Mit Teil V von Obi-Wan Kenobi erhalten wir diese Woche bereits die vorletzte Folge der Serie! Wieso diese Folge viel zum Gesamteindruck der Serie beiträgt und warum sie einige Fragen für das Finale offen lässt, erfahrt ihr in dieser Rezension!
Die Rezensionen zu den jeweiligen Folgen enthalten immer Spoiler zu der aktuellen Folge als auch zu allen vorher erschienenen Folgen.
Veröffentlichung | Regie | Drehbuch |
15. Juni 2022 | Deborah Chow | Joby Harold, Andrew Stanton |
Nach der Flucht vor der Inquisition auf Nur, begibt sich die Gruppe rund um Obi-Wan zurück nach Jabiim. Doch der Peilsender führt auch Darth Vader und Reva dorthin. In einem verzweifelten Fluchtversuch werden Opfer gebracht und Loyalitäten neu sortiert.
Zum Inhalt
Die Folge beginnt mit einem weiteren Flashback nach Coruscant und zwar in den selben Raum, in dem auch schon die Serie begonnen hat (übrigens aufgrund seiner runden Form eine perfekte Location für die Volume). Dort stehen sich nun aber Anakin und Obi-Wan in einem Trainingskampf gegenüber und genau auf diesen Trainingskampf wird im Laufe der Folge noch einige Male Bezug genommen werden. Dabei wird immer darauf geachtet, dass Handlungen von Darth Vader in der Verfolgungsjagd mit denen von Anakin im Trainingskampf parallel erzählt werden, woran man sehen soll, dass er in all den Jahren nicht bedachter und rationaler geworden ist, sondern sich von seinen Gefühlen leiten lässt. Das Ende der Folge deutet dann aber darauf hin, dass auch er sich an die Lektionen erinnerte und dadurch sehr wohl Kenobis Plan (zumindest teilweise) durchschauen konnte. Dazu aber später mehr.
Zunächst befindet sich der imperiale Sternzerstörer – samt Reva und Vader an Bord – auf dem Weg nach Jabiim und Reva wird kurzerhand zur Großinquisitorin ernannt, da sie es geschafft hat Obi-Wan zu verfolgen und aufzuspüren. Bereits hier wurde ich kurz skeptisch ob des seltsamen Zeitpunktes, da sie ja bereits mehrfach kurz davor war Obi-Wan festzusetzen und es dann letztlich nicht geschafft hat. Wieso sollte sie also jetzt bereits im Vorfeld in diesen Rang erhoben werden? Wie wir später erfahren scheint auch all das von Vader bedacht worden zu sein.
Denn während auf dem Planeten die Sorgen um eine Belagerung wachsen und wir auch wieder auf Haja treffen, hat Vader – wie von Obi-Wan prognostiziert – nicht die Geduld für eine Belagerung und beginnt direkt den Angriff. Die Hangartore wurden indes von LOLA sabotiert und müssen erst wieder entriegelt werden, bevor an eine Flucht zu denken ist. Hier hätte ich mir doch etwas mehr als nur zwei Truppentransporter gewünscht, die den Planeten ansteuern. Klar ist das Terrain nicht so gut für größere Kampfläufer geeignet, aber etwas mehr Arsenal als nur eine Belagerungskanone wäre schon gern gesehen gewesen. Außerdem treten auch hier wieder nur die klassischen Auslöschungstruppler mit Blastern auf.
