vaders – bekannt aus den Charles Soule-Comics – in Teil III, die wunderbare Hommage an Jedi: Fallen Order in Teil IV und in den letzten beiden Folgen die sich zuspitzende Jagd Vaders auf Obi-Wan bis hin zu einem Aufeinandertreffen, welches emotional war und trotzdem dem Kanon weitgehend treu geblieben ist. Als Prequel-Kind stellt diese Serie für mich eine gute Brücke zwischen den beiden besten Star Wars-Trilogien dar und hat allein deshalb einen besonderen Stellenwert. Ich muss aber auch zugeben, dass ich kein Fan der Idee wäre, nun eine zweite Staffel anzuhängen, nur um den Fans mehr davon zu geben, denn mit dem Ende der Serie kann ich so gut leben, dass ich es bis Episode IV nicht erneut unterbrochen sehen möchte.

Design und VFX

Visuell weiß die Folge in jedem Fall zu beeindrucken. Der Kampf zwischen Vader und Obi-Wan war zudem noch sehr gut inszeniert, auch wenn fliegende Steine wohl immer etwas seltsam leicht-wirkendes in Star Wars haben werden (ich erinnere nur an das Ende von Die letzten Jedi). Zudem war die Darstellung der halboffenen Maske von Vader sehr gut gelungen, da so auch die abschätzige und fast zufrieden-lächelnde Genugtuung zu sehen war als er Obi-Wan vom Tod seines Freundes Anakin erzählt hat. Überdies trug die Lichtstimmung in beiden Gesichtern, die in Zeiten der Reue blau und in Zeiten der Bestimmtheit rot wirkten, sehr zum Gesamtbild der Szene bei.

Überdies hat mir die Rückkehr nach Alderaan natürlich sehr gefallen, auch wenn wir keine neuen Sets an sich gesehen haben als auch der genauere Blick in die Farm der Familie Lars. Auch Qui-Gons Machtgeist und damit Liam Neesons Rückkehr wurden überzeugend inszeniert, genauso so wie Ian McDiarmids Kurzauftritt als Hologramm von Darth Sidious.

Fazit

Die letzte Folge von Obi-Wan Kenobi stellt für mich einen beinahe perfekten Abschluss der Serie dar. Alle losen Enden werden aufgegriffen und keine künstlich im Raum hängen gelassen, um Ansätze für eine zweite Staffel zu schaffen. Stattdessen erhält Revas Arc einen befriedigenden und vor allem positiven Abschluss, während Obi-Wan endlich lernt seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Vader muss hingegen akzeptieren, dass seine persönliche Vendetta nicht im Interesse seines neuen Meisters liegt und vorerst davon ablassen. Schlussendlich macht die junge Leia einen weiteren Schritt in Richtung der starken Kämpfernatur aus Episode IV und Luke kann weiterhin ein Kind sein, weil Obi-Wan aus der Vergangenheit gelernt hat, statt diese zu fürchten.

Die Vergangenheit bewältigt, der Zukunft entgegen!

Wie hat euch das Finale der Serie überzeugen können? Wurden alle Fäden zu einem befriedigenden Ende gebracht oder habt ihr Kritikpunkte? Teilt es gerne in den Kommentaren mit!

16 Kommentare

  1. Bin zufrieden mit dem Ende und der Serie insgesamt. Es ist nur Schade, dass teilweise bei den Special Effects zu sehr gespart wurde.
    Werde mir die Tage noch mal alle Folgen in einem Rutsch gönnen.

    Ein Spin-Off mit Reva würde mich freuen, finde die Schauspielerin gut.

    Staffel 2 von Kenobi nehme ich auch, sofern die Story was taugt und sie sich auch gut in den Kanon einfügt.

  2. Ich bin auch sehr zufrieden, auch wenn die Sache mit dem Großinquisitor weiterhin stört (wie er aussieht und vor allem, wie er denn nun den Tod überlebte XD).

    Sie macht Episode 4 auf jeden Fall runder mit Bens Standpunkt der Wahrheit :’D und als Qui Gon zu sehen war flossen die Tränen pur xD Liam Nesson dieser Schuft XD

    Abschaum Sidious hat mich auch gefreuhasst 🤔

    Freue mich schon auf mein Bingewatching Tag für die komplette Serie 🙂

  3. Die Serie lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Überflüssig! Sie ist billig produziert, geschrieben wie ganz üble Fan Fiction und inszeniert wie ein Amateurfilm.

    Immerhin war das Duell ganz brauchbar in dieser letzten Folge. Das erste hätte man sich hingegen komplett sparen können. Auch nett mit dem kaputten Helm und der wechselnden Stimme. Und das Ben sich am Ende von „Darth“ verabschiedet. Andererseits hatt ers immernoch nicht gelernt?! Er lässt diese „diabolische Maschine“ schon wieder mit dem Leben davonkommen? Klar, wir Zuschauer wissen, dass beide für ANH überleben müssen, aber die Figuren sollten das nicht wissen und ihr Handeln ergibt so keinen Sinn. Wie auch so vieles andere in der Serie.

    Revas „Geschichte“ war komplett vergeigt, das Ende irgendwie dämlich und sie stand in einer Serie mit dem Titel Kenobi, ebenso wie die nervige junge Leia, viel zu sehr im Fokus. Wie ist sie schwer verletzt, ohne Schiff mal eben nach Tatooine teleportiert? Entfernungen und Zeit sind hier, wie schon in den Sequels, scheinbar völlig willkürlich, je nachdem was der bekloppte Plot grade braucht.