Während sich also die Truppen vor dem Tor aufstellen, macht sich Leia daran die Hangartore zu entriegeln und trifft dabei später auch auf die manipulierte LOLA. Doch durch die Entfernung eines Haltebolzens kann sie diese auch schnell wieder aus dem Status der Verräterin befreien. Obi-Wan erhält währenddessen eine Holonachricht von Bail Organa, der sich langsam doch Sorgen zu machen scheint (was langsam auch angemessen ist) und vorschlägt bald nach Tatooine zu reisen, um der eigentlichen Aufgabe Obi-Wans nachzukommen und sich um den Jungen und Owen zu sorgen. Man kann diese Nachricht zum einen dafür kritisieren, dass sie sehr deutlich als Mittel für das Ende der Folge verfasst wurde. Andererseits finde ich die Überlegung Bails aber auch nachvollziehbar. Er hat Obi-Wan abkommandiert und seit langer Zeit nichts mehr von ihm gehört. Das er sich nun Sorgen macht, dass Luke in Gefahr sein könnte und das am Ende noch deshalb, weil er Obi-Wan abgezogen hat, halte ich für plausibel. Ob er nun all die Details mit Owen, Tatooine und Co in der Nachricht unterbringen muss, kann natürlich bezweifelt werden.
Kurz darauf erzählt uns Tala noch schnell ihre Geschichte der Erleuchtung, bei der sie für das Imperium auf Garel (ein Planet aus unter anderem Star Wars Rebels, auf dem T-7 Ionendisruptoren gehandelt werden sollten) vier machtsensitive Familien festnehmen sollte und diese später getötet wurden. Seither versucht sie ihre Schuld wieder gutzumachen. Wie es bei einer solchen Szene üblich ist, weist sie darauf hin, dass wir uns von der Figur schon einmal verabschieden können und genau so kommt es auch im weiteren Verlauf der Folge. Das war es dann also mit meiner Hoffnung auf eine Rolle Talas in Andor.
Bevor jedoch der Kampf entbrennt versucht Obi-Wan zunächst Zeit zu gewinnen und mit Reva zu reden und genau hier kommt endlich Spannung auf! Die von mir seit Teil I erhofften Kontextualisierungen von Revas Obsession mit Kenobi und ihr Wissen um Anakins Identität in Teil II, finden nun endlich statt. Obi-Wan setzt die Puzzlestücke zusammen und erkennt, dass sie an jenem Tag im Tempel gewesen sein muss und die darauffolgenden Schilderungen Revas zeugen wirklich von einem tiefsitzenden Drang auf Rache. So konnte sie ihren Freunden nicht helfen, hat sich totgestellt und langsam gespürt wie die Leichen um sie herum kalt wurden. Eine prägende Erfahrung, die sie für mich zu einer spannenden Art der Überlebenden der Order 66 macht. Bisher herrschten jene vor, die es gar nicht erwarten konnten aus dem Schatten zu treten und endlich die Schranken des Jedi-Ordens abzuwerfen (wie der Großinquisitor, der nie in die Bibliothek durfte) oder die Jedi, die sich versteckten und doch für das Gute kämpfen. Reva stellt dabei einen Mittelweg mit ganz eigener Racheagenda dar. Ihre Freunde waren die einzige Familie die sie kannte – auch Obi-Wan redet ja in Teil III von Familie, wenn er über den Jedi-Orden spricht – und diese wurde ihr genommen. Sie verlässt also infolgedessen die Wege der Jedi insoweit, als dass sie Rache schwört und zwar an beiden, deren Schuld das angeblich sein soll. Sie ist wütend auf Obi-Wan, wie sie ihn auch wissen lässt, da er nicht da war um seinen ehemaligen Padawan aufzuhalten und auch voller Rache gegenüber Anakin, der ihre Freunde und somit Familie vor ihren Augen abgeschlachtet hat. Statt nun aber offen in die Rebellion zu ziehen schließt sie sich der Inquisition an und versucht von innen heraus ihre Rache zu erhalten. Sie ist also keine Jedi mehr, aber auch nicht dem Imperium treu, wie ihre Kollegen. Außerdem gefiel mir ihre Skepsis gegenüber Obi-Wan sehr gut als dieser ihr anbot doch zusammenzuarbeiten und sie darauf erwiderte, dass sie nicht sicher sein könnte, dass er Anakin wirklich aufhalten will. Schließlich hat er ja schon einmal versagt. Es ergibt also Sinn, weshalb sie in Teil II nicht umarmend auf Kenobi zu gerannt kam und mit ihm Pläne gegen Vader geschmiedet hat. Sie vertraut einfach niemanden mehr, sie ist allein. Alles in allem eine interessante Figur, vor allem wenn man bedenkt, dass Vader all das wohl gewusst zu haben scheint und es ihm offensichtlich Freude bereitete ihre Wut auf ihn lodern zu sehen.