    Diese Serie hätte auch ganz anders sein können. Ohne Darth Vader, die Inquisitoren, Leia und Jedi Flüchtlinge. Es hätte ein kammerspielartiges Charakterdrama um Kenobi auf Tatooine sein können, der mit seiner Vergangenheit und der Zukunft der Jedi und der Galaxis ringt, mit Qui-Gon Zwiesprache hält, vielleicht ein paar Siedlern gegen Sandleute hilft und mal bei den Larsens zum Kaffee vorbeischaut. Das gab es ja auch so in der Art im Legends-Roman Kenobi. Auch nicht unbedingt notwenig, aber da zumindest konsequent und gut geschrieben umgesetzt.

    Ingesamt also leider nicht zu gebrauchen. Die Makel überwiegen für mich die wenigen positiven Momente. Gehört für mich nicht zur offiziellen Geschichte und kann ab in die Mottenkiste des Vergessens. So ich geh jetzt The High Republic weiterlesen, immerhin gibt auch noch gutes Star Wars da draußen. Diese Serie gehört aber definitiv nicht dazu.

    PS: Leider waren die Einschalqouten wohl sehr hoch (sogar höher als Mando), daher gibt es schon Gerüchte über weitere Staffeln oder Spin-Offs (Reva? Leia? Nooooooooooo!). Ich hoffe wir bleiben davon verschon!

    1. Kritik findest also unangemessen oder wie? An meiner Wortwahl gibt es jedenfalls nichts auszusetzten. Ein wenig Überspitzung und Pointierung halt. Wenn dich das schon auf die Barrikaden bringt, solltest du vielleicht keine Kritken und Kommentare lesen. Stumpfsinnig finde ich es eher, gleich persöhnlich zu werden, statt auf sachlicher Eben auf meine Argumente einzugehen, oder selbst Gegenpositionen darzulegen. Ist halt der einfach Weg, aber auf so ein Niveau begeben ich mich nicht.

    2. An alle in dem Thread: Meinungen dürfen geäußert werden. Der Umgang miteinander bleibt aber bitte friedvoll und möglichst nicht polemisch (egal ob man die Folge/Serie mochte oder nicht), sonst machen wir hier zu. 🙂 Alle mal schön ein Glas von Tante Berus blauer Milch trinken, und weiter geht’s. 🙂

    3. Ich war jetzt den ganzen Tag nicht online und weiß nicht, was nach meinem – jetzt offensichtlich gelöschten – Kommentar noch so geschrieben wurde, würde aber wirklich rein aus Interesse gerne nachfragen, was bitte an meinen letzten Zeilen nicht mit der Nettiquette vereinbar war, zumal es ja anscheinend auf der anderen Seite „überflüssig“, „übel“ oder „dämlich“ sind. Ich dachte eigentlich, hier würde der Ton noch gemäßigt sein im Vergleich mit anderen Star-Wars-Fanseiten, aber vielleicht täusche ich mich ja auch. Dann beschränke ich mich natürlich gerne auch wieder auf die Datenbank-Funktion und lasse die Kommentarsektion in Ruhe.

    4. Der Ton hier in den Kommentaren gefällt mir auch nicht, daher schließe ich den Thread hier. Wer ausgeglichenere Debatten zu der Serie sucht, dem empfehle ich den neuen JediCast.

  4. Insgesamt nicht begeistert von der Serie. Ich könnte hier jetzt zeilenlang meine Probleme aufzählen, angefangen vom Schlechten writing bis hin zu absolut unnötigen Fanservice. Aber dafür ist mir meine Zeit etwas zu wertvoll, lese lieber weiter High Republic. Ich kann nur sagen, dass es Elemente gab die mir gefallen haben das negative aber definitiv überwiegt…

    Die serie basiert nur auf dem Konzept eines epischen kampfes zwischen Vader und Kenobi und Episch ist nicht gleich eine gute Story.

    3/10 Insgesamt

  5. Kann mich auch nur Darth Mopp und _Deathtrooper anschließen: Leider überflüssig und meine Bewertung -naja 4/10.
    Klar habe ich mich auch über ein Wiedersehen mit Ewan McGregor und Hayden gefreut, aber die Story (Plot & Time Holes!), die Regie und die neuen Charaktere? Alles Mittelmaß ! Und es gibt soooo gute Drehbuchautoren…. – aber es wird alles nur halbherzig realisiert 🙁 Ich brauche keine neue STAR WARS Serie jedes Jahr – ich brauche EINE Hammerserie alle 5 Jahre! Oder alle 3 Jahre einen guten SW FiIm!
    Nächste Hoffnung: ANDOR!

  6. Eine Kleinigkeit beschäftigt mich: Warum lässt Obi-Wan bei seinem Auszug diese schwarze Kiste in der Höhle stehen? Ist das irgendeine Anspielung, die ich nicht verstanden habe?

    1. Da war ja auch einiges aus seiner Vergangenheit drin. Also unter anderem der Holokommunikator am Anfang der Serie. Vielleicht war das symbolisch, dass er damit abgeschlossen hat. Der Holoprojektor hat sich ja sowieso erledigt aber vielleicht hat er sich so vom Rest der Andenken getrennt. Oder es war wie Florian sagt einfach zu schwer 😀

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