Da Reva also nicht so begeistert von Obi-Wans Vorschlag ist entbrennt der Kampf in Unterschlupf und einige Mitglieder des Pfades fallen den Sturmtruppen zum Opfer. Auch Tala findet hier – wie oben bereits erwähnt – ihr Ende, indem sie einen Thermaldetonator in ihrer Hand zündet und den Vormarsch der Truppen damit vorerst stoppt. Kurz darauf denken sowohl Obi-Wan als auch Vader wieder an die Lektion auf Coruscant, woraufhin sich Vader schon siegreich gibt, da er weiß, dass Obi-Wan sich nun ergeben wird und seine Niederlage eingestehen soll. Obi-Wan hingegen weiß, dass Anakin genau das erwarten würde und gibt ihm die Genugtuung sich zu ergeben, um ihn auf die falsche Fährte der Siegesgewissheit zu lenken. Ich habe dieses Konzept der Lektionen auf Coruscant gemischt mit der Interpretation durch die beiden aus ihren jeweiligen Sichtweisen wirklich genossen und es freut mich, dass man die ganze Folge wie eine Art Spiegel dieser Trainingslektion aufgebaut hat.
Als sich Obi-Wan schließlich ergeben hat, offenbart er Reva, dass er plant Vader zu ihr zu bringen und nicht andersherum und stellt ihr die Frage, ob sie zulassen würde, dass hier das gleiche passiert wie einst im Tempel. Hier musste ich auch an die Szene aus Teil III denken und die Blicke Revas als Vader das Dorf malträtierte. Auch ihr Versuch direkt hinter Vader herzugehen, der vom Fünften Bruder einst unterbrochen wurde, erklärt, dass sie damals schon plante den abgelenkten Vader hinterrücks zu überraschen. Obi-Wan glaubt daran, dass sie ihn aufhalten können, da Vaders Blick alleine auf ihm liegen würde und Reva so unbemerkt eine Chance hätte. In dieser Folge kann sie Vader nun auch verfolgen, da kein anderer Inquisitor einschreiten kann. Insgesamt zeigt es also, dass die Serie sehr wohl durchdacht konzipiert wurde und im Rückblick schon in Teil III Revas Plan erkennbar war.
Nachdem also Kenobi wieder in die Anlage gebracht wird, um auf Vaders Ankunft zu warten, befreit er sich und begibt sich wieder zu den anderen Mitgliedern des Pfads, die in dem Moment auch die Hangartore durch Leias Hilfe öffnen konnten. Bei der Flucht verliert Haja aus Obi-Wans Habseligkeiten dann den Holokommunikator und wir schneiden wieder nach Coruscant, bei dem die Lektion folgt, dass Anakins unbedingter Drang zu siegen ihn blenden würde. Zurück auf Jabiim sehen wir diese Siegesgewissheit dann darin, dass er einen Transporter mit der Macht aufhält (visuell übrigens sehr beeindruckend) und diesen zurück auf dem Boden in seine Einzelteile zerlegt. Während er darauf fokussiert ist, startet im Hintergrund ein weiterer Transporter, der zur eigentlichen Flucht gedacht war. Die Blendung und Obi-Wans Wissen darum, dass Anakin diese Lektion nie so wirklich gelernt hat („ich stehe deutlich über euch“) haben hier also maßgeblich zu einer erfolgreichen Flucht beigetragen.
Als Vader noch darüber nachdenkt, was gerade geschehen ist, versucht Reva ihre Chance zu nutzen und ihn mit ihrem Lichtschwer zu enthaupten. Doch Vader war gar nicht so lernresistent wie befürchtet und hat genau das schon lange kommen sehen. Es folgt in meinen Augen erneut eine wunderbare Darstellung der übertriebenen Macht Vaders, da er sich nicht einmal im geringsten für Revas Angriffe zu interessieren scheint und sich nicht dazu herablässt überhaupt sein Lichtschwert für sie zu ziehen. Das funktioniert in meinen Augen so hervorragend, da es Reva zeigt, dass sie die ganze Zeit keinen Masterplan verfolgte, weil sie so geschickt war. Stattdessen war sie selbst von Rache so verblendet, dass sie nicht merkte, dass Vader ihre Abscheu ihm gegenüber gespürt haben muss. Er zeigt ihr nun, dass sie nie eine Bedrohung für ihn war und es auch nie sein wird, was Reva noch zusätzlich brechen müsste als die Erfahrungen während der Order 66. All ihre Ambitionen die letzten 10 Jahre und ihr Plan der Rache waren am Ende nur eine Nebenstory für Vader, der all das zu seiner Belustigung zugelassen hat.
Zuletzt bezwingt Vader sie mit ihrer eigenen Waffe und gewährt ihr nicht einmal den Todesstoß. Vielmehr noch schreitet hinter ihm der Großinquisitor in den Hangar, der davon berichtet welche ein Überlebensmotivator Rache doch sein kann. Er nimmt sich das Abzeichen wieder von Revas Revers und lässt sie dort liegen, wo sie hergekommen ist: In der Gosse. Spätestens der Auftritt des Großinquisitors beweist, dass Vader Revas Ziel gekannt haben muss und nur darauf gewartet hat, dass es sich auf Jabiim offenbart.
Währenddessen wird Obi-Wan auf dem Kreuzer kurz unwohl, denn nicht nur der Hyperantrieb ist ausgefallen und ihnen dadurch das Imperium weiterhin auf den Fersen, sondern er spürt auch, dass irgendetwas nicht stimmt. Auf dem Planeten erfahren wir auch um was es sich dabei handelt: Reva findet den von Haja verlorenen Holokommunikator samt Bails letzter Nachricht und hört die Worte Owen und Tatooine. Genau daran merkt man eben, dass die Nachricht von Bail zwar nachvollziehbar und plausibel ist, aber diese Details eben drin sein mussten, damit Reva das Bild zusammenfügen kann, indem sie sich an Owen von Tatooine aus Teil I erinnert.
Spannend daran finde ich Obi-Wans Antwort, dass schon nichts schlimmes sein werde, nachdem sich Reva die Kommunikation angesehen hat. Hier bleibt nun die Frage offen, was sie mit diesen Informationen anfangen will. Gibt sie sich der Dunklen Seiten komplett hin und versucht ihre Gunst als Inquisitorin wieder zu erlangen, indem sie das Wissen weitergibt? Oder ist Obi-Wans versöhnliche Antwort am Ende darauf zurückzuführen, dass er weiß, dass Reva niemals eine Familie – etwas, dass ihr genommen wurde – aufs Spiel setzen würde? Ist sie letztendlich die Heldin der Serie, weil sie diese Informationen geheim hält und nur deshalb neun weitere Jahre niemand etwas von Luke und seiner Bestimmung erfahren hat? Das Finale wird uns das sicherlich zeigen.
Anmerkungen
Für mich handelt es sich bei dieser Folge um die bisher bestkonzipierte und beste in sich geschlossene Folge der Serie. Sie ist von Beginn an als Spiegelung an das Training von Anakin und Obi-Wan angelegt und man fiebert die ganze Zeit darüber mit, wer nun die Lektionen besser verinnerlicht hat und wer über seine eigenen Fehler hinausgewachsen ist. Während Obi-Wan weiß wie Anakin/Vader handeln wird, erwartet Vader von Obi-Wan weiterhin die Kapitulation und gibt sich der Verblendung des Sieges hin. Trotzdem hat er wiederum gelernt, dass Obi-Wan eine defensivere Art des Vorgehens vorzieht und daher auch antizipiert, dass er Reva gegen ihn verwenden wird.
Die Folge entfaltet aus all diesen Gründen etwas besonderes, dass wir bisher nicht gesehen haben, wenn es um den Kampf Gut gegen Böse geht (um es mal einfach herunterzubrechen). Wir kennen Strategen aus Star Wars wie Thrawn, es wurden auch schon immer Pläne geschmiedet und versucht seine Gegner zu lesen. Aber hier treffen zwei ehemalige Brüder aufeinander, die genau wissen was der jeweils andere tun würde und wie er sich verhält. Genau das macht schon Vaders Auftritt im Dorf in Teil III schon so beeindruckend und auch hier handelt er genau gegenteilig zu dem, was das imperiale Militär vorschlagen würde. Belagerung statt Angriff, Abbruch des Angriffs und so weiter. Dadurch wird die Folge eben nicht zu einem klassischen Fluchtszenario, sondern durch diese veränderten Variablen noch etwas spannender. Ich zum Beispiel habe in dem ersten Transporter zunächst Obi-Wan erwartet, der den anderen die Flucht ermöglicht. Stattdessen hat schon der Anschein eines fliehenden Schiffes gereicht, um Vader siegesgewiss zuschlagen zu lassen und Kenobi konnte diesen Umstand zur Flucht aller anderen nutzen.
Zuletzt möchte ich hier noch auf mich selbst Bezug nehmen und nun die versprochene Abrechnung mit dem Umgang mit dem Großinquisitor liefern. Ich habe in der Rezension zu Teil II gesagt, dass ich es auch dann unnötig finden würde, selbst wenn er nicht gestorben sein sollte. Dem kann ich nun zumindest teilweise widersprechen! Es macht ja nur Sinn, dass Reva als Gegenspielerin der Inquisition beziehungsweise Vaders den Großinquisitor aus dem Weg haben will. Es machte ja auch schon vorher Sinn, dass sie – um in Vaders Gunst zu steigen – diesen aus dem Weg braucht. Doch da es ihr nicht nur um die Gunst ging, sondern um die Rache, schaffte sie sich so nicht nur genug Spielraum für den Aufstieg, sondern auch weniger Gegenwehr bei ihrem Versuch Vader zu besiegen. Scheinbar war sie nicht darüber im Bilde, dass der Großinquisitor auf Befehl Vaders abgeholt und geheilt wurde. Alles in allem macht es nun also doch Sinn, dass man den scheinbaren Tod so inszeniert hat. Auch das Argument von uns, dass man einen anderen Großinquisitor als Vorgänger hätte nehmen sollen entkräftet sich zum einen natürlich durch die Charles Soule-Comics aber zum anderen auch dadurch, dass der Moment indem er Reva das Abzeichen wieder entreißt so wesentlich eindrucksvoller ist: Sie war nur ein Spielball Vaders und hat es nicht gemerkt und nichts was sie tat, hat ihr irgendetwas gebracht.
Design und VFX
Die Korridore auf Jabiim erinnerten mich sehr stark an so manche Battlefront-Map auf Kessel oder ähnlichen Planeten, wozu natürlich auch die Schusswechsel beigetragen haben. Ansonsten war vor allem Vaders Machtgriff gegen den fliehenden Transporter beeindruckend, auch weil man ihm seine Anstrengung gut angesehen hat. Ebenfalls der Kampf gegen Reva, indem er nur mit der Macht ihre Hiebe pariert, wusste zu beeindrucken.
Auch wenn mir die Rückblicke nach Coruscant gut gefallen haben, so sieht man Hayden Christansen doch an, dass er nicht mehr der Darsteller von vor knapp 20 Jahren ist. Gerade bei den Nahaufnahmen des Gesichts wurde das deutlich. Trotzdem hat es mich natürlich gefreut ihn auch mal abseits der Maske oder abseits einer kurzen Vision in der Wüste zu sehen. Bei Ewan McGregor habe ich indes zu keiner Zeit daran gezweifelt, dass es sich um Meister Kenobi aus Episode II handelt. Hier war die Alterung nicht so stark zu erkennen.
Fazit
Für mich stellt Teil V von Obi-Wan Kenobi bisher das rundeste Gesamtpaket der Serie dar. Die Folge ist von Beginn an als Parallelschnitt zwischen Vaders Jagd auf Kenobi und Anakins Lektionen mit Obi-Wan angelegt und funktioniert deshalb auch anders als bisherige Verfolgungen oder Auseinandersetzungen. Es kommen Strategien ins Spiel, die sich allein auf die Erfahrungen der beiden Hauptkontrahenten stützen und dadurch so unkonventionell erscheinen. Zudem wird uns endlich der nötige Kontext zu Reva geliefert und mit ihr eine Figur geschaffen, die weder den Jedi-Orden treu bleibt noch sich dem Imperium hingibt, sondern ihre eigene Racheagenda verfolgt. All das gibt den vorherigen Folgen mehr Kontext, löst Befürchtungen bezüglich des Kanons auf und stellt Weichen für das kommende Finale.
Wie hat euch Teil V von Obi-Wan Kenobi gefallen? Machen nun einige Punkte aus vorherigen Folgen für euch Sinn und was erhofft ihr euch für das Finale? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Ich fand die Folge auch sehr interessant. Sie bringt enorm viele der inneren Handlungsstränge zusammen. Für mich hatte aber die Szene, in der Rewa Obi-Wan fragt, ob er denn Anakin wirklich tot sehen will, eine noch zentralere Bedeutung, denn sie gibt Kenobis früheren Selbstvorwürfen, dass er Anakin getötet hat, nun die moralische Spiegelung, dass er womöglich etwas noch viel schlimmeres getan hat, eben weil er ihn nicht wirklich getötet hat. Und dies alles im scharfen Kontrast zur Äußerung im Trainingskampf, dass ein Jedi Leben bewahren, nicht beenden soll.
Das war jetzt nach der wie ich finde ganz guten ersten Folge die einzige wieder einigermaßen stimmige Episode. Der Reva-Twist war schon in der allerersten Szene angelegt und erklärt/rechfertigt zumindest teilweise ihr Verhalten. Gut gefallen hat mir auch die Parallelität des Flashbackduells mit der Gegenwart. Auch das Duell zwischen Vader und Reva finde ich, anders als das zwischen Obi-Wan und Vader in Folge 3, diesmal sehr gelungen. Überhaupt kommt Vaders große Macht und Überlegenheit auch bei der Szene mit dem Raumschiff gut rüber
Leider sind die restlichen Action-Szenen wieder total billig mit Wackelkamera inszeniert, sodass keinerlei Spannung oder Übersicht vorhanden ist. Auch bei Padawan Anakin war wohl zu wenig Geld da, der sieht ja viel zu alt aus. Bei Mando hat man doch auch einen jungen Luke hingekriegt? Auch die Nachricht von Bail ist ganz schlecht konstruiertes Plotting, um Reva über Luke zu informieren. Ab zurück auf die Autorenschule!
Hoffe nur sie beenden das jetzt einigermaßen glimpflich nächste Woche, und wir bleiben von weiteren Staffeln oder Reva-/Young-Leia-Spinoffs verschont. Sollte da jetzt nicht plötzlich die beste Folge aller Zeiten kommen, werde ich diese unrunde Fanfiction wohl aus meinem persöhnlichen Kopf-Kanon streichen und ignorieren.
Was soll ich sagen. Die Folge hat mich bis auf die letzten 10 Minuten Vader Action leider wieder nicht abgeholt. Die Action Szenen mit den Trupplern waren ja grausam! Wie können die bis auf Lichtschwertschlagreichweite rankommen ohne zu treffen? Das war in den Filmen schon schlimm, aber in der Serie echt übertrieben. Wie letzte Woche schon im Hangar…
Ich fand die Folge sehr gut, nur schade das die Auflösung wie Großinquisitor überlebt hat nicht gezeigt wurde. 😅